Freude und Selbstkritik - Die Stimmen zum Bayern-Sieg gegen Rosengard
Von Alina Ruprecht
Nach einer zähen ersten Hälfte drehten die FC Bayern Frauen auf. Im eisigen Malmö gewannen sie mit 4:0 gegen den FC Rosengard und sicherten sich vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Neben der Freude über den Sieg fanden einige Spielerinnen und Chef-Trainer Alexander Straus aber auch kritische Worte.
Georgia Stanway
Über ihre Gedanken zur Performance des Teams:
"[Ich bin] sehr glücklich. Zu Beginn der Saison wollten wir genau dort sein. Wir wollten es aus der Gruppe schaffen. Wir haben in dieser Gruppe einige sehr starke Siege eingefahren. Es gab Schwierigkeiten, Tore zu schießen, aber wir haben jedes Mal einen Weg gefunden, um zu gewinnen, und es war eine starke Leistung hier [in Malmö] (…).“
Zum Leistungsunterschied zwischen der 1. und 2. Hälfte:
"Wir haben einfach aufgedreht, wir wussten, wie wichtig das Ergebnis von heute sein wird. (…) Wenn wir nächste Woche in das Spiel gegen Benfica gehen, haben wir ein bisschen weniger Druck, weil wir wissen, dass wir bereits weiterkommen. (…) Also haben wir einfach losgelegt, haben unsere Qualität abgerufen und im letzten Drittel unsere Chancen genutzt.“
Über ihr Tor zum 3:0:
"Ich freue mich sehr über mein Tor. Man kann Champions League-nights under the lights nicht toppen. Ich weiß nicht einmal, wie viel Grad es hatte, aber es ist einfach eiskalt draußen. Aber es ist schön, [den Ball] über die Linie zu bringen und umgekehrt auch für die anderen Mädels (…). Wir werden die Feiern und natürlich auch die Weihnachtsferien genießen."
Sarah Zadrazil
Über ihre Meinung zum Spiel:
"Es fühlt sich toll an! Unser Ziel war es heute, das Viertelfinale zu erreichen. Ich denke, es war ein schwieriges Spiel für uns, sie haben es uns ziemlich schwer gemacht und wir haben in den letzten Wochen auch viele Spiele gemacht. Wir waren nicht so fit, aber ich bin einfach froh über das Ergebnis und dass wir durch sind. Das war der Plan und ich bin glücklich."
Über Veränderungen nach der Halbzeit-Pause:
"[Es war] nicht taktisch, eher individuell. Wir wollten einfach individuell besser werden und uns steigern, weil ich in der ersten Hälfte das Gefühl hatte, dass wir ein bisschen müde und langsam waren. In der zweiten Halbzeit haben wir es viel besser gemacht und [den Spielplan] gut umgesetzt, einige Chancen herausgespielt und ich bin einfach froh, dass wir die drei Punkte geholt haben und in die nächste Runde kommen."
Ob die hohe Intensität in der 2. Hälfte beabsichtigt war:
"Ja, das war Absicht. Ich denke, sobald wir loslegten, wollten wir einfach weitermachen. Außerdem bin ich super zufrieden mit den Spielerinnen, die eingewechselt wurden, sie haben auch einen Unterschied gemacht. Am Ende erzielte auch Julia [Landenberger] ein tolles Tor. Ich bin einfach glücklich und stolz auf die Mädels."
Über das letzte Gruppenspiel gegen Benfica:
"Wir wollen immer gewinnen, also denke ich, dass es definitiv unser Ziel ist, auch das nächste Spiel zu gewinnen. Aber jetzt sind wir etwas sicherer, weil wir in die nächste Runde eingezogen sind. So können wir das letzte Spiel der Champions-League-Gruppenphase einfach genießen und ich freue mich sehr darauf."
Alexander Straus
Ob er mit der zweiten Halbzeit zufrieden war:
"Mit der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden. Ich denke, die erste Halbzeit war unter unserem Niveau, wir sind mit dieser Halbzeit nicht zufrieden, aber natürlich haben wir 1:0 geführt. Wir sind besser als das und messen uns immer an uns selbst (…). Wir sind ehrlich gesagt nicht gut in die zweite Halbzeit gestartet, aber als wir das zweite Tor erzielten, wirkten wir von da an ruhiger und hatten die volle Kontrolle über das Spiel. Wir haben die nächsten beiden Tore erzielt und hätten vielleicht noch ein paar mehr erzielen können. Ab [der 55. Minute] war es also ein großer Unterschied. (…) Wir haben [in der ersten Halbzeit] leichte Fehler gemacht, die wir normalerweise nicht machen. (…) Rosengard hatte in der ersten Halbzeit die Möglichkeit, uns zu weh zu tun. Damit können wir nicht zufrieden sein, wir müssen uns ständig auf das nächste Level hinarbeiten.“
Ob im Team Nervosität herrschte, weil Rosengard zu Chancen kam:
"Ja, aber wir hatten auch Chancen. Wir hätten mehr Tore erzielen können. Wir hielten sie für gefährlich. Wir wollten das Spiel mehr kontrollieren, als wir es getan haben, und an diesem Punkt haben wir uns ein paar Chancen erarbeitet. Aber wie auch immer, wir sind damit durchgekommen und haben den Sieg verdient. Ich denke, es gab heute nach einer Weile eine Lücke zwischen dem Niveau der beiden Teams. Und dann ist es, wie es ist, es steht 4:0, gute Arbeit der Mädels und darum ging es heute. Minus sechs Grad hier, sie spielen auf Kunstrasen (...) und machen den Job. Das ist also in Ordnung.“
Welche Veränderungen er zu Halbzeit angestoßen hat:
"Ich habe ihnen gesagt, dass wir mehr Stolz auf unser Spiel haben müssen als in der ersten Halbzeit. (...) Die einfachen Dinge, was wir tun, wenn wir den Ball verlieren, wie wir manchmal den Ball verlieren … wir waren nicht bei 100 Prozent. Auch die Mädels waren zur Halbzeit mit ihrer eigenen Leistung nicht zufrieden und diese Einstellung gefiel mir ehrlich gesagt. Mir gefällt, dass wir mit einer 0:1-Führung nicht überglücklich sind. (...) Es ist nicht immer das Ergebnis, das die Leistung misst. In der zweiten Halbzeit haben sie dann aber wieder zugelegt und ich freue mich sehr, dass wir fünf Einwechselspieler bringen können, die uns das gewisse Extra gegeben haben. Das war wirklich gut, weil wir (...) in einer sehr schwierigen Situation sind (…) mit all den Verletzungen, (...) und dem Ausfall sehr wichtiger Spielerinnen. Ich bin sehr stolz auf die Leistung der Mädchen über die gesamte erste Saisonhälfte bis Weihnachten, denn auch für sie ist es nicht einfach. (...) Es ist eine gute Gruppe (...) und eine sehr talentierte Fußballmannschaft."
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