Union-Präsident verrät: Fischer-Aus wurde "vorgezogen"
- Union-Präsident gibt Details vom Fischer-Aus preis
- Trennung von Fischer stand bereits länger fest
- Cheftrainer sollte eigentlich später gehen
Von Yannik Möller
Mit dem Aus von Urs Fischer bei Union Berlin endet eine erfolgreiche Ära des Vereins. Wie Klub-Präsident Dirk Zingler nachträglich noch verriet, war die Trennung bereits beschlossen - für einen späteren Zeitpunkt.
Viele Fans von Union Berlin haben sich vor diesem Moment gefürchtet, nur wenige haben ihn als unbedingt notwendig erachtet: Am Mittwochmorgen gab der Tabellenletzte der Bundesliga bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Urs Fischer zum Ende gekommen ist.
Weder wurde Fischer vom Verein entlassen, noch hat der Schweizer seinen Rücktritt erklärt. Stattdessen haben sich Klub und Trainer zusammengesetzt und somit gemeinsam die Entscheidung getroffen, dass es nun besser ist, nach fast fünfeinhalb Jahren getrennte Wege zu gehen. Angesichts der so erfolgreichen letzten Saisons war dieser Schritt entsprechend schwierig.
Zingler offen: Trennung von Fischer wurde nun "vorgezogen"
Auf der Pressekonferenz zu dem Fischer-Aus hat Dirk Zingler, der Präsident von Union, noch mehr über die Entscheidung erzählt. Ein pikanter Punkt: Das Aus an sich war bereits absehbar und vorgezeichnet. "Wir wussten, dass die Zusammenkunft endet und wann sie endet. Jetzt haben wir das vorgezogen. Das macht uns und den ganzen Klub traurig", wurde Zingler von der Bild zitiert.
Der so rasche Absturz auf den 18. Tabellenplatz dürfte seinen Teil zu dieser dann "vorgezogenen" Entscheidungen beigetragen haben. Immerhin muss der Champions-League-Teilnehmer aufgrund der Pleiten-Serie mittlerweil um den Klassenerhalt bangen.
Bereits am Montag habe man über diesen wohl unausweichlichen Schritt gesprochen, führte Zingler aus. Er erklärte: "Wir hatten eine Vereinbarung: Ich unterstütze ihn bis zur letzten Sekunde. Und er sagt mir Bescheid, wenn er die Unterstützung nicht mehr braucht. Und das war am Montag der Fall." Die Tatsache, dass Fischer dann zur Länderspielpause den Verein verlässt, sieht der Präsident als ein Zeichen seiner Professionalität, "weil er weiß, dass es Zeit braucht für einen Verein, solche Dinge umzusetzen".
Mit "solchen Dingen" ist natürlich zunächst einmal die Interimslösung gemeint, übergeordnet aber die Suche nach einem regulären Nachfolger. Und diese Suche fängt laut Zingler auch erst jetzt an. Union habe nicht schon verdeckt mit potenziellen Kandidaten besprochen, während eine Niederlage nach der nächsten eingefahren wurde. "Es hat sich verboten, sich parallel mit alternativen Szenarien zu befassen. Du kannst nicht den einen Trainer voll unterstützen und einen anderen treffen – ich kann das nicht. Da war die Interimslösung obligatorisch", so das nachträgliche und ebenso klare Bekenntnis zu Fischer.
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