Antisemitische Vorfälle überschatten Union Berlins Conference-League-Dreier
Von Tobias Forstner
Rein sportlich betrachtet lief der Donnerstagabend für Union Berlin tadellos. 3:0 wurde Maccabi Haifa am zweiten Spieltag der Europa-Conference-League-Gruppenphase bezwungen. Doch das für die Eisernen so tolle Ergebnisse rückte bereits während der Partie in den Hintergrund.
Was war passiert? Der 1. FC Union Berlin teilt auf seiner offiziellen Website mit, dass es "im Block 14 im Oberring des Olympiastadions zu einem antisemitischen Angriff auf eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa" gekommen war. Weiter heißt es: "Die betroffenen Mitglieder des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., zu denen der 1. FC Union Berlin heute Kontakt aufgenommen hat, berichten von antisemitischen Beleidigungen, Handgreiflichkeiten und dem Versuch eine Israel-Fahne anzuzünden durch eine kleine Gruppe von Union-Anhängern. Andere Union-Fans im Block haben sich mit den Opfern der Angriffe solidarisiert, die schließlich in Absprache mit dem Ordnungsdienst und der Polizei in den Gästeblock im Unterring gewechselt sind."
Laut der dpa wurden Ermittlungen aufgenommen. Und zwar "in drei Fällen gegen Union-Anhänger. Wie die Berliner Polizei mitteilte, wird gegen mehrere noch unbekannte Personen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet."
"Gegen einen noch nicht identifizierten Tatverdächtigen wird wegen Inbrandsetzens einer Handfahne und Beschädigung einer ausländischen Flagge ermittelt", heißt es weiter. Zudem muss sich eine weitere Person aufgrund des "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten." (via dpa, die sich dabei auf Polizei-Informationen bezieht)