Nach Winter-Wechsel: Kruse deutet gestörtes Verhältnis zu Urs Fischer an
Von Dominik Hager
Max Kruse hat mit seinem Winter-Wechsel von Union Berlin zum VfL Wolfsburg für einige erstaunte Blicke gesorgt. Im ZDF-Sportstudio erklärte der Angreifer noch mal näher, wie es zu dem Transfer kommen konnte. Steckt etwa ein gestörtes Verhältnis zu Coach Urs Fischer hinter dem schnellen Abgang?
Rein sportlich lief für Union Berlin in dieser Saison alles nach Plan. Tatsächlich steigerten sich die Eisernen im Vergleich zum Vorjahr noch mal und standen teilweise sogar auf Rang vier. Nun offenbarte Kruse jedoch, dass sich für ihn etwas geändert hatte.
Zwar gab Kruse zu, "eine intensive und geile Zeit" gehabt zu haben, jedoch liefe das zweite Jahr "persönlich nicht mehr so wie das erste". Kruse wollte zwar "kein Fass aufmachen", stellte jedoch eines klar: "Ich war nicht mehr so zufrieden wie im ersten Jahr", erklärte er.
13 Auswechslungen in der Hinrunde stoßen Kruse sauer auf: Ärger mit Coach Fischer
Der Spieler beklagte sportliche und persönliche Gründe. Mitursächlich für die Unzufriedenheit dürften die 13 Auswechslungen sein, die der Torjäger erdulden musste. "Als Sportler will man von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz stehen", untermauerte Kruse seinen Ehrgeiz und eröffnete, "einige Sachen nicht so verstanden" zu haben, "wie es andere gesehen hätten."
Mit "andere" dürfte insbesondere Trainer Urs Fischer gemeint sein, der ja auch die Auswechslungen vorgenommen hatte.
"Ich bin dann auch einer, der dann in die Konfrontation geht", gab der Spieler zu. All das hat sich offenbar so weit hochgeschaukelt, dass er sich gegen eine Vertragsverlängerung entschloss. Zu guter Letzt erklärte Kruse, dass das nicht mehr so gute Zusammenspiel mit Fischer tatsächlich ein Grund für den Wechsel war. "Da ist jetzt kein böses Blut geflossen, aber wir hatten die ein oder andere unterschiedliche Ansicht", stellte er klar.
Kruse mit Seitenhieb gegen Fischer: "Bin kein Ronaldo, aber..."
Einen kleinen Seitenhieb hatte Kruse für seinen Ex-Trainer dann aber doch übrig, zumal er beim 2:1-Sieg gegen die Eintracht die gesamte Spieldauer mitwirken durfte. Der 33-Jährige erklärte, er sei zwar "kein Christiano Ronaldo" und "nicht von oben bis unten durchtrainiert", aber durchaus in der Lage ist, die komplette Spieldauer zu absolvieren.
"Ich bin nicht unfit und kann, wie man gesehen hat, 90 Minuten laufen", verdeutlichte er. Offenbar gab es diesbezüglich in den letzten Wochen und Monaten ein paar nette Gespräche mit Urs Fischer.