Nächster Umbruch? Welche 10 Spielerinnen Wolfsburg 2025 verlassen könnten

In diesem Sommer wechseln Leistungsträgerinnen wie Lena Oberdorf oder Ewa Pajor weg vom VfL. Aber auch im nächsten Jahr könnten wichtige Spielerinnen Wolfsburg den Rücken kehren. Diese Verträge laufen 2025 aus.
Jule Brand: Für die junge Nationalspielerin lief es in Wolfsburg nicht immer
Jule Brand: Für die junge Nationalspielerin lief es in Wolfsburg nicht immer / Simon Hofmann/GettyImages
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Zahlreiche Verträge laufen bei den Wölfinnen 2025 aus: Leistungsträgerinnen in allen Teilen des Teams haben ein Arbeitspapier bis zum nächsten Sommer. Die Wolfsburger Verantwortlichen um Direktor Ralf Kellermann haben einiges an Arbeit vor sich, um die Stützen des Teams zu halten. Diese Spielerinnen könnten nächstes Jahr wechseln.

1. Merle Frohms

Merle Frohms
Lockt das Ausland? Merle Frohms / Selim Sudheimer/GettyImages

"Fifty-fifty" würden die Chancen stehen, dass Nationalspielerin Merle Frohms über 2025 hinaus in Wolfsburg bleibt, sagte Ralf Kellermann kürzlich. "Ich weiß, dass Merle gerne einmal ins Ausland wechseln möchte", so der Sportdirektor. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Wunsch da ist, sich 2025 zu verändern."

Die fünfzig Prozent dürften Wolfsburg-Fans eher weniger optimistisch stimmen: Wenn Kellermann es so sagt, dann hat er noch eher ein Interesse, die Lage für den VfL positiv darzustellen. Statt fifty-fifty könnte es eher 60-40 für einen Wechsel stehen. Frohms ist mit 29 Jahren nicht mehr ganz am Anfang ihrer Fußballkarriere - ein Wechsel als bereits erfahrene Nationaltorhüterin würde Sinn ergeben.

Frohms ist bekanntlich nicht die einzige Bundesliga-Spielerin, die die englische oder amerikanische Liga wegen der nochmal ganz anders gelebten Professionalität attraktiv findet. Eine Rolle spielen dürfte auch, wie sich der Konkurrenzkampf bei den DFB-Frauen zwischen Frohms und Ann-Katrin Berger entwickelt.

2. Jule Brand

Jule Brand
Ihr Potenzial hat sie schon oft gezeigt, aber nicht immer konstant abgerufen - Jule Brand / Boris Streubel/GettyImages

Jule Brand und der VfL Wolfsburg, das ist bisher keine Love Story. Die hochtalentierte Nationalspielerin wechselte im Sommer 2022 an den Mittellandkanal, aber konnte sich bisher noch nicht hundertprozentig durchsetzen.

Brand kommt in zwei Saisons bisher auf sieben Tore und neun Assists in der Frauen-Bundesliga - von ihrem Wechsel hatten sich beide Seiten wohl mehr versprochen. Zwar sollte ein Freigeist wie Brand nicht auf ihre Statistiken reduziert werden, aber auch die Quirligkeit und Unbeschwertheit, die die 21-Jährige in Hoffenheim ausmachten, gingen ihr teils verloren.

Wolfsburg-Manager Ralf Kellermann kritisierte die Flügelspielerin diese Saison mit harten Worten: "Wir helfen Jule bestmöglich, aber ihr Umfeld können wir nicht beeinflussen", sagte er. Brand nahm die Kritik an und zeigte teils starke Leistungen in der Rückrunde - unwahrscheinlich scheint ein Tapetenwechsel ab 2025 trotzdem nicht. Medienberichten zufolge ist Barcelona bereits jetzt an ihr interessiert.

3. Alexandra Popp

Alexandra Popp
Jubelt sie noch lange in Wolfsburg, oder doch nach Dortmund? Alexandra Popp / Maja Hitij/GettyImages

Mit ungewöhnlich klaren Worten warb Alexandra Popp jüngst für Veränderungen beim VfL Wolfsburg: "Es muss VW und VfL klar sein, dass es irgendwann nicht mehr reicht", sagte die DFB-Kapitänin im WAZ-Interview. Popp ist für ihre klaren Worte bekannt - aber von den meisten Spielerinnen hört man statt solcher Forderungen, wie viel besser alles geworden sei.

Die Stürmerin ist sehr ehrgeizig, gleichzeitig dem VfL treu. Schon seit 2012 spielt die 33-Jährige in Wolfsburg. Die Grün-Weißen würden Popp sicher sehr gerne halten, ob als Spielerin oder in anderer Position: "Es wäre fahrlässig, sich nicht darum zu bemühen, Alexandra Popp nach so vielen Jahren und mit ihrer Strahlkraft im Club zu halten", sagte Kellermann.

Popps echte Liebe ist aber bekanntlich der BVB, einen Wechsel könne sie sich "vorstellen", sagte Popp bereits. Noch spielt Dortmund aber viertklassig. Eine Verlängerung in Wolfsburg und anschließender Wechsel, wenn der BVB weiter aufgestiegen ist, scheint gut möglich.

4. Marina Hegering

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Von Verletzungen geplagt: Marina Hegering / ANP/GettyImages

Eigentlich wollte Hegering schon 2024 die Schuhe an den Nagel hängen und sich einer zweiten Karriere widmen: Die Abwehrspielerin hat einen speziellen Vertrag unterschrieben, laut dem sie nach Ende ihrer aktiven Zeit Fußball gegen Taktikbrett tauscht und in den VfL-Trainerstab wechselt.

