VfB Stuttgart: Berthold bezweifelt die Tauglichkeit für die Bundesliga
Von Christian Gaul
Der VfB Stuttgart hat den Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft und wird versuchen, sich mit einem jungen wie hungrigen Team wieder in der höchsten deutschen Spielklasse zu etablieren. Nach Meinung von Thomas Berthold ist der momentane Kader jedoch alles andere als gerüstet für diese Aufgabe.
Der ehemalige Nationalspieler Deutschlands und jetzige "Teilzeit-TV-Experte" Berthold spielte von 1993 bis 2000 selbst für den VfB. Damals befand der Klub sich in höheren Tabellenregionen - ein Szenario, dass für Berthold in naher Zukunft nur schwer vorstellbar ist.
Viel Kritik - doch keine Lösungsvorschläge
Der Klassenerhalt in der kommenden Saison sei das oberste Ziel, eine "Mamutaufgabe", wie Berthold gegenüber SWR Sport prophezeit. Mann solle unbedingt vermeiden, "dass der VfB eine Fahrstuhlmannschaft wird - was ja auch schon anderen großen Vereinen passiert ist", so Berthold weiter.
Trotz der vorhandenen Hoffnungsträger wie Wamangituka oder González sieht er schwarz für die kommende Spielzeit. "In allen Mannschaftsteilen fehlt es an Qualität, vor allem an Tempo und Durchschlagskraft", bemängelt Berthold.
Zudem müsse man in die Infrastruktur investieren und sich starke Partner ins Boot holen. "Es geht auch darum, das Stadion umzubauen. Da ist offen, wie das finanziert werden soll. Dann steht zur Debatte, dass man lokale Investoren ins Boot holt", erkennt Berthold die anstehenden Aufgaben der Verantwortlichen seines Ex-Klubs.
Doch Lösungsansätze hat Berthold nicht im Repertoire, vielmehr legt er den Finger in Wunden, die von den momentan Zuständigen Personen im Verein schon erkannt und behandelt werden. Ob bei den pessimistischen Aussagen seine vor einem Jahr gescheiterte Kandidatur als Aufsichtsratsvorsitzender des VfB eine Rolle spielt, wird Bertholds Geheimnis bleiben.