Upamecano als de Ligt-Schreck: Mazraoui und Gravenberch mit ähnlichen Problemen
Von Dominik Hager
Je mehr Spiele ins Land ziehen, desto unruhiger dürfte Bayerns Star-Neuzugang Matthijs de Ligt auf der Ersatzbank umher rutschen. Der Niederländer muss feststellen, dass seine Ablöse von 67 Millionen Euro kein Freifahrtschein für einen Stammplatz ist. Aktuell machen es Lucas Hernández und insbesondere Dayot Upamecano derart gut, dass es keinen Grund zum Wechseln gibt. Ähnlich schwer haben es Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch.
Nach seinen Einwechslungen gegen Leipzig und Frankfurt, sprang für Abwehrspieler Matthijs de Ligt gegen Wolfsburg nicht mal ein Kurzeinsatz heraus. Zwar kann man den Bankplatz noch immer der kürzeren Eingewöhnungs- und Vorbereitungszeit zuschreiben, jedoch dürfte der Holländer schon ein wenig mit seiner Situation hadern. Immerhin wurde er ja als der neue Abwehrchef verpflichtet und angepriesen.
Das Problem für den Niederländer ist die Tatsache, dass derzeit auch wenig darauf hindeutet, dass sich seine Situation in den kommenden Wochen um 180 Grad dreht. Upamecano und Hernández wussten schon in der Vorbereitung zu überzeugen und haben diese Performance auch zum Saisonauftakt bestätigt. Gegen den VfL Wolfsburg ließen die beiden Franzosen praktisch nichts anbrennen.
Julian Nagelsmann wird sich demnach weiterhin nicht genötigt sehen, in der Innenverteidigung etwas zu verändern. Auch 67 Millionen Euro Ablöse sind eben kein gewichtiges Argument, wenn es darum geht, eine eingespielte und sichere Abwehr auf den Platz zu bringen.
Upamecano selbstbewusst: "Fühle mich besser als letzte Saison"
So wirklich haben wahrscheinlich weder de Ligt noch die Bayern-Verantwortlichen mit einer derartigen Leistungssteigerung von Upamecano gerechnet. Diese kommt jedoch nicht von ungefähr.
"Ich habe im Urlaub viel mit einem Athletiktrainer gearbeitet. Ich fühle mich besser als in der letzten Saison. Wir haben eine Menge Konkurrenz, aber das ist besser für uns. Ich will einfach nur spielen und weitermachen", erklärte Upamecano laut tz.
Man könnte fast meinen, dass die Verpflichtung von de Ligt für den Franzosen genau das richtige Signal war, damit dieser 100 Prozent aus sich herausholt. Klar ist aber auch, dass der Niederländer nicht für ewig ohne Murren seine Rolle akzeptiert.
Wegen Pavard und Sabitzer: Auch Mazraoui und Gravenberch in der Warteschleife
Es ist durchaus davon auszugehen, dass das Abwehr-Thema beim FC Bayern in einigen Wochen noch mal hitzig wird. Schließlich befindet sich Noussair Mazraoui in einer ähnlichen Situation wie de Ligt.
Der Neuzugang von Ajax Amsterdam kommt derzeit nicht an Benjamin Pavard vorbei. Auch in dieser Personalfrage deutet sich keine Veränderung an. Der Franzose spielt derzeit richtig gut und sorgt vor allem offensiv für Glanzstücke. Mit Treffern gegen Leipzig und Frankfurt sowie zahlreichen guten Szenen gegen Wolfsburg macht Pavard derzeit eine richtig gute Figur - und das, obwohl Mazraoui für mehr Offensiv-Power geholt wurde.
Ganz ähnlich ist auch die Situation von Ryan Gravenberch. Der junge Holländer kann aus der Verletzung von Goretzka keinen Profit schlagen, weil sich plötzlich Marcel Sabitzer in den Vordergrund gedrängt hat.
Die Münchner Neuzugänge scheinen also - auch wenn sie zum Teil noch nicht spielen - eine große Rolle einzunehmen. Zumindest holt der Konkurrenzkampf derzeit das Maximum aus den Arrivierten heraus. Besonders bei de Ligt sei jedoch gesagt: Da ist ordentlich Zündstoff-Potenzial vorhanden.