Verlängern oder verkaufen: Wie sollte der BVB bei Niklas Süle entscheiden?
Von Franz Krafczyk
Nach der Sommerpause sah es bei Niklas Süle endlich nach dem großen Neustart aus: Der Innenverteidiger kam topfit aus dem Urlaub und eroberte sich beim BVB trotz starker Konkurrenz durch Nico Schlotterbeck und Neuzugang Waldemar Anton einen Stammplatz, da Trainer Nuri Sahin auf alle drei Innenverteidiger setzte.
Diesen konnte Süle allerdings nicht lange verteidigen: Nach vier Startelfeinsätzen in Folge saß er zuletzt gegen den VfL Bochum (4:2) und Celtic Glasgow (7:1) zweimal auf der Bank. Als Sahin das System umstellte und nur noch mit zwei Innenverteidigern spielen ließ, wurde Süle nach der 1:5-Niederlage beim VfB Stuttgart aus der Startelf gestrichen.
Sahins Entscheidung erwies sich bislang als goldrichtig: Nach dem schwachen Auftritt bei den Schwaben brauchten die Dortmunder dringend mehr Stabilität, die sie durch die Umstellung auch bekamen. Gegen Bochum und Celtic stand die Borussia trotz dreier Gegentore deutlich sicherer als zuvor. Deutlich wurde dabei auch: Süle ist hinter Schlotterbeck und Anton nur Innenverteidiger Nummer drei.
Vor Vertragsende 2026: Süle sollte einen Neuanfang wagen
Damit scheint ein weiterer Versuch Süles, sich nach zwei erfolglosen Jahren in Dortmund endlich durchzusetzen, erneut gescheitert zu sein. Dass Sahin in Zukunft in wichtigen Spielen wieder auf den 49-maligen Nationalspieler setzt, ist derzeit wenig denkbar. Da Süles Vertrag im Sommer 2026 ausläuft, stehen die Verantwortlichen in Kürze vor einer wichtigen Entscheidung: verlängern oder verkaufen?
Eine endgültige Trennung scheint für alle Beteiligten die beste Lösung zu sein. Süle, der beim BVB immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte und deshalb nie konstant seine Leistung brachte, konnte sein Gehalt von rund 14 Millionen Euro pro Jahr nie rechtfertigen. Angesichts der Konkurrenz wirkt es nicht so, als könnte der Topverdiener in Dortmund noch einmal so richtig durchstarten und der bei seiner Verpflichtung erhoffte Abwehrchef werden. Diese Rolle beansprucht längst Nico Schlotterbeck - und auch Waldemar Anton ist sie aus VfB-Zeiten noch gewohnt.
Eine Verlängerung mit Süle wäre ohnehin nur zu reduzierten Konditionen denkbar, als Backup wäre er den Dortmundern mit seinem aktuellen Salär schließlich viel zu teuer. Sollte sich ein finanzstarker Interessent bei Sportdirektor Sebastian Kehl melden, könnte der 49-malige Nationalspieler bei einem Abschied auf ein ähnliches Gehalt hoffen und zudem eine bessere sportliche Perspektive erhalten. Ein kompletter Neuanfang wäre für Süle ratsam - vorausgesetzt, er behält seine Fitness auch bei seiner nächsten Station. Die Premier League würde dabei als passendes Ziel erscheinen.
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