Josuha Guilavogui schießt gegen Ex-Coach Oliver Glasner: "Das hat mich fast zerstört"

Joshua Guilavogui stichelt gegen Ex-Trainer Glasner.
Joshua Guilavogui stichelt gegen Ex-Trainer Glasner. / Ronny Hartmann/Getty Images
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Es schien nie so ganz klar zu sein, wo in Wolfsburg das Problem mit Oliver Glasner lag. Der Ex-Coach hatte sportliche jedenfalls absolut Erfolg und führte das Wölfe-Team überraschend bis in die Champions League. Allerdings scheint nicht nur Jörg Schmadtke ein Problem mit dem Trainer gehabt zu haben, sondern auch der ein oder andere Spieler. In einem Interview mit dem Wolfsburger Nachrichten kritisierte nun Kapitän Joshua Guilavogui den Übungsleiter scharf.


Beim VfL Wolfsburg lief sportlich in der abgelaufenen Saison fast alles rund. Dies gilt jedoch nicht für Joshua Guilavogui, der gerade mal gut 700 Minuten Einsatzzeit in der Liga bekam. Nach der Saison sprudelt nun die persönliche Enttäuschung des Mittelfeldspielers nur so aus ihm heraus.

"Ich habe bis heute den Mund gehalten, um den Erfolg des Teams nicht zu gefährden. Wäre Glasner in Wolfsburg geblieben, hätte ich mir aber einen neuen Klub gesucht", stellt er klar.

Zwar sei der Österreicher grundsätzlich kein schlechter Trainer "aber ich bin dennoch sehr froh, dass er weg ist, weil es für mich persönlich die schlimmste Beziehung war, die ich jemals zu einem Trainer in meiner Laufbahn hatte,“ klagt er.

Guilavogui klagt sein Leid: "Habe noch nie so eine schlimme Saison erlebt"

Der Franzose stellt zwar klar, dass der Erfolg des Teams über allem steht, zeigt sich aber dennoch enttäuscht über seine eigene Rolle. Meist brachte Glasner den Führungsspieler nur, wenn die Spiele schon entschieden waren. "Ich persönlich habe noch nie so eine schlimme Saison erlebt, weil ich zu diesem Erfolg fast nichts beitragen konnte, zumindest nicht auf dem Platz“, hadert er.

Gegenüber Jörg Schmadtke soll Guilavogui sogar angeboten haben, seine Kapitänsbinde abzugeben, da er auf dem Platz ohnehin keine große Rolle spielte. Zudem plagte den Mittelfeld-Mann das Gefühl, dass Glasner nur nach Gründen suchte, um ihn abzuservieren.

"Ich hatte das Gefühl, der Trainer wird künftig jede kleine Verletzung nutzen, um mich auf der Bank zu lassen. Und genauso kam es dann auch", wütet er.

Guilavogui von Glasner persönlich enttäuscht: "War einer seiner wichtigsten Männer"

Guilavogui zeigt sich vor allem persönlich enttäuscht, da er als Kapitän noch im Vorjahr einen engen Draht zum Coach hatte.

"Ich war einer seiner wichtigsten Männer und wurde jeden Tag in seinem Büro um Rat gefragt", erinnert er sich.

Allerdings bemerkte er bereits im Sommer, dass sich irgendetwas in der Beziehung verändere. Bei sich selbst sieht er die Schuld jedoch nicht, zumal er immer alles gegeben habe.

"So oft hatte mir der Trainer Hoffnung auf einen Platz in der Startelf gemacht, die er dann mit immer neuen Ausreden platzen ließ. Das ging die ganze Zeit so. Das hat mich fast zerstört“, zeigt sich der Wölfe-Kapitän enttäuscht.

Guilavogui scheiterte am Konkurrenzkampf

Dem Franzosen wurde sicherlich ein Stück weit zum Verhängnis, dass die Mittelfeld-Achse Schlager, Arnold und Gerhardt blendend funktionierte. Zwar freue sich Guilavogui aus "vollem Herzen", dass es seine Mitspieler so gut gemacht haben, allerdings glaubt er, dass er nicht "aus sportlichen Gründen draußen saß, sondern auch aus persönlichen. Es ging dabei nicht nur um Fußball," hält er fest.

Bei all der verständlichen Enttäuschung sei allerdings gesagt, dass die Bankrolle des Spielers schon verständlich war. Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld spielte wirklich eine erstklassige Saison. Guilavogui mag zwar ein guter Bundesligaspieler sein, ist aber definitiv kein Kaliber, dass bei einem Champions-League-Klub zwingend gesetzt sein muss.

Zudem performten auch auf seiner Nebenposition, der Innenverteidigung, Spieler wie Maxence Lacroix oder John Anthony Brooks einfach zu stark. Zwar erhofft sich Guilavogui verständlicherweise viel von Mark van Bommel, jedoch wird der Kampf um einen Stammplatz nicht leicht werden.