Union-Sportchef Ruhnert über seine Zukunft und Fehler in der Kaderplanung

  • Geschäftsführer Sport gibt Fehler im vergangenen Sommer offen zu
  • Ruhnert sieht die Eisernen wieder gut aufgestellt
  • Eigene Zukunft entscheidet sich erst nach der Saison
Oliver Ruhnert lässt seine Zukunft weiter offen
Oliver Ruhnert lässt seine Zukunft weiter offen / Maja Hitij/GettyImages
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Bleibt der Erfolgsmanager Union Berlin erhalten? Oliver Ruhnert hat über seine eigene Zukunft gesprochen. Und auch offen über Fehler in der Transferpolitik im vergangenen Sommer.

2017 kam Oliver Ruhnert von der Nachwuchsabteilung des FC Schalke nach Berlin-Köpenick. Nach einem Jahr als Chefscout wurde der 52-Jährige zum Geschäftsführer Sport befördert. Mit Union Berlin begann ein steiler Aufstieg, zunächst in die Bundesliga und dann in den Europapokal. Nach der umjubelten Qualifikation für die Champions League 22/23 folgte in der laufenden Bundesliga-Saison der Absturz. Die Realität bei den Eisernen heißt Abstiegskampf.

Ruhnert über Kurskorrektur im Winter

Nachdem die Transferpolitik über die letzten Jahre nahezu perfekt war, saßen die Kader-Änderungen im vergangenen Sommer nicht wie erhofft. "Uns sind im Kader erst im Winter Dinge gelungen, die wir schon im Sommer schaffen wollten. Die Transfers haben nicht zu 100 Prozent das erfüllt, was sie sollten", gab Ruhnert im Gespräch mit der Bild offen zu.

Mittlerweile ist Ruhnert aber wieder sehr zufrieden mit der Zusammenstellung der Mannschaft. Und glaubt daher auch fest an den Verbleib in der Bundesliga. Mit 21 Punkten liegen die Eisernen nach 21 Spieltagen auf Platz 15 - fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. "Wir erleben gerade das, was Union Berlin normalerweise darstellt: den Kampf um den Klassenerhalt", so der FCU-Sportchef.

Zweigleisig für die nächste Saison plant Ruhnert dennoch: "Hier laufen alle Planungen für eine weitere Spielzeit in der Bundesliga, aber auch für den Worst Case." Generell sieht er den Klub gut aufgestellt - auch für die kommenden Jahre: "Wenn wir uns den Kader anschauen, haben wir einen guten Stamm für die neue Saison. Wir haben viele Stammspieler unter Vertrag. Es gibt gute Optionen, diesen Kader weiterzuentwickeln."

Union-Sportchef lässt Zukunft über Sommer hinaus offen

Ob Ruhnert dann sportlich weiter am sprichwörtlichen Ruder sitzt, lässt er weiter offen. "Wir machen eine Saison und sprechen dann weiter. Das ist ein Verhältnis, das wir auch in den letzten vier Jahren so hatten." Heißt auch, dass Ruhnert erst im Sommer entscheiden möchte, ob er als Union-Sportchef weitermacht. So oder so will er die neue Saison aber "genauso intensiv" planen "wie die Jahre zuvor. Was im Fußball in fünf Monaten ist, kann ich aber nicht sagen", so der 52-Jährige.

Gerüchte gab es vor Monaten über eine Rückkehr zum FC Schalke. Das scheint aktuell aber ziemlich unwahrschienlich. Zuletzt hieß es, Ruhnert könnte in die Politik gehen. Die neu gegründete Partei von Sahra Wagenknecht findet er "interessant und spannend". Ruhnert erklärte aber auch: "Ich muss nicht in die Politik wechseln, da bin ich ja schon." Als Fraktionsvorsitzender für 'Die Linke' ist er im Stadtrat Iserlohn auf Lokalebene bereits aktiv.