Tuchel spricht auf Bayern-PK über Mané-Vorfall: "Hat immer noch mein vollstes Vertrauen"

Thomas Tuchel will Sadio Mané weiter vertrauen
Thomas Tuchel will Sadio Mané weiter vertrauen / Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages
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Thomas Tuchel hat sich zu Sadio Mané geäußert. Der Bayern-Coach sprach die Verfehlung des 31-Jährigen deutlich an, hat dessen Entschuldigung aber akzeptiert und will ihm weiter "vollstes Vertrauen" geben. Im Vorfall von Manchester sieht er auch eine "reinigende Wirkung".

Beim FC Bayern brodelt es. Die Titelchance im DFB-Pokal ist definitiv verspielt, der Champions-League-Sieg ist nach dem 0:3 in Manchester außer Reichweite geraten. Nach dem Trainer-Beben wurden die Triple-Träume unter Thomas Tuchel schnell zur Single-Hölle.

Mitten in die sportliche Frustration hinein, leistete sich dann auch noch Sadio Mané mit seinem Schlag gegen Leroy Sané einen Aussetzer, für den der Senegalese am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim aus dem Kader gestrichen wird. Zudem muss der 31-Jährige eine saftige Geldstrafe zahlen, die laut Bild im sechsstelligen Bereich liegt.

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) bezog Thomas Tuchel Stellung. Sportvorstand Hasan Salihamidzic war nicht anwesend.

Tuchel über Mané: "Ich bin sein erster Verteidiger und sein erster Anwalt"

Zu Beginn erklärte Tuchel, dass die Ein-Spiel-Sperre für Mané und die Geldstrafe gilt. "Das ist damit abgehandelt. [...] Ich kenne ihn ausschließlich als absoluten Top-Profi. Er hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen und hat immer noch mein vollstes Vertrauen. Ich bin sein erster Verteidiger und sein erster Anwalt. Jeder hat das Recht, mal einen Fehler zu machen. Das war klar über der Stränge, über dem Verhaltenskodex des Klubs. Aber eine Entschuldigung hat stattgefunden, die absolut glaubwürdig war."

"Es wär einfach mal schön, dass wenn etwas in der Kabine passiert auch in der Kabine bleibt."

Thomas Tuchel

"Ich habe den Vorfall selbst nicht miterlebt, weil ich in der Trainerkabine war. Ich habe am Abend und im Verlauf des Mittwochs mit allen Beteiligten gesprochen, die es gesehen haben und die Situation geklärt haben. Weil es uns beschäftigt hat und ein eklatanter Vorfall war, war es wichtig, das wir die Sache klären. Das haben wir gestern morgen gemacht. Wir haben die Luft so reingemacht, dass man auch wieder positiv miteinander trainieren kann."

"Wir sind leider nicht die erste Mannschaft, in der das passiert und werden wohl auch nicht die letzte sein. Wie die Spieler und vor allem die Beteiligten damit umgegangen sind, hatte es schon eine reinigende Wirkung."

"Er hat sich hingestellt in die Runde wie ein Mann. Jeder macht einen Fehler, das gehört auch zu einem Vorbild dazu. Er hat das ganz klar kommuniziert, das ist auch eine Vorbildfunktion. Perfekt gibt es nicht."

Hat Mané seine größte Stärke verloren?

Am Ende der PK wurde Tuchel dann auch noch einmal zur sportlichen Situation von Mané befragt. Bislang kam der ehemalige Liverpool-Star in München noch nicht wie erhofft zur Geltung. Hat der 31-Jährige seinen explosiven Antritt verloren? Die ersten schnellen Schritte waren immer eine der großen Stärken des Senegalesen.Hi

Tuchel wollte den Beobachtungen des Reporters nicht widersprechen: "Ich kann die Beobachtung teilen. Es scheint manchmal so. Vielleicht liegt es weniger am Physischen als an etwas Vertrauen. Etwas Anpassung ist noch nötig. Das ist eher mein Thema. Vielleicht fehlt ihm auch die Leichtigkeit, nicht nachdenken zu müssen und er zögert ein bisschen. Deshalb sieht es manchmal so aus, als wäre er einen halben Schritt zu spät. Ich habe auch die Beobachtung, aber hoffe, dass wir ihn auch wieder dahinbekommen", erklärte der Bayern-Coach.