Tuchel bei Chelsea: Schlecht für den FC Bayern?
Von Simon Zimmermann
Was hat das Trainer-Beben beim FC Chelsea mit den Bayern zu tun? Zunächst erst einmal sehr wenig. Doch der neue Blues-Coach Thomas Tuchel könnte Einfluss auf die Transferpläne des deutschen Rekordmeisters nehmen.
Es geht - natürlich - mal wieder um Dayot Upamecano. Der 22-jährige Innenverteidiger von RB Leipzig kann sich im Sommer einen Topklub aussuchen. Ganz oben auf der Liste steht der Franzose nicht nur beim FC Bayern, sondern auch in der Premier League. Chelsea, Liverpool und Manchester United hoffen ebenfalls auf die Gunst des so talentierten und robusten Abwehrmannes.
Vorteil Tuchel bei Upamecano?
Wie die Bild berichtet, soll es für Chelsea ein großer Vorteil sein, künftig Thomas Tuchel an der Seitenlinie zu haben. Zum einen, weil der 47-Jährige die Innenverteidigung als große Baustelle ausgemacht habe. Mit Thiago Silva ist der Abwehrchef - den Tuchel noch bestens aus Paris kennt - bereits 36 Jahre alt. Eine Zukunftslösung ist Silva selbstredend nicht mehr. Neben dem Brasilianer ist zwar viel Talent (Rüdiger, Zouma, Christensen), aber kein weiterer Innenverteidiger von absolutem internationalen Topformat. Zudem fehlt vor allem Rüdiger die Spielpraxis.
Zu Beginn kann man durchaus erwarten, dass Tuchel auf das Duo Silva/Rüdiger setzen wird. Rüdiger wollte Tuchel schon im vergangenen Sommer zu PSG lotsen. Ab Sommer soll dann aber unbedingt Upamecano dazukommen. Und auch hier kommt wieder Tuchels Zeit in Paris ins Spiel. Der Trainer spricht nicht nur fließend französisch sondern scheint auch auf seine Ex-Spieler großen Eindruck gemacht haben. Die Franzosen bei PSG sollen jedenfalls von Tuchel schwärmen, heißt es von der Bild.
Die Vorteile für Chelsea bei Upamecano zusammengefasst: Trainer Tuchel, Ex-Kollege Werner und die klare Rolle als Abwehrchef.
Was die anderen Topklubs Upamecano bieten können
Nervös werden muss man in München aber nicht unbedingt. Schließlich kann man Upamecano auch beim FCB mit einer Hauptrolle in der Viererkette locken, die sportliche Perspektive wirkt zudem noch rosiger als bei Chelsea. Und auch mit dem Kollegen-Faustpfand kann man in München durchaus aufwarten: Mit Pavard, Coman, Hernandez, Tolisso, Sarr und Nianzou spielen gleich sechs Ländsmänner bei den Bayern.
Der FC Liverpool auf der anderen Seite könnte aktuell deshalb nur Außenseiter auf Upamecano sein. Dort kann Jürgen Klopp mit der Aussicht locken, zusammen mit Virgil van Dijk das wohl beste Innenverteidiger-Duo der Welt formen zu können. Ob das reicht? Eher unwahrscheinlich.
Genauso wie ein Wechsel zu Manchester United. Die Red Devils sollen jedoch bereit sein, kräftig zu investieren. Neben der verbindlichen Ausstiegsklausel (soll bei rund 43 Millionen Euro liegen), will United Upamecano mit einem Handgeld locken. Laut Boulevardblatt The Sun wolle man so insgesamt 62 Millionen Euro investieren.