Uth lobt Baum: Trainer mit "sehr viel Ahnung von Taktik"

Mark Uth könnte unter Manuel Baum zum wichtigen Schlüsselspieler werden
Mark Uth könnte unter Manuel Baum zum wichtigen Schlüsselspieler werden / DeFodi Images/Getty Images
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Unter Manuel Baum könnte Mark Uth eine der - im wahrsten Sinne des Wortes - zentralen Figuren auf Schalke werden. Schon jetzt hat der Offensivspieler viel Lob für den neuen S04-Coach übrig. Man merke, dass dieser viel Ahnung von Taktik habe und die Schwerpunkte sehr gut setze, so Uth.

Mit drei Treffern und einer weiteren Vorlage war Mark Uth der Matchwinner beim Testspiel gegen den SC Paderborn (5:1) in der vergangenen Woche. Ein Sieg als Erlebnis, das ist ein wichtiges Gefühl, das die Mannschaft von Schalke 04 wieder verinnerlichen muss. Das zu schaffen und darauf wieder aufzubauen, das ist die Aufgabe von Manuel Baum - der vermutlich stark auf Uth setzen wird.

Baum fordert kreatives Spiel - Uth "kommt diese Einstellung sehr entgegen"

Der 29-Jährige konnte in seiner Zeit beim S04 bislang noch nicht wirklich überzeugen. Im Sommer 2018 kam er ablösefrei von der TSG Hoffenheim, sollte dem königsblauen Offensivspiel eine gewisse Note und Unberechenbarkeit verleihen. Das war in den letzten zwei Jahren nicht der Fall, was aber keinesfalls nur am Stürmer selbst lag. Auf Schalke gab es eine (lange) schlechte Phase, kaum Offensiv-Fußball, sehr wenig Kreativität und Mut im Spiel. Bedingungen, unter denen der gebürtige Kölner nicht brillieren kann.

Das sind genau die Aspekte, die Baum nun umkehren will, wie Uth gegenüber der Sport Bild erklärte: "Wir, gerade in der Offensive, sollen aber je nach Situation kreativ sein, damit unser Spiel nicht statisch wird. Mir kommt diese Einstellung sehr entgegen. Wir müssen uns trauen, risikoreichen Fußball zu spielen." Genau an dieser Stelle hat er bereits das erste Lob für den neuen Coach: "Genau das packt der Trainer meiner Meinung nach sehr gut an."

Mark Uth und Manuel Baum im Gespräch - beide hoffen auf den jeweils anderen
Mark Uth und Manuel Baum im Gespräch - beide hoffen auf den jeweils anderen / DeFodi Images/Getty Images

Nicht erst seit der sieglosen Rückrunde war das S04-Spiel sehr vorhersehbar und einfach zu kontern. Schon in der vergangenen Hinrunde, die insgesamt noch sehr erfolgreich war, wurde die Herangehensweise von David Wagner - primär durch das Zentrum zu spielen - nach und nach durchschaut und die spielerischen Auftritte somit immer schwerfälliger und anfälliger. Ein Resultat dessen: Sehr wenig kreierte Torchancen, nur sehr wenig Zug zum Tor.

Derartige Szenen, so Uth weiter, habe Baum der Mannschaft bereits vorgespielt um zu erklären, wie er sie verändert haben möchte: "Etwa, dass wir mit Selbstvertrauen hinten herausspielen, statt lange Bälle zu schlagen oder den eigenen Torhüter anzuspielen." Natürlich sei das Einbeziehen des Keepers im Spiel nicht verboten - aber das Team werde dazu angeregt, mutig eigene Lösungen zu erarbeiten, um sich nicht planlos den Ball hin und her zu schieben.

Gegen Paderborn konnte Mark Uth bereits glänzen
Gegen Paderborn konnte Mark Uth bereits glänzen / DeFodi Images/Getty Images

"Wir spüren, dass Manuel Baum sehr viel Ahnung von Taktik hat", bekräftigt der künftig im Fokus stehende Kreativspieler die Wahrnehmung. Aktuell halte er es "aber noch so simpel wie möglich, damit wir am Anfang nicht überfordert sind". So sei zunächst viel über die Defensive gesprochen worden, um mehr Stabilität zu erlangen. Später habe sich sehr viel um die Offensive gedreht.

Ein erstes kleines Zwischenfazit fällt Uth bereits: "Der Trainer setzt seinen Plan Schritt für Schritt um. Ich habe das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind."

Uth tritt nicht gegen Wagner nach - erste Erfolge in der Bundesliga umsetzen

Während er Baum lobt, möchte er Wagner aber nicht schlecht reden. Beim FC Bayern starten zu müssen bezeichnete er als "maximal ärgerlich", das anschließende Spiel gegen Werder Bremen hätte man "natürlich besser gestalten und gewissen müssen" - der Plan sei schlussendlich aber nicht aufgegangen. Nach den zwei Gegentoren "sind dann wieder die Köpfe heruntergegangen, wir haben nicht mehr an uns geglaubt".

Verzweiflung nach der Niederlage gegen Bremen
Verzweiflung nach der Niederlage gegen Bremen / DeFodi Images/Getty Images

Damit zieht Uth direkt die jedoch optimistische Parallele zum letzten Test: "Gegen Paderborn haben wir in der Anfangsphase einen Elfmeter verschossen, sind in Rückstand geraten, haben aber konsequent weitergespielt. So müssen wir es auch in der Bundesliga umsetzen." Natürlich wird das im deutschen Oberhaus eine deutlich kompliziertere Aufgabe als in einem Testspiel. Am Sonntag wartet Union Berlin als Gegner, dann im eigenen Stadion und erneut vor gänzlich leeren Rängen.

Den vollen Fokus für diese Aufgabe braucht auch Uth. Dieser wird wohl zumindest vorerst gegenüber Amine Harit vorgezogen, was die zentrale Rolle hinter der Sturmspitze betrifft. "Ich kann vorneweg gehen, das werde ich in Zukunft auch machen," gibt er selbstbewusst zu Protokoll. Ein möglicher Verbleib beim 1. FC Köln, den er zunächst angestrebt hatte ("ist kein Geheimnis"), ist mittlerweile kein Thema mehr für ihn: "Sie [S04-Führung] haben klar gemacht, dass sie auf Schalke voll auf mich setzen. Damit war das Thema für mich erledigt."