Ungarn stellt sich (noch) quer: Muss die UEFA den Supercup absagen?
Von Florian Bajus

Die UEFA wollte den Supercup zwischen dem FC Bayern und dem FC Sevilla in der Puskás-Arena von Budapest vor 20.000 Zuschauern austragen. Nachdem die ungarische Regierung am Dienstag ein Einreiseverbot verhängt hat, droht nun allerdings mindestens die Verlegung des Spielortes.
Der UEFA-Supercup sollte in diesem Jahr als "Pilotprojekt" vorangehen, wie Verbandspräsident Aleksander Ceferin laut BILD betonte. Der europäische Verband wollte am 24. September erstmals wieder vor Zuschauern spielen, geplant war eine Auslastung der Puskás Arena von rund einem Drittel. Die Arena fasst 67.000 Zuschauer, bis zu 20.000 sollten die Partie zwischen dem Champions-League-Sieger und dem Europa-League-Sieger also vor Ort verfolgen können.
Aufgrund ansteigender Corona-Infektionen hat die ungarische Regierung allerdings ein Einreiseverbot für Ausländer verhängt. Die UEFA hoffe auf eine Ausnahmegenehmigung für die Mannschaften, habe Kontakt zur Regierung aufgenommen und mögliche "Einreisebestimmungen für verschiedene Zielgruppen (Spieler, Offizielle, Partner, Personal, Medien, Fans)" angesprochen, wie der Verband in einer Mitteilung erklärte (zitiert via BILD).
Wie Sport Bild berichtet, hoffe Ceferin auch mit Blick auf die Nations-League-Spiele im September darauf, dass die europäischen Regierungen "einen sogenannten internationalen Korridor für Sportmannschaften zulassen". Es handele sich um "eine relativ kleine Anzahl von Elite-Athleten, die regelmäßig getestet werden und in den am besten kontrollierten Blasen leben", sagte der 52-Jährige.
Auf Zuschauer wird die UEFA vorerst aber verzichten müssen - vorausgesetzt, der Supercup wird überhaupt stattfinden. Sollte die ungarische Regierung eine Ausnahmegenehmigung verweigern, müsste die Partie an einen anderen Standort verlegt und voraussichtlich nach hinten verschoben werden.