So könnte die Wolfsburg-Abwehr in der Saison 2021/22 aussehen
Von Yannik Möller
Der VfL Wolfsburg hat nicht nur eine qualitativ sehr hochwertige Abwehr zu bieten, sondern auch eine mit mehreren Optionen für die Startelf. Trainer Mark van Bommel wird bei der Aufstellung in der Defensive die Qual der Wahl haben - er kann sogar in unterschiedlichen Variationen aufstellen.
In der letzten Saison stellte der VfL Wolfsburg ein absolutes Bollwerk. Am Ende der Spielzeit hatte das Team gerade einmal 37 Gegentore hinnehmen müssen, in dieser Hinsicht war nur RB Leipzig mit 32 Gegentreffern besser. Eine sehr gute Ausbeute - vor allem wenn man bedenkt, dass in den letzten Partien doch noch einige Treffer kassiert wurden.
Mit dem Trainerwechsel ist eine der großen Aufgaben für Mark van Bommel klar: die Defensive soll weiterhin so gut funktionieren wie im letzten Jahr. Immerhin waren es insbesondere diese vielen weißen Westen, die den Klub in die Champions League brachten. Besonders beeindruckend und aussagekräftig waren beispielsweise die gegentorlosen 666 (!) Minuten am Stück.
Personell gibt es zudem kaum einen Grund zum Pessimismus. Zwar hat Jeffrey Bruma den VfL verlassen, doch war der Niederländer ohnehin ohne Rolle geblieben. Viel wichtiger ist der Verbleib von Maxence Lacroix. Der Sensations-Transfer vom letzten Sommer war nicht nur, aber besonders bei den Leipzigern gefragt. Inzwischen ist klar, dass er bleiben wird.
Dazu kommt mit Sebastiaan Bornauw weitere Verstärkung. Für etwa 13,5 Millionen Euro wurde der Innenverteidiger vom 1. FC Köln verpflichtet. Außerdem gibt es den ein oder anderen Jugendspieler, der versuchen wird, sich zumindest als Alternative für die gestandenen Stammspieler anzubieten. Nicht zu vergessen: William ist von seiner Leihe zu Schalke 04 zurückgekehrt - er fällt mit seinem Kreuzbandriss aber noch einige Zeit aus.
So bieten sich für den Coach verschiedene Optionen für seine Abwehr. Auch die Seiten sind mit Spielern wie Ridle Baku oder Paulo Otavio bestens besetzt. Ein Verlierer der zementierten Innenverteidigung hingegen ist Marin Pongracic. Er steht hinter Lacroix, Bornauw und John Anthony Brooks wohl nur auf Rang vier der Innenverteidiger.
Die Abwehr des VfL Wolfsburg als Viererkette
Man kann wohl stark davon ausgehen, dass van Bommel bei den Wölfen auf die klassische Viererkette zurückgreifen wird. Das hat er in diesem Amt eigentlich immer schon getan, auch die ersten Testspiele spielte sein Team aus dieser Konstellation (im 4-2-3-1) heraus.
Dabei zeichnet sich ab, dass das starke Innenverteidiger-Duo aus der letzten Saison zumindest vorerst zusammen bleibt. Lacroix und Brooks sorgten regelmäßig für Stabilität, das scheint sich auch unter dem neuen Trainerteam nicht zu ändern. In den letzten beiden Testspielen (gegen Kiel und Olympique Lyon) blieben mit Paulo Otavio auf links und Jerome Roussillon auf rechts auch die Außenverteidiger gleich. Der Franzose damit auf einer (noch) ungewohnten Seite, die im weiteren Saisonverlauf aber keine Option für ihn spielen dürfte.
Nichtsdestotrotz besteht die Möglichkeit, noch einiges an dieser Zusammenstellung zu ändern.
Möglichkeiten
Baku (RV) - Lacroix (IV) - Brooks (IV) - Otavio (LV)
Baku (RV) - Lacroix (IV) - Bornauw (IV) - Otavio (LV)
Mbabu (RV) - Bornauw (IV) - Brooks (IV) - Roussillon (LV)
Baku (RV) - Lacroix (IV) - Bornauw (IV) - Roussillon (LV)
Die Abwehr des VfL Wolfsburg als Dreierkette
Auch wenn die Viererkette die standardmäßige Herangehensweise des van-Bommel-Teams sein wird, so wird die Dreierkette als alternative Methode ebenso einsetzbar sein müssen. Eine Variante, die sich auch vom Spielermaterial her anbietet.
In der Innenverteidigung hat man mit Lacroix, Bornauw und Brooks drei exzellente Kandidaten für eine solche Aufgabe. Schon von den Namen her lässt sich erahnen: gegen diese Truppe ein Tor zu erzielen, wird alles andere als eine leichte Aufgabe. Rechts gibt es sowohl mit Baku, als auch mit Mbabu zwei Spieler, die ohnehin sehr gerne und häufig auch offensiv aushelfen.
Auf links hat man mit Roussillon und Otavio im Vergleich zu den beiden eher zurückhaltende Außenspieler, doch wäre das auch kein großes Problem. Mit einer Dreierkette könnte zum einen etwas asymmetrisch gespielt werden, was die Außenbahnen betrifft.
Außerdem wäre es eine potenzielle Option, auf der linken Seite dann eher einen anderen, offensiveren Spieler aufzustellen. Möglich, dass beispielsweise ein Josip Brekalo eher defensiv dazulernen kann, als Otavio oder Roussillon offensiv.
Möglichkeiten
Baku (RAV) - Lacroix (IV) - Brooks (IV) - Bornauw (IV) - Otavio (LAV)
Mbabu (RAV) - Lacroix (IV) - Brooks (IV) - Bornauw (IV) - Roussillon (LAV)
Baku (RAV) - Pongracic (IV) - Lacroix (IV) - Brooks (IV) - Roussillon (LAV)
Mbabu / Baku (RAV) - Lacroix (IV) - Brooks (IV) - Bornauw (IV) - Brekalo (LAV)