Vertrag liegt auf dem Tisch: So ist der Stand bei Alphonso Davies
Von Dominik Hager
Der Vertragspoker um den nur noch bis 2025 gebundenen Alphonso Davies gestaltet sich als äußerst zähe Angelegenheit. Obwohl die Münchner am liebsten schon längst Klarheit hätten, waren in den vergangenen Wochen kaum relevante Entwicklungen zu erkennen.
Laut Sky-Informationen steht das Vertragsangebot der Bayern noch immer. Eigentlich hatte der Verein Davies ein Ultimatum genannt, das bereits vor Wochen abgelaufen ist. Noch hat der Linksverteidiger jedoch die Möglichkeit, den Kontrakt zu unterzeichnen. Dieser würde ihn bis 2029 an den FC Bayern binden und ein Gehalt von rund 14 Millionen Euro im Jahr versprechen. Damit würde sich der Kanadier in der Gehaltsliste der Münchner um Rang zehn einfinden.
Einen Einfluss auf die Zukunft von Davies dürfte auch der neue Bayern-Trainer haben. Sollte dieser voll auf Davies setzen, wird eine Einigung wahrscheinlicher. Florian Plettenberg zufolge soll der Coach auch ein Mitspracherecht im Falle Davies haben. Demnach wäre es einerseits möglich, dass das Vertragsangebot, das eigentlich nicht mehr verbessert werden soll, doch nochmal ein wenig lukrativer wird. Andererseits könnten die Münchner aber auch ihr Angebot reduzieren oder gar zurückziehen, sollte der neue Coach einen anderen Spieler bevorzugen. So zum Beispiel Milan-Star Theo Hernández. Der Franzose wird seit längerer Zeit als potenzieller Davies-Nachfolger gehandelt und wäre wohl der erste Kandidat der Bosse, sollte Davies den Verein verlassen.
Davies stagniert beim FC Bayern: Wie reagiert Real Madrid?
Ein kleines Fragezeichen gibt es jedoch auch bezüglich der Situation um Real Madrid. Die Königlichen gelten seit Monaten als wahrscheinlicher Davies-Abnehmer, jedoch hat sich in den vergangenen Wochen wenig getan. Stand jetzt soll es dem Bericht zufolge noch keine Verhandlungen zwischen dem FC Bayern und Real Madrid gegeben haben.
Das ist möglicherweise damit begründet, dass die Blancos zunächst den Transfer von Kylian Mbappé fix machen wollen. Trotz der enormen Gehaltskosten, die auf Real damit zukommen, wäre Davies wohl angesichts seiner kurzen Restvertragsdauer noch finanzierbar. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass es bei den Madrilenen Zweifel an Davies gibt. Der 23-Jährige stagniert schließlich schon seit geraumer Zeit und sah beispielsweise im Duell mit Arsenal schlecht gegen Bukayo Saka aus. Letztlich hat ihm das sogar den Stammplatz in München gekostet, was auch den Real-Bossen nicht entgangen sein dürfte.
Dem steht entgegen, dass sich Davies ausgerechnet gegen Real Madrid mit einem fulminanten Tor zurückmelden konnte und beinahe zum Matchwinner geworden wäre.
Derzeit erscheint der Ausgang offen zu sein, wenngleich die Tedenz weiterhin leicht zu Real Madrid geht. Fakt ist, dass sich Davies nie klar zum FC Bayern bekannt hat, aber genauso wenig Wechselabsichten verdeutlicht hat. "Mein Berater spricht gerade mit Bayern. Was auch immer passiert, ich bin dem FC Bayern sehr dankbar", erklärte er jüngst nach dem Rückspiel in Madrid. Eine Aussage, die verschieden gedeutet werden kann.
Die Bayern-Verantwortlichen sollen Davies aufgrund seines fehlenden Bekenntnisse und der mäßigen Leistungen kritisch sehen, jedoch ist auch bestens bekannt, dass sie insbesondere bei wichtigen Champions-League-Spielen ein genaues Auge darauf werfen, wie ihre Spieler performen. Mit seiner Leistung gegen Real dürfte er wieder ordentlich Pluspunkte gesammelt haben.
Letztlich liegt es wohl am Spieler, eine Entscheidung zu treffen. Seit Wochen gibt es Gerüchte, dass sich die Davies-Seite selbst mit Real einig sei, was allerdings keinesfalls gesichert ist. Die Ablöse dürfte nicht das ganz große Thema werden, weil die Münchner ohne Verlängerung Geld sehen wollen. Zögert Davies aber zu lange, besteht die Gefahr, dass die Bayern ihr Angebot zurückzieht und womöglich auch Real auf einen anderen Kandidaten umschwenkt - insofern dies nicht schon geschehen ist. In diesem eher unwahrscheinlichen Szenario hätte sich Davies klassisch verpokert.
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