Trotz Sieg und eigenem Tor - Real-Star Valverde geht hart mit sich ins Gericht

Sah seine (gute) Leistung in Sevilla durchaus kritisch: Federico Valverde
Sah seine (gute) Leistung in Sevilla durchaus kritisch: Federico Valverde / Quality Sport Images/Getty Images
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Die Statistiken für Federico Valverde beim Auswärtssieg von Real Madrid bei Betis Sevilla (3:2) lesen sich mehr als ordentlich. Ein Tor, mehrere gelungene Balleroberungen, dazu eine Passgenauigkeit von 92 Prozent. Keine Frage: der Uruguayer war einer der Hauptverantwortlichen für den ersten Liga-Sieg der Königlichen. Und dennoch ging er nach der Partie in Sevilla hart mit sich in Gericht.

Erfrischend zu sehen, dass auch ein hochbezahlter Kicker, angestellt bei einem der schillerndsten Klubs des Planeten, offenbar noch nicht die Bodenhaftung verloren hat. Denn statt sich nach dem Spiel triumphierend hinzustellen und den Reportern irgendwelche Allgemeinplätze von wegen "schwieriges Spiel" und "froh, gewonnen zu haben" usw. in die Mikros zu plärren, übte sich der 22-Jährige in Selbstkritik.

"Der Trainer hat uns in der Pause den Chip gewechselt!"

"So laufen Spiele manchmal. Wir sind alle nur Menschen. Jetzt heißt es nach vorne schauen. Es war ein Spiel, in dem wir gut begonnen haben, aber uns im weiteren Verlauf immer mehr nach hinten haben drängen lassen. Wir standen dann sehr tief und der Gegner kam immer weiter vor. Unser Trainer hat uns in der Pause dann den Chip gewechselt", analysierte der Südamerikaner gegenüber Movistar+ (via AS) zunächst in allgemeinen Tönen die Performance seines Teams. Um sich anschließend einer schonungslosen Autokritik zu unterziehen.

"Wer für diesen Klub spielt, sucht immer den Erfolg. Und wenn die Dinge nicht so laufen, wie geplant, ärgern wir uns. Mir persönlich ist die Rückkehr in den Wettkampf schwer gefallen. Das muss man einfach zugeben. Ich habe meinen Job nicht so erledigt, wie es sich für einen Spieler von Real Madrid gehört."

Valverde wird Jahr für Jahr wichtiger für Real

Sein Trainer Zinédine Zidane sah dies offensichtlich etwas anders. Denn der Uruguayer blieb über die neunzig Minuten auf dem Feld - und untermauerte damit den Wert, dem ihm der Coach für die Mannschaft zuspricht. Seitdem Valverde im Sommer 2018 endgültig in den Profi-Kader der Madrilenen gehoben wurde, kann er Jahr für Jahr steigende Einsatzzeiten für sich verbuchen.

In seiner ersten Profi-Saison für Real (2018/19) kam Valverde auf insgesamt 25 Pflichtspieleinsätze, in der vergangenen Spielzeit waren es schon deren 44. Auch das jüngst gestartete Spieljahr begann der Uru mit zwei Einsätzen in den ersten beiden Liga-Spielen (110 Minuten Einsatzzeit). Und wenn der Youngster weiterhin so schonungslos an sich arbeitet, dürfte Zidane in Zukunft noch mehr auf ihn bauen als er es jetzt schon tut.