VfB-Machtkampf: Wehrle kontert Vogt

Nächstes Kapitel im Machtkampf beim VfB Stuttgart: Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle kritisiert Klubpräsident Claus Vogt scharf.
Alexander Wehrle
Alexander Wehrle / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung sagt Wehrle: "Claus Vogt hat dem VfB in den letzten Wochen großen Schaden zugefügt. Ich bin jetzt seit 22 Jahren im Profifußball, aber ich habe noch nie erlebt, dass ein Präsident im Alleingang an allen im Club vorbei ein Interview gibt, in dem er derart zum Rundumschlag ausholt."

Hintergrund: Klubpräsidient Vogt war als Aufsichtsratsvorsitzender der AG abgewählt worden. Damit brach der VfB ein Versprechen, welches er bei der Ausgliederung der Profiabteilung an seine Mitglieder gegeben hatte. Der Aufsichtsratsvorsitz der AG und das Präsidentenamt des e.V. sollten stets in Personalunion ausgeführt werden.

Stattdessen übernahm Tanja Gönner den Vorsitz des Aufsichtsrats. Die Abwahl war wohl auch von Porsche gewollt. Der Automobilhersteller war im Januar als Investor bei den Schwaben eingestiegen.

Mischt sich der Investor zu sehr ein?

Der Wechsel zog heftige Kritik der Fans nach sich. Die organisierte Fanszene forderte sogar den Rücktritt des gesamten Präsidiums des e.V. Seinen Rückritt schloss Vogt in einem Interview mit dem kicker jedoch aus.

Trotzdem kritisierte er das Vorgehen: "Ich formuliere es mal ein wenig überspitzt: Wenn der Verein und seine Mitglieder nicht aufpassen, verkommt er bei unserem VfB zur reinen Folklore. Dann liefert er am Ende nur noch die Tradition und die Mitglieder und Fans die Stimmung im Stadion. Der Rest wird allein durch diejenigen bestimmt, die die Stellschrauben der AG drehen: Vorstand, Präsidialausschuss und Aufsichtsrat", so Vogt.

Der Investor hat laut Vogt also zu viel Macht in Stuttgart. Worte, die Wehrle nicht nachvollziehen kann. Laut des 49-Jährigen habe sich Vogt intern nie kritisch zu der Rechtsform der Profifußball AG geäußert.

Zudem sei es Vogts "persönliche" Entscheidung gewesen, dass der Einstieg von Porsche bewilligt wurde. Wehrle und Rouven Kaiser, Vorstand für Marketing und Vertrieb bei den Stuttgartern, hätten Vogt zuvor zugesichert, auch bei einer Absage des Deals weiter hinter ihm zu stehen. "Die Entscheidung, welchen Weg wir einschlagen, hat er getroffen", so Kasper.

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