VfB Stuttgart gegen Dynamo Dresden: Die Analyse zum Spiel
Von Simon Hartmann
Für alle VfB-Fans, die gute Nachricht zuerst: Drei Punkte im Kampf um den Aufstieg wurden erkämpft. Das Zustandekommen dieser Zähler war allerdings, wie häufig in dieser Saison nicht gerade glamourös. Aber egal, der Dreier geht an den Neckar und wird dort genauso stark benötigt, wie man die Punkte auch in Dresden hätte gebrauchen können.
Der VfB Stuttgart machte fast über die gesamten 90 Minuten das Spiel, richtig zwingend war man allerdings selten. Hamadi Al Ghaddioui erlöste die Schwaben nach 18 Minuten mit dem 1:0.
Danach bauten die Stuttgarter die Spielkontrolle komplett aus, konnten aber nicht wirklich zwingend werden. Oft fehlte der letzte Pass, wie auch in Minute 50, als die Cannstatter mal all ihre Klasse aufblitzen ließen und sich mit one-touch Fußball in den Strafraum kombinierten, lediglich der letzte Pass von Gonzalez war zu schludrig. In Minute 88, drückte dann Churlinov, nach starker Abwehr von Dresden-Keeper Kevin Broll, den Ball zum 2:0 Endstand über die Linie. Zielstrebig war man nicht wirklich aber dafür geduldig und vor allem defensiv stabil.
Aktivposten Gonzalez, Förster unglücklich
Er läuft und läuft und kämpft und geht hinterher, aber trotzdem kommt gefühlt nichts dabei rum und irgendwie wirkt jegliche Offensivbemühung unvollendet. Phillipp Förster kommt einfach nicht in Tritt und könnte wohl mal durch einen spritzigeren Mann ersetzt werden. Sein Kollege auf dem anderen Flügel saust seit Wochen leichtfüßig durch die Liga. Nicolas Gonzalez ist einfach nach wie vor in einer tollen Verfassung, auch wenn ihm heute keine aktive Torbeteiligung gelang.
Duo aus Kaminski und Kempf sattelfest
Ein haarsträubender Fehlpass unterlief dem Kapitän Marc-Oliver Kempf, aber davon abgesehen war er sehr stark unterwegs gegen den dänischen Hünen Simon Makienok. Marcin Kaminski war wahrscheinlich noch stärker, da der Pole im Abwehrverhalten, aber mal überhaupt nichts anbrennen ließ. Die Abstimmung zwischen den Beiden war ordentlich, meistens schaltete sich Kempf mit nach vorne ein und suchte auch ab und an mit langen Diagonalbällen seine Flügelspieler, während Kaminski sich nach hinten ein wenig absetzte. Auch die beiden Außenverteidiger spielten solide, allerdings mit zu wenig Druck nach vorne. Clinton Mola war in der ersten Halbzeit ständig in der sächsischen Hälfte zugange, beim Flanken sollte er aber mehr Genauigkeit walten lassen. Aber wie sagt man so schön: "Übung macht den Meister!"
Endo wird zum wichtigsten VfB-Spieler
Wenn er den Ball hat atmen die meisten VfB-Fans wohl deutlich ruhiger und sollte er ihn mal verlieren, so kann man drauf wetten, dass der kleine Japaner all seine Kräfte bündeln wird um den Ball zurück zu erobern. Immer häufiger gibt er eine Art Spielmacher und sucht mit geschickten Steckpässen seine Mitspieler, noch klappt nicht alles, aber eben vieles bei der Neuverpflichtung. Hamadi Al Ghaddioui war gegen den HSV noch recht unauffällig unterwegs, gegen Dresden konnte er seinen Ruf als Strafraummonster aber unterstreichen. Die Führung machte er stark aus der Drehung und auch sonst war er fast immer anspielbar, aber auch weil die Dynamo-Abwehrkette, dass ein oder andere mal sehr luftig verteidigte.
Wechsel ergaben Sinn und zahlten sich aus
Dauerbrenner Stenzel ging für Klement vom Platz und Darko Churlinov kam für Förster. Genau diese beiden waren dann auch Hauptprotagonisten beim erlösenden 2:0. Klement gab nach Castros Flanke einen satten Schuss ab, welchen Broll vor die Mazedonischen Füße Churlinovs klärte, welcher einschob und sein erstes Zweitliga-Tor schier nicht glauben konnte. Auch Silas Wamangituka kam von der Bank und führte sich ordentlich mit einem Schuss, außerhalb des Strafraumes ein.
Fazit:
Der VfB Stuttgart legte eine solide Außwärtspartie ohne Glanz und Gloria hin, dieses ist aber gegen nicht eingespielte Dresdner auch nicht nötig gewesen und am Ende ist aus schwäbischer Sicht egal wie man die Punkte holt, Hauptsache am Ende steht der Aufstieg zu Buche. Dynamo Dresden muss weiterhin den abstieg fürchten