"Niemand sagt der UEFA, was sie zu tun hat!" - Ceferin reagiert auf Mbappé-Deal
Von Daniel Holfelder
Nach heftiger Kritik an der Vertragsverlängerung von Kylian Mbappé bei Paris Saint-Germain hat sich UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zu Wort gemeldet.
Mbappé hatte lange vor einem Wechsel zu Real Madrid gestanden, sich in letzter Minute jedoch für einen Verbleib im Prinzenpark entschieden. La-Liga-Boss Javier Tebas hatte die Vertragsverlängerung des pfeilschnellen Stürmers zum Anlass genommen, um auf Twitter die Ausgaben der Pariser in der letzten Jahren zu thematisieren - ein klarer Fingerzeig in Richtung Financial Fairplay (FFP), das PSG nach Meinung des La-Liga-Präsidenten nicht einhält. Tebas hatte von einer "Beleidigung für den Fußball" gesprochen und die Verlängerung als "skandalös" bezeichnet.
Gegenüber BBC-Sport hat UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin nun auf die Vorwürfe, die wohl auch an seine Adresse gerichtet waren, reagiert. "Weder Real Madrid noch sonst jemand wird der UEFA sagen, was sie zu tun hat. Sie sind aus einem bestimmten Blickwinkel empört, und so viel ich weiß, war ihr Angebot ähnlich wie das von PSG", erklärte Ceferin.
"Die Financial-Fairplay Regeln sind sehr streng", so der Slowene weiter. "Wer unsere Regeln respektiert, ist willkommen, an unseren Wettbewerben teilzunehmen. Wer die Regeln nicht respektiert, nicht."
Die 2015 eingeführten Financial Fairplay-Regelungen zielen auf einen fairen finanziellen Wettbewerb zwischen den europäischen Klubs ab. Das FFP soll verhindern, dass die Ausgaben der Klubs die Einnahmen innerhalb eines dreijährigen Bemessungszeitraum um einen bestimmten Betrag übersteigen. Allerdings gibt es seit der Implementierung des Reglements Zweifel daran, ob das FFP gerade bei den Spitzenklubs konsequent angewendet wird.
Ceferin äußerte sich ebenfalls zu der Frage, ob europäische Klubs von ganzen Staaten übernommen werden sollten. PSG ist im Besitz von Qatar Sports Investments, einer Tochtergesellschaft der Qatar Investment Authority (QIA), dem staatlichen Staatsfonds von Katar.
"Ich habe das schon oft gesagt und ich werde es wiederholen: Nennen Sie mir ein Argument, warum sie [einzelne Staaten] nicht Eigentümer eines Klubs sein sollten. Wenn Sie sagen, dass die Vereine den Fans gehören, denken Sie dann nicht, dass die anderen englischen Vereine Eigentümer haben - sie haben Eigentümer aus den Vereinigten Staaten, einige aus dem Nahen Osten, sie haben Eigentümer aus England. Es ist also genau die gleiche Situation, und ich habe diese Anschuldigungen ohne jede konkrete Grundlage wirklich satt", so der UEFA-Chef.
An Javier Tebas und andere Kritiker des Mbappé-Deals richtete Ceferin die Forderung, Ross und Reiter zu nennen: "Ich will wissen, wer gegen die Regeln verstoßen hat, und wenn man gegen die Regeln verstößt, wird man bestraft."
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