VAR-Irrsinn bei Wolfsburg gegen Stuttgart: Schiri Jablonski äußert sich im Doppelpass
Von Oliver Helbig
Es war wohl einer der größten Aufreger am Samstag des 5. Spieltages der Fußball-Bundesliga. Der VfL Wolfsburg empfing den VfB Stuttgart und in einer offenen und intensiven Partie stand es bis zur 63. Spielminute 1:1 Unentschieden und verlief wie ein normales Bundesligaspiel. Doch dann wurde es kurios. Der Schiedsrichter der Partie, Sven Jablonski, schickte den Stuttgarter Mittelfeldspieler Atakan Karazor vom Platz, nachdem dieser fälschlicherweise eines wiederholten Foulspiels bezichtigt wurde. Die Wiederholungen zeigten eindeutig, dass dies nicht der Fall war und Karazor hätte weiterspielen dürfen.
Im Gegensatz zu einer eindeutig falsch gegebenen Roten Karte darf der VAR bei einer Gelb-Roten Karte nicht in das Spielgeschehen eingreifen - zum Nachteil für Karazor und den VfB Stuttgart.
Jablonski selbst war hier letztlich machtlos, da seine Wahrnehmung auf dem Spielfeld als Tatsachenentscheidung stehen blieb und der VAR dem Schiedsrichter nicht zu Hilfe kommen durfte. Anders beim Platzverweis des Wolfsburgers Amoura. Auch dieser sah vermeintlich zu Unrecht die glatt Rote Karte, doch hier griff der VAR ein und sorgte dafür, dass der Wolfsburger weiterspielen durfte, nachdem sich Schiedsrichter Jablonski die Szene noch einmal minutenlang auf dem Bildschirm angeschaut hatte. Regelwahnsinn in der Bundesliga und der Schiedsrichter ist der Dumme. Sven Jablonski selbst äußerte sich am Sonntag im Doppelpass auf SPORT1 zum gestrigen Spiel und der für ihn unglücklichen Situation im Duell der Wölfe gegen die Schwaben.
Jablonski hätte sich Hilfe gewünscht
"Bevor ich über Erweiterungen im Thema VAR-Protokoll spreche muss ich sagen: Die Reihenfolge auf dem Platz ist ein Schiedsrichter auf dem Platz muss - und das ist mein Anspruch - jede Entscheidung auf dem Platz richtig entscheiden. Jede Wahrnehmung muss richtig sein. Wäre gestern die Entscheidung richtig gewesen würden wir heute nicht darüber sprechen", zeigte sich der 34-jährige Schiedsrichter grundsätzlich erstmal selbstkritisch.
Dennoch hätte sich der Spielleiter der Bundesligapartie zwischen Wolfsburg und dem VfB Stuttgart gestern Hilfe seitens des VAR gewünscht. "Rote Karte: kannst du eingreifen - direkt. Bei einer Gelb-Roten Karte nicht. Gleiche Konsequenz, die Mannschaft spielt in Unterzahl weiter. Klar hätte ich mich gefreut, wenn ich rausgehe und hätte in einer Sekunde gesehen: Treffer war da aber genau anders - da hätte ich den Fehler sofort korrigiert."
Rainer Calmund wird deutlich: "Das ist doch bescheuert!"
Rainer Calmund, ebenfalls Gast im Doppelpass kommentierte den Regelirrsinn des VAR gewohnt deutlich: "Das ist doch bescheuert! Wenn ich sage: Bei Rot ist das Kamerabild erlaubt und bei Gelb-Rot nicht. Wer auf die Idee gekommen ist den müsste man mal untersuchen lassen oder rausschmeißen! Das ist doch völlig unlogisch, oder?"
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