Union Berlin: Dank cleverer Transferpolitik zum Bundesliga-Dauergast?

Machte sich mit dem Aufstieg in die Bundesliga unsterblich: Chefcoach Urs Fischer
Machte sich mit dem Aufstieg in die Bundesliga unsterblich: Chefcoach Urs Fischer / Pool/Getty Images
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Der 1. FC Union Berlin zählte in der vergangenen Spielzeit zweifelsohne zu den großen Überraschungsmannschaften der Bundesliga. Vor dem Saisonstart wurden die Eisernen von vielen als heißer Abstiegskandidat gehandelt. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer wusste jedoch immer wieder zu überraschen und brachte den Klassenerhalt frühzeitig unter Dach und Fach. Der Hauptstadtklub scheint auf dem besten Weg zu sein, sich dauerhaft im deutschen Fußball-Oberhaus zu etablieren, was auch auf die clevere Transferpolitik zurückzuführen ist.

Im vergangenen Sommer präsentierte der Aufsteiger insgesamt 14 Neuzugänge (inklusive Marvin Friedrich) und gab dafür lediglich rund acht Millionen Euro aus - nur der SC Paderborn investierte noch weniger. Bei der Verpflichtung von neuen Spielern haben die Eisernen eine sehr gute Mischung aus bundesligaerfahrenen Profis (Neven Subotic, Christian Gentner & Anthony Ujah) und überwiegend jungen und entwicklungsfähigen Akteuren aus der 2. & 3. Liga bzw. aus kleineren europäischen Ligen (Robert Andrich, Marcus Ingvartsen & Marius Bülter) gefunden.

Mannschaftliche Geschlossenheit als große Stärke

Chefcoach Urs Fischer hat es in der letzten Saison auf eindrucksvolle Art und Weise geschafft, aus den zahlreichen Neuzugängen und dem vorhandenen Spielermaterial eine geschlossene Einheit zu formen, gegen die auch so mancher Top-Klub das Nachsehen hatte. In der Hinrunde zwangen die Köpenicker nicht nur Borussia Mönchengladbach (2:0), sondern auch Borussia Dortmund (3:1) in die Knie. Am Ende der Saison landete der Aufsteiger mit stolzen 41 Punkten auf Platz elf und gewann zudem auch viele Sympathien für sich.

Ein beachtenswerter Erfolg in der Premierensaison, an dem auch die Neuzugänge einen großen Anteil hatten. Über die Hälfte der Treffer gingen auf das Konto von Bülter, Ingvartsen, Ujah & Co.. Hinzu kommen Aufstiegshelden wie Sebastian Andersson oder Christopher Trimmel, die auch eine Etage höher zu überzeugen wussten.

Kehrte in diesem Sommer in die Bundesliga zurück: Max Kruse
Kehrte in diesem Sommer in die Bundesliga zurück: Max Kruse / Soccrates Images/Getty Images

Für die neue Saison haben die Eisernen als Ziel ausgegeben, sich weiter in der Bundesliga etablieren zu wollen. Mit Blick auf die bisherigen Neuzugänge des letztjährigen Aufsteigers scheint dieses Vorhaben in jedem Fall machbar zu sein. Auch in diesem Sommer fallen die Transferausgaben relativ niedrig aus, da Union Berlin sich überwiegend mit ablösefreien Profis und Leihspielern verstärkt hat. Mit der Verpflichtung von Max Kruse ist dem Hauptstadtklub zudem ein wahrer Transfercoup gelungen, der eindrucksvoll zeigt, dass die Köpenicker mittlerweile auch bei namhaften Spielern nicht chancenlos sind.

Mit dem 32-Jährigen als Kopf der Offensive scheint für die Berliner in der kommenden Spielzeit noch mehr möglich zu sein als in der Premierensaison, zumal sich auch die anderen Neuzugänge sehen lassen können. Mit Robin Knoche und Niko Gießelmann wurden zwei erfahrene Verteidiger verpflichtet.

Keita Endo - die Überraschung der neuen Saison?

In der Offensive hat Fischer mit dem japanischen Nationalspieler Keita Endo und Cedric Teuchert zwei junge Alternativen hinzubekommen. Der Abgang von Schlussmann Rafal Gikiewicz wurde mit Andreas Luthe kompensiert. Freiburg-Leihgabe Nico Schlotterbeck und Sebastian Griesbeck dürfen ebenfalls als sinnvolle Ergänzungen für den Kader angesehen werden.

Trotz einer erfolgreichen Saison ist Union Berlin seiner sparsamen Transferpolitik treu geblieben und scheint mit den bisherigen Neuzugängen wieder einmal den Grundstein für eine erfolgreiche Spielzeit gelegt zu haben. Ob die Eisernen Platz elf tatsächlich toppen können, werden die nächsten Monate zeigen.