Jetzt hat die 34-Jährige nochmal um eine Saison verlängert - danach scheint ein Karriereende aber wahrscheinlich. Hegering ist von ständigen Verletzungsproblemen geplagt, musste auch in der Saison 2023/24 mehrmals pausieren.

5. Sveindis Jónsdóttir

Sveindis Jane Jonsdottir
Sveindis Jane Jonsdottir: Die Isländerin punktet mit ihrer Geschwindigkeit / BSR Agency/GettyImages

Sveindis Jónsdóttir spielt seit Januar 2022 in Wolfsburg und konnte in ihrer Debütsaison mit ihrer Geschwindigkeit und ihrem "signature move", den langen Einwürfen, überzeugen. Die zweite Spielzeit musste sie wegen eines Patellasehnenrisses lange am Spielfeldrand verbringen, zeigte nach ihrem Comeback aber gute Leistungen.

Auch wenn die beidfüßige Angreiferin bei der Entscheidungsfindung noch Luft nach oben hat, würde Wolfsburg sie wohl gerne halten. Ein Wechsel der Isländerin 2025 scheint aber nicht ausgeschlossen. Einige Vereine aus dem Ausland sind an ihr interessiert - wie konkret die Avancen sind, wird sich aber noch zeigen.

6. Svenja Huth

Svenja Huth
Identifikationsfigur beim VfL- Svenja Huth / Selim Sudheimer/GettyImages

Schon diese Saison wurde darüber spekuliert, ob Svenja Huth beim VfL Wolfsburg aufhören könnte. Die 33-Jährige hat schließlich ihre Karriere im Nationalteam beendet.

Ein Jahr mindestens hängt sie in Niedersachsen aber noch dran: "Das Gesamtpaket passt hier einfach für mich. Ich fühle mich sowohl sportlich als auch privat mit meiner Familie sehr wohl", sagte Huth. Letztes Jahr wurde ihr Sohn geboren - ein Karriereende 2025 scheint plausibel, Huth betonte aber auch, dass sie aktuell weiter Lust auf Fußball hat.

7. Kathrin Hendrich

Kathrin Hendrich
Kathrin Hendrich hat sich in Wolfsburg weiterentwickelt / Boris Streubel/GettyImages

Hendrich kam 2020 vom Erzrivalen Bayern nach Wolfsburg und setzte sich dort schnell durch. 2023 verlängerte die Abwehrspielerin vorzeitig ihren Vertrag bis 2025 - wie es dann weitergeht, steht noch in den Sternen.

Hendrich hat bereits in Frankfurt und München gespielt, im Ausland aber noch nie - auch für sie könnte ein Wechsel in der aktuellen Karrierephase nochmal reizvoll sein. Andererseits weiß Hendrich wohl, was sie am VfL hat, und hat sich dort als Spielerin nochmal weiterentwickelt.

8. Lynn Wilms

Lynn Wilms
Als Rechtsverteidigerin gesetzt: Lynn Wilms / Soccrates Images/GettyImages

Auch Wilms verlängerte vor zwei Jahren vorzeitig bis 2025. Die Niederländerin kam 2021 nach Wolfsburg und spielte im nächsten Jahr eine starke Saison, überzeugte mit ihrem Offensivdrang. Die Spielzeit 2023/24 war für die 23-Jährige dagegen durchwachsener.

Wilms war zwar meist als Stammspielerin gesetzt, wurde aber auch einige Male ausgewechselt und zeigte einige Defensivschwächen. Ihre Entwicklung scheint zuletzt ein wenig stagniert zu haben - ob sie über 2025 hinaus bleibt, wird wohl auch davon abhängen, wer auf Tommy Stroot beim Trainerposten folgt.

9. Lena Lattwein

Lena Lattwein, Kathrin Hendrich
Lena Lattwein (links) und Kathrin Hendrich / Oliver Hardt/GettyImages

Lena Lattwein etablierte sich nach ihrem Wechsel aus Hoffenheim prompt im Mittelfeld des VfL. Zusammen mit Lena 2 - Lena Oberdorf - bildetete sie eine der solidesten Schaltzentralen der Liga. Lattweins solides Passspiel und ihre Absicherung in der Defensive werden im Klub geschätzt.

Diese Saison hatte die 24-Jährige aber einiges Pech: Lattwein ärgerten einige Verletzungen, sie musste am Knie operiert werden. Dazu wurde sie aus dem Kader des Nationalteams gestrichen. Horst Hrubesch, eigentlich bekennender Lattwein-Fan, sagte: "Für mich spielt sie eigentlich nicht das, was sie spielen kann." Ihre weiteren Perspektiven im Nationalteam nach Olympia dürften für Lattweins Zukunftspläne entscheidend sein.

10. Tabea Sellner

Tabea Wassmuth
Tabea Sellner: Wie geht es nach der Schwangerschaftspause weiter? / Maja Hitij/GettyImages

Sellner wechselte gemeinsam mit Lattwein von der TSG nach Norddeutschland und hatte mit 13 Bundesliga-Toren ebenfalls eine sehr gute Debütsaison. Seit September 2023 ist sie in der Schwangerschaftspause, wurde im April Mutter. Wie es zukünftig für die 27-Jährige weitergeht, ist noch völlig offen.

Weitere auslaufende Verträge

Auch Ergänzungsspielerinnen wie die Torhüterinnen Anneke Borbe und Lisa Schmitz haben ein Arbeitspapier bis 2025. Kristin Demann fällt in die gleiche Kategorie - die Schwedin Rebecka Blomqvist dagegen kämpft sich gerade von ihrem Kreuzbandriss zurück. Erst kurz davor hatte sie ihren Vertrag bis 2025 verlängert.