Bleibt Philipp bei den Wölfen? Es wird noch gepokert

Philipp vor Verbleib in Wolfsburg? Jörg Schmadke will noch pokern.
Philipp vor Verbleib in Wolfsburg? Jörg Schmadke will noch pokern. / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Der VfL Wolfsburg steht erstmals seit 2015 wieder vor dem Einzug in die Champions League. Die würde dem Verein finanzielle Ressourcen einbringen, aber auch einen breiten und starken Kader erfordern. Ungewiss ist derzeit, ob Leihspieler Maximilian Philipp in der nächsten Saison noch mit von der Partie ist. Die Wölfe würden gerne weiterhin mit der Offensivkraft zusammenarbeiten - allerdings nicht um jeden Preis.


Wirklich erfüllen konnte Maximilian Philipp die Hoffnungen der Wolfsburger bislang nicht. Der Leihspieler aus Moskau trat lediglich fünfmal als Scorer in Erscheinung und absolvierte auch nur 864 Minuten. Allerdings zeigte seine Formkurve zuletzt nach oben, wodurch er sich aktuell in der ersten Elf festgespielt hat. Für Jörg Schmadtke und Co. ist bald der schwere Tag der Entscheidung bezüglich der Zukunft der Leihgabe gekommen.

Schmadke will den Preis für Philipp drücken

"Wenn das Paket passend ist, würden wir gerne weiter mit ihm arbeiten“, erklärte Schmadtke gegenüber dem kicker. Allerdings ist es laut des Berichts unwahrscheinlich, dass die Wölfe die Kaufklausel in Höhe von elf Millionen ziehen werden. Es deutet sich also ein Pokerspiel an, bei dem der Bundesligist um eine möglichst geringe Ablöse verhandeln wird.

Einfach wird all das nicht, zumal Sandro Schwarz den Ex-Freiburger gerne wieder in seinem Team haben möchte. "Maximilian Philipp ist ein Top-Spieler mit einer sehr guten Qualität. Gute Spieler möchte ich im Kader haben. In Russland darf man acht Ausländer im Team haben. Eine dieser Stellen ist für ihn eingeplant", erklärte der Trainer von Dinamo Moskau vor zwei Wochen gegenüber der Bild.

Es erwarten uns folglich zähe Verhandlungen zwischen Jörg Schmadke und Dinamo-Sportdirektor Zeljko Buvac. Ein großer Preisnachlass ist nicht zu erwarten, zumal Philipp noch bis 2023 an den russischen Verein gebunden ist. Die Ablösesumme wird also voraussichtlich bei minimal acht bis zehn Millionen Euro liegen.

Glasner setzt auf Philipp als hängende Spitze

Der Verbleib von Maximilian Philipp könnte auch mit der Zukunft von Wölfe-Coach Oliver Glasner zusammenhängen. Selbst wenn der 27-Jährige beim umstrittenen Trainer nicht immer erste Wahl war, soll sich dieser für den Ex-Borussen eingesetzt haben.

Maximilian Philipp, Wout Weghorst, Josip Brekalo
Ronny Hartmann/Getty Images

Alles in allem erscheint es auch als sinnvoll, mit der Offensivkraft weiterzumachen. Als hängende Spitze passt er perfekt zu Mittelstürmer Wout Weghorst. Im Prinzip ist er auch der einzige, der auf dieser Position eine Zukunft hat, zumal Baku, Steffen und Brekalo auf die Außenbahn gehören und Mehmedi seine besten Zeiten hinter sich hat.

Philipp hat noch Luft nach oben

Es ist auch durchaus zu erwarten, dass sich Phillip in der nächsten Spielzeit noch steigern kann. An seiner Einstellung hat er jedenfalls keine Zweifel aufkommen lassen, wenngleich er zu Beginn noch kritisch beäugt wurde. Ambitionierte Spieler, die nach Russland wechseln, müssen sich schließlich auch immer mit dem Vorwurf auseinandersetzen, Söldner zu sein. Bei den Wölfen zeigte sich der Spieler aber sehr mannschaftsdienlich und mit guter Moral.

Was zuletzt noch ein wenig fehlte, war das Glück im Torabschluss. Dass er jedoch auch in diesem Bereich Qualitäten besitzt, hat er früher in Freiburg gezeigt. In Summe sollte man einen Preis um zehn Millionen Euro durchaus bezahlen, vor allem wenn man die Königsklasse erreicht. Die Wolfsburger Offensive strotzt nun mal auch nicht gerade vor übermäßig viel Qualität und Quantität.