Union Berlin-Präsident Zingler wettert gegen Gladbachs Eberl
Von Janne Negelen
Zum Saisonstart plant der 1. FC Union Berlin mit Zuschauern im eigenen Stadion. Während sich Präsident Dirk Zingler für das Konzept des Vereins ausspricht, stichelt er gegen die Kritiker aus Gladbach.
Im Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg ließ Union Berlin am Samstag erstmals seit sechs Monaten wieder Zuschauer ins Stadion. Für die Köpenicker um Präsident Dirk Zingler war dies nur ein Vorgeschmack auf die neue Saison. Dann soll die Alte Försterei ebenfalls Fans erwarten.
"Wenn ich in diese glücklichen Augen geschaut habe, die haben sich die Seele aus dem Leib gesungen, weil sie endlich wieder hier waren", so Zingler im Interview mit dem kicker. Nach dem Testspiel ist der 56-Jährige guter Dinge. "Es war wichtig zu zeigen, dass beides möglich ist: Menschen zusammenkommen zu lassen und trotzdem auf den Infektionsschutz zu achten. Wir müssen weiter leben, auch mit dem Virus."
Zingler hofft auf Ausnahmeregelung
Bis zu 5000 Zuschauer sollen pro Partie anwesend sein. Aufgrund der großen Anzahl an Stehplätzen, hofft der Präsident auf eine Ausnahmeregelung des Verbands. Denn sein Ziel ist, der Verantwortung des Vereins nachzugehen und die Menschen wieder am Leben teilhaben zu lassen.
"Wir sollten positive Zeichen setzen und nicht immer Zeichen der Einschränkungen", so der Klubchef. Das Gesundheitsamt hatte nach der Rückkehr der Zuschauer nichts zu beanstanden. Ein volles Haus, bei dem alle Fans vorher auf das Virus getestet werden, ist aber weiterhin undenkbar.
Zingler hält dennoch weiter an der Idee fest. "Wir brauchen keine Distanz, sondern auch soziale und körperliche Nähe. Also gilt es, weiter daran zu arbeiten." Deshalb wettert er auch gegen jene Klubs, die Kritik an den Ideen der Köpenicker übten.
Union-Präsident: "Werden von den Menschen kritisiert, die selber nichts tun"
"Unterstützung erwarte ich nicht, ich wünsche sie mir auch nicht" so Zinglers Reaktion zur ligaweiten Kritik auf die Union-Pläne. "Wenn ich von Wettbewerbern Unterstützung bekomme, würde ich mir Gedanken machen, ob bei uns was nicht stimmt. Wir sind Wettbewerber. Meistens werden wir ja von den Menschen kritisiert, die selber nichts tun - außer Pappkameraden aufstellen. Das ist mir ein bisschen zu wenig."
Speziell Gladbachs Manager Max Eberl äußerte sein Unverständnis für die Maßnahmen der Köpenicker - und handelte sich nun eine deutliche Ansage ein. Ob eine solche Schelte im Anbetracht der aktuellen Situation nötig ist, wird wohl nur Zingler selbst einschätzen können.