UEFA gibt zu: Cucurella-Handspiel hätte Elfmeter geben müssen

Bei der Europameisterschaft kam es im Viertelfinale zu Protesten der deutschen Mannschaft, nachdem Marc Cucurella einen Schuss von Jamal Musiala mit der Hand abgeblockt hatte. Die Szene, die im Nachhinein für viel Diskussionsstoff gesorgt hatte, wurde nun auch von der UEFA überprüft. Dabei kommt der Verband zu einem deutlichen Schluss.
Die umstrittene Szene: Jamal Musiala trifft den Arm von Marc Cucurella.
Die umstrittene Szene: Jamal Musiala trifft den Arm von Marc Cucurella. / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Es war einer der großen Aufreger der Europameisterschaft in diesem Sommer. Im Viertelfinale des Turniers war Gastgeber Deutschland gegen den späteren Titelgewinner Spanien ausgeschieden. In der Verlängerung hatte es jedoch eine umstrittene Szene gegeben, die noch lange nach Abpfiff für Diskussionen gesorgt hatte: In der 107. Minute war ein Schuss von Jamal Musiala von Spanien-Verteidiger Marc Cucurella eindeutig mit der Hand abgewehrt worden. Schiedsrichter Anthony Taylor und Videoschiedsrichter Stuart Atwell sprachen sich jedoch gegen einen Strafstoß aus. Was viele deutsche Fans bereits umgehend nach der Aktion für eine klare Fehlentscheidung hielten, hat nun, zwei Monate später, auch für Diskussionen bei der UEFA geführt.

Wie die spanische Plattform Relevo berichtet, sei die Szene In einem regelmäßig abgehaltenen Treffen des UEFA Schiedsrichterkomitees analysiert worden. In diesen Treffen schaut sich besagtes Komitee in regelmäßigen Abständen europäische Topspiele an und bewertet fragwürdige Szenen. In dem neuesten Treffen sei auch über die Szene aus der Europameisterschaft diskutiert worden.

In einem Dokument, welches Relevo vorliegt, kommt der Fußballverband letztlich zu dem Schluss, dass es einen Elfmeter hätte geben müssen. Demnach seien Szenen wie diese, bei denen Abschlüsse mit einem Ballkontakt an Arm oder Hand abgeblockt werden, besonders strikt zu bewerten. In den "meisten Fällen", so die UEFA, müsse auf Elfmeter entschieden werden. Einzig Fälle, in denen die Distanz zum Arm besonders kurz oder dieser am Körper angelegt sei, müsse von einem Strafstoß abgesehen werden.

Konkret auf das Viertelfinale gemünzt, erklärt die UEFA: "In diesem Fall stoppt der Verteidiger den Torschuss mit einer Vergrößerung der Körperfläche, mit einem Arm, der nicht sonderlich nah am Körper ist. Es hätte also ein Strafstoß gepfiffen werden müssen."

Somit bestätigt die UEFA das Gefühl vieler Fans und Zuschauer der Partie, die Taylors Entscheidung damals nicht wirklich nachvollziehen konnten. Den Ausgang der Partie ändert dies aber logischerweise nicht mehr. Nach einem Treffer in der letzten Spielminute der Verlängerung hatte Spanien damals das deutsche Turnieraus besiegelt. Ein Elfmeter in der stärksten Phase der DFB-Elf hätte die Partie wohl in eine andere Richtung gelenkt.


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