Vergleich mit Atletico: Manga erklärt den Scouting-Plan für Schalke

Der FC Schalke soll ähnlich wie Atlético Madrid auftreten, so Ben Manga. Darauf fußt er auch den roten Faden in seinem umfangreichen und ausgeklügelten Scouting-System, das er beim S04 aufbaut.
Ben Manga mit Marc Wilmots
Ben Manga mit Marc Wilmots / Christof Koepsel/GettyImages
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Durch Ben Manga und seine Mitarbeiter verändert sich das Scouting beim FC Schalke sehr deutlich. Wurden in den vergangenen Jahren gefühlt nur Spieler verpflichtet, die längst in Deutschland gespielt haben und zum Teil sogar aus der direkten Umgebung kamen, so sieht sich der Zweitligist nun auch in teils weit entfernten Ländern nach interessanten Profilen um.

Doch bedarf es dabei natürlich eines roten Fadens. Nur weil ein Spieler aus Südamerika einen guten Eindruck hinterlässt, heißt das nicht automatisch, dass er gut mit einem ebenso spannenden Spieler aus einem skandinavischen Land zusammenspielen kann. Dafür ist Manga als Kaderplaner, der seine eigenen Mitarbeiter für die Scoutingabteilung mitgebracht hat, verantwortlich.

"Meinen Scouts habe ich gesagt: Auf Schalke wollen wir vom Ansatz her einen Fußball sehen wie bei Atlético", erklärte er zuletzt gegenüber der WAZ den für Königsblau übergeordneten Ansatz.

Was das konkret bedeutet, verriet Manga auch: "Hinten kompromisslos agieren und vorne Show, aber effektive Show. Atlético Madrid hat in der Abwehr gnadenlose Typen wie Godín, Giménez, vorne Spieler wie Griezmann, Saúl und Morata, die kicken können. Auch wenn wir in der 2. Liga und nicht in der Champions League spielen: Für solch eine Idee braucht es die richtigen Spieler mit der passenden Mentalität. Daten ergänzen unser Scouting."

Manga legt großen Wert auf den Mentalitäts-Faktor

Die passende Mentalität einzuschätzen ist aber eine Herausforderung. Deshalb setzt Manga auch auf Einschätzung von vor Ort - und längst nicht nur auf Aufnahmen von Spielen auf dem Computer. "Wenn meine Scouts oder ich den Spieler dreimal gesehen und mit ihm gesprochen haben, analysieren wir auch seinen Charakter", beschrieb er einen üblichen Vorgang.

Dazu führte er auch ein Beispiel an, wie unter anderem auf den Charakter eines Spielers geachtet wird: "Wenn wir uns gegenübersitzen und er mir beim Gespräch nicht in die Augen schaut, werde ich skeptisch. Ich stelle Spielern oft auch Testfragen, bei denen die Antworten entscheidend sind. [...] Oft frage ich, was in einer Mannschaft das Wichtigste ist. Es gibt tatsächlich Spieler, die sagen, ihnen sei am wichtigsten, dass sie selbst glänzen. Manchen Spielern ist auch ein Abstieg egal, solange sie 18 Tore schießen. Für mich ist klar: Solche Jungs kann ich nicht gebrauchen."

Am deutlichsten wird der Umfang des Manga-Scoutings auf Schalke bislang an Felipe Sanchez. Schon seit mehreren Jahren wird der argentinische Innenverteidiger von seinem Team an Scouts beobachtet. Das ermöglichte eine rundum gute Einschätzung eines Spielers, der nun als talentiert und entwicklungsfähig beschrieben wird. Aufgrund der jahrelangen Arbeit konnte Sanchez nun vergleichsweise kostengünstig verpflichtet werden.


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