Tuchel widerspricht de Ligt: Droht ein neues Bayern-Beben?
- Innenverteidiger gegen Leverkusen nur auf der Bank
- de Ligt erklärte im Anschluss "top fit" gewesen zu sein
- Tuchel erklärte Bankplatz jedoch mit Rückenproblemen
Von Dominik Hager
Zwischen Matthijs de Ligt und Thomas Tuchel braut sich langsam, aber sicher etwas bedrohliches zusammen. Nun könnte der Bayern-Coach mit einer Aussage Öl ins Feuer gegossen haben, die sich mit einem Statement von de Ligt beißt.
Trotz der komplizierten Situation von Matthijs de Ligt seit Beginn der Hinrunde, ist es um den Niederländer lange relativ ruhig geblieben. Der Innenverteidiger hielt sich mit öffentlichen Aussagen zurück und versuchte sich sportlich wieder in eine bessere Position zu bringen. Angesichts seiner Bankrolle im Spiel gegen Leverkusen bröckelte beim Neuzugang aus dem Sommer 2022 aber so langsam die Fassade.
Auf die Frage der Bild nach dem Spiel, ob er eine Verletzung habe oder fit sei, antwortete de Ligt "völlig frustriert", er sei "top fit" gewesen. In den weiteren Tagen mehrten sich die Gerüchte, wonach das Verhältnis zwischen Tuchel und dem Abwehrspieler äußerst angespannt sei.
Tuchel überrascht auf PK: Verletzung Grund für de-Ligt-Bankplatz?
Nun hat Tuchel im Rahmen der PK vor dem Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom eine Aussage getroffen, die dem Klima weiterhin schaden könnte. Der Coach hat schließlich eine ganz neue Erklärung dafür, warum de Ligt in Leverkusen nicht auf dem Platz stand.
"Der Kampf um den Startelfplatz ist wirklich hart. Am Wochenende hatte er ein wenig Rückenschmerzen und wurde im Hotel behandelt. Ich habe mich dann entschieden, ihn nicht aufzustellen und kein Risiko einzugehen. Upa konnte auch nicht 90 Minuten gegen Leverkusen spielen, also brauchte ich vier Innenverteidiger. Deshalb habe ich die Entscheidung getroffen", erklärte Tuchel die Situation.
Dieser Aussage steht jedoch entgegen, dass de Ligt nach dem Spiel klargestellt hat, "top fit" gewesen zu sein. So wirklich mag man auch nicht glauben, dass Tuchel wirklich wegen der Rückenthematik auf de Ligt verzichtet hat. Zwar ist es sehr unwahrscheinlich, dass Tuchel lügt und es gar keine Rückenbehandlung gegeben hatte, jedoch kann es sich dabei auch nur um eine Verspannung oder einen ähnlich nichtigen Grund gehandelt haben.
Dass ein Profi, der regelmäßig im Spiel oder im Training auf dem Platz steht, an der ein oder anderen Stelle behandelt wird, dürfte nicht ungewöhnlich sein. Dies als Grund für die Bankrolle darzustellen, wirkt demnach nicht ganz glaubhaft. Es ist schließlich auch eine beliebte Methode der Trainer, unbequeme und strittige Entscheidungen derartig zu begründen.
Man darf nun gespannt sein, ob von de Ligt selbst diesbezüglich noch eine Gegenreaktionen kommt.
Dies hängt womöglich auch davon ab, ob der Niederländer in Rom wieder von Beginn ran darf.
Tuchel hat kein Ranking: "Jeder hat die Chance"
Immerhin hat Tuchel klargestellt, dass de Ligt nicht die Nummer vier im Abwehrzentrum ist, sondern, dass es gar kein Ranking gibt.
"Ich habe keine Zahlen oder Ranglisten. Matthijs ist einer von vier Innenverteidigern. Es gibt keine Nummer eins oder vier. Jeder kämpft um seinen Platz. Der Wettbewerb auf dieser Position ist sehr intensiv. Jeder hat die Chance, jede Woche zu spielen. Das ist eine normale Situation für Bayern München", führte er aus.
Zwar gab er zu, dass die Situation für den Niederländer aktuell nicht leicht sei, jedoch baut er - zumindest nach außen hin - weiter auf diesen. "Matthijs ist ein Kämpfer, hat sich bei Ajax und Juventus durchgesetzt. Es ist ein Wettbewerb um die Plätze. Wir brauchen ihn", verdeutlichte Tuchel.
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