VAR-Ärger im Borussia-Park: Gladbach verliert 2:3 gegen Inter – Spielbericht und Netzreaktionen

Marco Rose und Schiedsrichter Danny Makkelie werden sicherlich keine Freunde mehr
Marco Rose und Schiedsrichter Danny Makkelie werden sicherlich keine Freunde mehr / DeFodi Images/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach ist zurzeit das Champions League-Team der Stunde. Vor dem Auftakt des fünften Spieltags lagen die Fohlen in der schwierigen Gruppe B völlig überraschend auf dem ersten Platz. Die Tabellenlage hat sich nach dem 2:3 gegen Inter Mailand zwar nicht geändert, doch zufrieden ist am Niederrhein natürlich niemand. Besonders rückt eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung in den Vordergrund.

Borussen-Trainer Marco Rose tauschte sein Team nach dem 4:1-Sieg gegen Schalke 04 auf insgesamt drei Positionen. Für Patrick Herrmann, Breel Embolo und Denis Zakaria rückten Stefan Lainer, Lars Stindl und Christoph Kramer in die Startelf. Valentino Lazaro, gegen die Knappen noch als Rechtsverteidiger aufgeboten, rückte in die offensive Dreierkette

Die Infos zur Partie:

Aufstellungen:

Gladbach: Sommer - Wendt (ab 78' Wolf), Jantschke (ab 46' Zakaria), Ginter, Lainer - Neuhaus, Kramer - Thuram, Stindl (ab 70' Embolo), Lazaro - Plea

Inter: Handanovic - Bastoni, de Vrij, Skriniar - Young (ab 88' Perisic), Gagliardini, Brozovic, Barella, Darmian (ab 60' Hakimi) - Martinez (ab 71' Sanchez), Lukaku

Tore:

0:1 Darmian (17')
1:1 Plea (45'+1)
1:2 Lukaku (64')
1:3 Lukaku (73')
2:3 Plea (75')

Spielbericht

Die Borussia startete durchaus engagiert in die Partie, ohne zunächst allerdings für offensive Gefahr zu sorgen. Vielmehr setzten die Gäste für Akzente und versuchten, über Konter zu Chancen zu kommen. In der 17. Minute belohnte sich Inter schließlich. Rechtsverteidiger Darmian tunnelte Gladbachs Sommer mit einem satten Schuss - 1:0 für die Italiener.

Infolgedessen blieb Inter zunächst weiter gefährlich. Gladbachs Defensive schien etwas überfordert mit Martinez, Lukaku und Co. Erst rund zehn Minuten nach dem Gegentor wagte sich Gladbachs erstmals nach vorne und gestaltete das Spiel nun offener. Beide Teams hatten nun gute Chancen auf den nächsten Treffer. Martinez (34') auf der einen sowie Lainer, Stindl (beide 36') und Thuram (37') auf der anderen Seiten zogen gefährlich ab.

Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte belohnte sich die Borussia dann allerdings für ein insgesamt besseres Auftreten. Einen schönen Spielzug über Ginter, Stindl und Lazaro veredelte Plea zum Ausgleich (45'+1). Es war der bis dahin beste Angriff der Fohlen, mit dem 1:1 ging es in die Halbzeit.

Zur Pause tauschte Rose sein Team auf einer Position. Für Innenverteidiger Jantschke kam Zakaria in die Partie. Durch die Hereinnahme des Mittelfeldspezialisten wechselte der Coach zu einer Dreierkette, Gladbach lief infolgedessen in einem 3-5-2 auf.

Die Partie blieb ansehnlich - wurde aber auch ruppiger. Erst tackelte Lainer stark gegen Martinez, kurz darauf sah de Vrij für ein Foul gegen Thuram die Gelbe Karte. Den folgenden Freistoß aus rund 20 Metern setzte Plea in die Mauer (59'). Auf der anderen Seite knallte ein Versuch von Martinez an den Pfosten (62').

Die nächste Chance der Gäste saß dann aber. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld landete der Ball über Brozovic bei Lukaku, der sich im Eins-gegen-Eins mit Zakaria klasse durchsetzte und ins lange Eck vollendete (64'). Stark gemacht vom Belgier, bitter für die Borussia.

Fast zehn Minuten später klingelte es erneut im Gladbach-Tor und erneut war Lukaku für den Treffer seiner Farben verantwortlich. Eine flache Hineingabe vom eingewechselten Hakimi vollendete der Stürmer vor Sommer eiskalt (73'). Inter zeigte sich nun vor dem gegnerischen Tor extrem effektiv.

Gladbach blieb allerdings am Leben - in Person von Plea. Der Franzose schoss nach starker Vorlage von Thuram ins lange Eck ein (75'), das Tor hielt dem VAR-Check stand. Nur noch 2:3! Kurz danach hätte Young in Billard-Manier wieder den alten Spielstand herstellen können, doch der Routinier konnte den Ball kurz vor Torlinie nicht mehr kontrollieren (77').

Aufregung gab es in der 83. Minute. Abermals war es Plea, dessen Schuss seinen Weg ins lange Eck fand. Die Jubelstimmung fand allerdings sein jähes Ende, denn der VAR griff ein. Schiri Makkiele nahm das Tor schlussendlich zurück. Zum Zeitpunkt des Schusses stand Embolo knapp im Abseits und behinderte Keeper Handanovic die Sicht. So zumindest die Begründung, die Entscheidung fiel allerdings sehr zweifelhaft aus, da sich auch Inters Torwart nicht nach dem Gegentreffer nicht beim Schiedsrichter beklagte.

Die Stimmung war nach der strittigen Entscheidung geladen. Satte sieben Gelbe Karten wurden in den folgenden Minuten verteilt, unter anderem auch an Marco Rose.

Am Ende konnten sich die Fohlen nicht wieder von diesem Nackenschlag erholen, es blieb somit beim 2:3. Aus Borussen-Sicht durchaus extrem bitter, die Heimelf lieferte gegen Inter eine sehr ordentliche Partie ab. Zwar bleibt Gladbach nach der Niederlage Tabellenführer der Gruppe B, allerdings lauern Real und Inter mit nur einem Punkt hinter dem Primus.