Umzug ins Olympiastadion? Alte Försterei entspricht nicht den UEFA-Vorschriften
Von Dominik Hager
Manchmal rollen Probleme auf einen zu, mit denen man selbst nicht rechnen konnte. Dies gilt auch für Union Berlin, die in der kommenden Saison im Rahmen der Conference League völlig überraschend international vertreten sind. Allerdings ist das Stadion an der Alten Försterei für dieses Unterfangen nicht gerade erschaffen worden.
Deutschlandweit gibt es nur ein einziges Stadion, dass mehr Stehplätze hat, als der Signal Iduna Park mit seiner legendären "Gelben Wand". Hierbei sprechen wir vom Union-Stadion, dass insgesamt stolze 18.395 Stehplätze fasst.
Kleiner Haken an der Sache: Neben diesen Stehplätzen gibt es lediglich 3.617 Sitzplätze. Allerdings muss der Verein für das Heimspiel in den Conference-League-Play-offs eine Arena mit mindestens 4.500 Sitzplätzen stellen. Sollte sich der Überraschungsklub daraufhin für die Gruppenphase qualifizieren, würde die Mindestanzahl auf 8.000 steigen.
Umzug ins Olympiastadion? Fans von Zingler-Vorschlag nicht begeistert
Die Berliner erwägen daher einen Umzug ins Olympiastadion, wo sonst der Stadtrivale Hertha BSC seine Heimspiele austrägt. Dort würden mehr als 70.000 Menschen Platz finden. Die Union-Anhänger sind selbstverständlich nicht gerade begeistert von der Idee von Präsident Dirk Zingler.
Union Berlin im Olympiastadion wäre schon auch eine etwas komische Vorstellung, zumal die Arena an der Alten Försterei und der Klub miteinander verwachsen sind und auch einen gewissen Charme ins moderne und kommerzielle Fußballgeschäft bringen.
Die UEFA deutete nun jedoch eine Möglichkeit an, dass die Berliner trotz der klar festgelegten Stadion-Richtlinien eine Spielerlaubnis für die Alte Försterei als Spielstätte bekommen könnten, allerdings dann vor weniger Zuschauern. Die Entscheidung wird laut dpa-Angaben "zu einem späteren Zeitpunkt getroffen".
Pandemie-Lage für Union mitentscheidend
Die Entscheidung wird letztlich auch davon abhängen, wie viele Zuschauer Corona-bedingt zugelassen werden können. Die vergangenen beiden Spielzeiten haben schließlich bewiesen, dass der Ball auch ohne der Anwesenheit der Fans rollt. Falls ohnehin nur wenige Zuschauer von den lokalen Behörden erlaubt werden, würde das Berliner Platz-Problem gar keine so große Rolle mehr spielen. Angaben der UEFA zufolge befindet man sich derzeit noch "im Kontakt mit dem Verein".
Ein endgültiger Beschluss ist relativ bald zu erwarten, zumal das Play-off-Heimspiel bereits im August (19. oder 26.) steigt. Der Gegner wird bereits am 2. August bestimmt.