Die verzweifelte Suche nach dem rettenden Strohhalm - Das Schalker Rest-Programm
Von Oliver Helbig
In der Saison 2017/18 stand der FC Schalke 04 am 34. Spieltag mit 63 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga und beendete die Saison als Vizemeister mit der Gewissheit, für die kommende Saison mit Einnahmen aus der Champions League planen zu können. Gut sechs Jahre später befindet sich Schalke bereits in der zweiten Zweitligasaison in diesem Zeitraum und kämpft verzweifelt gegen den totalen Absturz.
Ein Abstieg aus der 2. Bundesliga hätte wohl weitaus schlimmere Folgen als die Teilnahme an der dritten Liga. Die finanzielle Lage rund um S04 ist dramatisch angespannt und nicht wenige befürchten, dass die Königsblauen die notwendigen Auflagen für die 3. Liga gar nicht erfüllen könnten und somit sogar der totale Absturz in die Regionalliga droht.
Ein Desaster, von dem sich nicht nur der Verein, sondern auch die gesamte Region nur schwer erholen würden. Auch für den deutschen Fußball insgesamt wäre dies ein schwerer Schlag.
Blutleer und hilflos
Woche für Woche folgen auf blutleere Auftritte auch blutleere Durchhalteparolen. Das Spiel in Magdeburg war vor allem in der ersten Halbzeit wohl der bisherige Tiefpunkt. Dass die Schalker in der zweiten Halbzeit mehr und besser ins Spiel fanden, hatte aber viel mehr damit zu tun, dass die Magdeburger das Spiel nur noch verwalteten, als dass Schalke wirklich besser wurde als der Gegner. Ob der große Knall unter der Woche, bei dem sich die Spieler ordentlich die Meinung gesagt haben sollen, tatsächlich zu einer neuen Aufbruchstimmung führt, bleibt abzuwarten, denn zu allem Überfluss wartet als nächstes der Tabellenführer der 2. Liga.
Der FC St. Pauli glänzt in dieser Saison mit Konstanz und teilweise atemberaubendem Fußball. Kaum vorstellbar, dass die Gelsenkirchener mehr aus dem Spiel machen können als bei der 1:3-Niederlage im Hinspiel. Überhaupt suchen die Königsblauen beim Blick auf die kommenden Spiele derzeit verzweifelt nach einem Strohhalm, an den sie sich mit aller Kraft klammern könnten.
Das Schalker Restprogramm:
SPIELTAG | GEGNER | VORRUNDENERGEBNIS |
---|---|---|
Spieltag 24 | FC St. Pauli (H) | 1:3-Niederlage |
Spieltag 25 | SC Paderborn (H) | 1:3-Niederlage |
Spieltag 26 | Hertha BSC (A) | 1:2-Niederlage |
Spieltag 27 | Karlsruher SC (H) | 0:3-Niederlage |
Spieltag 28 | Hannover 96 (A) | 3:2-Sieg |
Spieltag 29 | 1. FC Nürnberg (H) | 2:1-Sieg |
Spieltag 30 | SV Elversberg (A) | 1:2-Niederlage |
Spieltag 31 | Fortuna Düsseldorf (H) | 3:5-Niederlage |
Spieltag 32 | VfL Osnabrück (A) | 4:0-Sieg |
Spieltag 33 | Hansa Rostock (H) | 2:0-Sieg |
Spieltag 34 | SpVgg Greuther Fürth (A) | 2:2-Unentschieden |
Wie die Tabelle zeigt, hat Schalke gegen die noch verbleibenden Gegner der laufenden Saison in der Vorrunde vier Siege, ein Unentschieden und insgesamt sechs Niederlagen eingefahren. Macht 13 Punkte. Also die Hälfte der bisherigen Schalker Punkteausbeute insgesamt. Diese 13 Punkte werden die Königsblauen wohl auch diesmal brauchen, wenn sie den Abstieg noch vermeiden wollen. Derzeit bedeuten die 26 Pünktchen nur vier Punkte Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz und Hansa Rostock auf Platz 17 und damit einem direkten Abstiegsplatz.
Schalke braucht krasse Steigerung
Doch das Restprogramm hat es in sich: Schalke muss in den verbleibenden elf Saisonspielen noch gegen acht (!) Mannschaften antreten, die derzeit zumindest zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten zählen. Mit einer Leistung wie gegen Magdeburg dürfte auch gegen diese Teams nicht viel zu holen sein. Es wird wohl immer deutlicher: Der FC Schalke 04 benötigt eine deutliche Steigerung, um der drohenden Katastrophe zu entgehen.
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