Verwehrter Elfer und Moribas Lattenkracher: Für Barça war gegen Real mehr drin

Fans des guten Fußballs kamen am Samstagabend beim El Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona voll auf ihre Kosten. Vielleicht werden nur Barça-Fans mit der 1:2-Niederlage unzufrieden sein - vor allem, wenn man eine Szene bedenkt.

Die Katalanen erhöhten in der zweiten Hälfte noch mal deutlich den Druck auf das gegnerische Gehäuse. Die seit der 28. Minute mit 0:2 zurückliegende Mannschaft von Trainer Ronald Koeman kam zu zahlreichen Chancen und wurde komplett geschockt, als ihr in der 83. Minute ein Elfmeter verwehrt wurde.

Martin Braithwaite eroberte im gegnerischen Strafraum einen Ball mit dem Rücken zum Tor und ging nach einem leichten Kontakt von Ferland Mendy an seinem Arm zu Boden. Die Barça-Spieler protestierten genauso wie ihr Trainer lautstark, Schiedsrichter Manzano überprüfte die Szene jedoch nicht mal am Monitor.

Barcelona tat in den Schlussminuten noch mal alles, um doch noch den Ausgleich zu erzielen - und der an die Latte krachende Schuss von Ilaix Moriba hätte im letzten Spielzug fast dazu gereicht. Am Ende blieb aber Real siegreich.

Koeman, der bereits in der Vergangenheit oft unverblümt den VAR kritisierte, war nach dem Spiel mächtig aufgeregt. "Ich weiß nicht, warum es in Spanien keinen VAR gibt. Jeder denkt, dass es ein Elfmeter ist", so die Klub-Legende im Gespräch mit dem spanischen Fernsehen. "Wieder einmal müssen wir es akzeptieren und den Mund halten." Am Ende verabschiedete sich Koeman abrupt vom Interviewer in Richtung Kabine.

Ärger gab es auch über die Nachspielzeit. Manzano musste aufgrund des plötzlich auftretenden starken Regenfalls sein Kommunikationsgerät austauschen und dadurch für einige Momente das Spiel pausieren. Beim FC Barcelona haben einige Spieler das Gefühl, dass die vierminütige Nachspielzeit diese Pause nicht mit einbezogen hat. Nach dem Spiel haben die Kameras aufgefangen, wie sich Gerard Pique bei Luka Modric über diesen Umstand beschwerte: "Mann, nur vier Minuten?"

Der Kampf um die spanische Meisterschaft ist jedenfalls durch das gestrige Ergebnis noch mal deutlich spannender geworden. Real und Atletico befinden sich nun punktgleich auf dem ersten Rang, wobei die Truppe von Diego Simeone noch ein Spiel weniger auf dem Konto hat. Barça hat mit nur einem Punkt weniger weiterhin gute Chancen in der Aufholjagd.