Gemeinsam gegen die DFL: Ultras boykottieren Supercup

Am Samstag findet in der Bayarena der Supercup zwischen Pokalsieger und Meister Bayer Leverkusen und Vizemeister VfB Stuttgart statt. Die Ultragruppen beider Vereine werden allerdings nicht im Stadion sein. Das Spiel wird von den Fanlagern beider Bundesligisten boykottiert.
VfB Stuttgart Fans
VfB Stuttgart Fans / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Seit 2010 wird der Supercup wieder zwischen Meister und DFB-Pokalsieger (alternativ Vizemeister) ausgetragen. Damals spielte der FC Bayern München gegen den FC Schalke 04. Nachdem es den Pokal unter anderem Namen bereits zwischen 1987 und 1997 gegeben hatte, holte die DFL den Wettbewerb zurück. Zunächst hatte der DFB den Wettbewerb organisiert.

Der Wettbewerb stand jedoch immer wieder in der Kritik. Gerade in der aktiven Fanszene steht das zusätzliche Spiel vor allem für die zunehmende Kommerzialisierung im Profifußball. Zudem sorgt der Spielplan für Ärger, da für den Supercup meist die erste Pokalrunde der teilnehmenden Mannschaften verschoben werden muss. So auch in diesem Jahr. Für die üblichen Bundesligisten beginnt die Saison am Wochenende mit den ersten Spielen im DFB-Pokal. Stuttgart und Leverkusen wiederum treffen im Supercup aufeinander. Dementsprechend finden die jeweiligen Pokalspiele als zusätzliche Belastung mitten in einer Bundesliga-Woche statt.

Aber nicht nur für die Spieler bedeutet dies eine zusätzliche Belastung. Auch für die Fanszenen beider Vereine ist diese Entscheidung eine Zumutung. Schließlich bedeutet die zusätzliche englische Woche ein weiteres Spiel an einem Werktag, zu dem eine Auswärtsfahrt organisiert werden muss.

Die Ultragruppen beider Vereine kündigten deshalb am Mittwoch an, das Spiel boykottieren zu wollen. "Der DFL-Supercup hat aus unserer Sicht als Wettbewerb keinerlei sportlichen Reiz", erklärten die Stuttgarter Fangruppierungen auf ihrer Internetseite. "Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Austragung des Supercups am Pokalwochenende eine völlig unnötige zusätzliche englische Woche, in unserem Fall mit dem Auswärtsspiel am Dienstag in Münster, bestritten werden muss", so die VfB-Ultras weiter. Und auch die Leverkusener reagierten nicht weniger kritisch und titelten: "Kirmespokal statt Pokalwochenende - nicht mit uns!"

Das Spiel am Samstagabend (17. August, 18 Uhr) findet daher ohne die Fangruppen der beiden Bundesligisten statt. Damit nimmt auch das Image der DFL Schaden, die sich gerne mit der Stimmung in den deutschen Stadien schmückt. Bereits in den vergangenen Jahren hatten Fangruppierungen den Supercup immer wieder boykottiert.


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