Verleiht der HSV seine Youngster Opoku und Amaechi?
Von Guido Müller
Nach vielen Lobeshymnen für seine solide Drittliga-Saison bei Hansa Rostock sieht die Gegenwart für HSV-Youngster Aaron Opoku (21) nicht mehr ganz so rosig aus. Bei seinem Stammverein erlebt der gebürtige Hamburger gerade, wie schwer der Sprung von der Dritten in die Zweite Liga mitunter sein kann.
Denn momentan, so schonungslos muss es sich auch der Spieler selbst ins eigene Bewusstsein rufen, ist Opoku schlichtweg zu weit weg von den interessanten Plätzen im Kader der Rothosen. An Simon Terodde kommt er nicht vorbei, an Manuel Wintzheimer ebenfalls nicht. Auch ein Lukas Hinterseer (vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen auf dem Transfermarkt) dürfte in den Planungen von Daniel Thioune eine wichtigere Rolle einnehmen als das HSV-Eigengewächs.
Doch damit ist nicht gesagt, dass Opoku mittel- oder gar langfristig keine Chance hätte beim HSV. Im Gegenteil. Sein Vertrag im Volkspark wurde im vergangenen Frühjahr nicht umsonst bis 2024 verlängert. Der Klub sieht gute Perspektiven in dem Offensivspieler - und will deshalb auch möglichst viel bei ihm richtig machen.
Die Frage ist: Wäre es richtig, ihn in dieser Spielzeit als Stürmer Nummer 3 (oder gar 4) "durchzuschleppen", und somit seine Entwicklung über Monate hinweg zu blockieren (denn nur durch Trainingseinheiten und ein paar Minuten Einsatzzeit alle paar Wochen verbessert sich kein Spieler der Welt)? Oder wäre es - im Gegenteil - nicht sinnvoller, ihn abermals zu verleihen, auf dass er wertvolle Erfahrungen sammeln und dadurch weiter reifen kann?
Opoku-Leihe diesmal zu einem Zweitliga-Klub?
Der HSV scheint Letzteres im Sinn zu haben, will aber vorher erstmal mit dem Spieler selbst reden. Angedacht soll von Klub-Seite aus eine Leihe sein. Im Gegensatz zur Vorsaison aber nicht erneut in die Dritte Liga, sondern zu einem Zweitligisten. Die Morgenpost warf in diesem Zusammenhang die Namen Würzburger Kickers und Jahn Regensburg in den Raum. Beide Klubs zählen nicht zu den unbedingten Aufstiegskandidaten und werden genug damit zu tun haben, die Klasse zu halten. Ein Stahlbad, aus dem ein Opoku entsprechend gestärkt hervorgehen könnte.
Auch Amaechi könnte sich anderswo beweisen
Ganz ähnlich verhält es sich laut Morgenpost bei Xavier Amaechi (19). Der 2,5-Millionen-Einkauf vom FC Arsenal hat zwar in der diesjährigen Vorbereitungszeit einige Fortschritte gegenüber der Vorsaison gemacht, ist aber ebenfalls noch weit von den Stammplätzen (oder auch nur regelmäßigen Einsätzen) entfernt. Auch mit ihm will der Klub demnächst ausloten, in wie weit ein vorübergehender Tapetenwechsel die etwas festgefahrene Karriere wiederbeleben könnte.