Und jährlich grüßt der HSV

Hamburger SV v Hannover 96 - Second Bundesliga
Hamburger SV v Hannover 96 - Second Bundesliga / Cathrin Mueller/Getty Images
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Kurz vor Saisonende präsentiert sich der HSV in gewohnter Form: Den Hanseaten scheint im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg nach 2019 und 2020 erneut die Luft auszugehen. Einzig die Trainerfrage um Daniel Thioune ist bereits vor Saisonende geklärt.


Der eine oder andere HSV-Fan dürfte im vergangenen Winter vom Aufstieg geträumt haben: Nach dem 0:2-Rückstand in Braunschweig drehte der HSV die Partie und sicherte sich die Herbstmeisterschaft. Abwehrchef Toni Leistner lobte im NDR die gute Chemie und Mentalität im Team, sprach aber auch von einem harten Weg. Der Weg scheint dem HSV im wahrsten Sinne des Wortes zu hart zu sein: Während Sandhausen nach 14-tägiger Quarantäne dem Abstieg in Liga 3 mit Kampf und Leidenschaft trotzte, wirkten die Hanseaten ängstlich und nicht reif für den Saisonendspurt um den Aufstieg. Auf das magere 1:1 beim KSC folgten in der anschließenden Pressekonferenz Anzeichen der Kapitulation des inzwischen beurlaubten HSV-Coaches Daniel Thioune: "Wir brauchen jetzt nicht über Dinge reden, die sich nicht realisieren lassen, wenn man keine Fußballspiele gewinnt. Da müssen wir uns nicht um irgendwelche Plätze unterhalten."

Teroddes Abgang und Mut vom Ex-Boss

Hinzu kommt der Wechsel von Stürmer Simon Terodde zu Schalke 04. Insbesondere der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wechsels eines Führungsspielers dürfte die Mannschaft in den nächsten Spielen nicht befreiter aufspielen lassen. Zudem wirft er folgende Frage auf: Woher nimmt sich der Top-Torjäger die Motivation, den HSV zum Aufstieg zu schießen, wenn er in der nächsten Saison ohnehin zweitklassig spielt?

Mut gibt es hingegen vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen. Bruchhagen äußerte am vergangenen Sonntag im NDR-Sportclub, dass der HSV immer noch alle Chancen hat. Er sei gar nicht so pessimistisch, dass man Greuter Fürth noch einholen könne - und fügte hinzu: "Der HSV muss die drei Spiele gewinnen und das traue ich ihm zu."

HSV-Sackgasse 2. Liga?

Misserfolg, Trainerwechsel und Durchhalteparolen: Der HSV-Fan wird müde und fängt an zu verhandeln. Der eine oder andere Anhänger sieht den HSV in der kommenden Saison auch gerne in Liga 2. Denn mit Vereinen wie FC St. Pauli, 1. FC Nürnberg, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, Schalke 04 und den potentiellen Ab- bzw. Aufstiegskandidaten aus Liga 1 und Liga 3 ist die Liste der Traditionsvereine lang. Mittlerweile sehnt man sich in Hamburg möglicherweise eher nach einem Nordderby gegen Bremen in Liga 2 als nach einem Bundesliga-Duell in Leipzig. Interimstrainer und HSV-Legende Horst Hrubesch möchte das zu verhindern wissen: Am kommenden Montag trifft er mit den Rothosen auf den Club aus Nürnberg, um die Trendwende einzuleiten.

Eines ist klar: Der Weg ins Oberhaus wird in der kommenden Saison bei den diesjährigen Abstiegskandidaten aus der Bundesliga nicht leichter.