Trotz Meisterschaft: Leverkusen wohl nicht im ersten Champions-League-Topf

Bayer Leverkusen wird bei der Champions-League-Auslosung trotz der ersten deutschen Meisterschaft wohl nicht im ersten Topf gesetzt sein. Der FC Bayern hingegen schon. Grund ist der neue Modus.
Jonas Hofmann, Robert Andrich, Jeremie Frimpong
Jonas Hofmann, Robert Andrich, Jeremie Frimpong / Andreas Rentz/GettyImages
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In der neuen Saison greift zum ersten Mal die Champions-League-Reform. Statt wie bisher 32 nehmen dann 36 Mannschaften teil. Die Gruppenphase wird durch die Ligaphase ersetzt - in der Ligaphase bestreitet jede Mannschaft acht Spiele anstatt sechs, wie es in der Gruppenphase der Fall war. Alle Teams werden in einer Tabelle zusammengefasst.

Mit dem neuen Modus verändert sich auch die Aufteilung der Töpfe. Bisher gab es vier Achtertöpfe. In Topf eins waren dabei die Meister der sechs stärksten Ligen der UEFA-Fünfjahreswertung sowie der Champions-League-Titelverteidiger und der Europa-League-Sieger gesetzt. Nach diesem System wäre Bayer Leverkusen als neuer deutscher Meister der Platz im ersten Topf sicher gewesen.

Nationale Meister nicht mehr gesetzt - Auch EL-Sieg hilft nicht

Zur neuen Saison sind die nationalen Meister jedoch nicht mehr automatisch im ersten Topf gesetzt. Die Mannschaften werden nun nach ihrem individuellen UEFA-Koeffizienten in vier Neunertöpfe aufgeteilt. In diesen Koeffizienten gehen die Leistungen einer Mannschaft auf europäischer Bühne in den letzten fünf Jahren ein. Die neun Mannschaften mit dem höchsten Wert sind in Topf eins. Auch wenn Leverkusen dieses Jahr in der Europa League stark aufspielt, wird es wohl nicht für den ersten Topf reichen.

Die Werkself belegt in der Rangliste aktuell den 14. Platz. Selbst ein Sieg in der Europa League wird wohl nicht mehr helfen. Auch wenn es dafür noch einige Punkte geben würde, wird Bayer wohl nicht mehr unter die ersten Neun kommen. Da zudem auch der automatische Platz in Topf eins für den Europa-League-Sieger abgeschafft wurde, wird der Mannschaft von Xabi Alonso nur der Platz in Topf zwei bleiben.

FC Bayern profiert - Stuttgart im letzten Topf

Der FC Bayern profitiert hingegen von der neuen Regelung. Die Münchener belegen in der UEFA-Rangliste Platz zwei und werden somit trotz der ersten Nicht-Meisterschaft seit 2012 eine der Mannschaften im ersten Topf sein. Neben dem FC Bayern könnte sogar noch eine zweite Mannschaft in Topf eins gesetzt sein: RB Leipzig belegt aktuell Platz sieben im UEFA-Ranking. Die Königsklassen-Teilnahme der Sachsen ist jedoch noch nicht sicher.

Die Leiziger kämpfen mit Borussia Dortmund um den vierten Platz in der Bundesliga. Der BVB liegt in der UEFA-Rangliste einen Platz vor Bayer Leverkusen und würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den zweiten Topf einsortiert. Der VfB Stuttgart hingegen war in dem relevanten Zeitraum gar nicht europäisch vertreten und wird somit einen Platz in Topf vier bekommen.

Topf 1 verliert an Bedeutung

Der erste Topf bringt im neuen Modus aber ohnehin nicht mehr die Vorteile mit sich, wie er es im alten Modus tat. Die sechs Gruppenspiele wurden bisher gegen drei Gruppengegner bestritten, die jeweils aus einem anderen Topf kamen. Im neuen Modus bekommt eine Mannschaft acht unterschiedliche Gegner zugelost - jeweils zwei aus einem Topf, auch dem eigenen. Leverkusen muss also so oder so in der kommenden Saison gegen zwei absolute Topgegner antreten.

Das UEFA-Klubranking (Fünfjahreswertung)

Platz

Klub

Punkte

1.

Man City

147.000

2.

FC Bayern

140.000

3.

Real Madrid

128.000

4.

PSG

113.000

5.

Liverpool

112.000

6.

Inter

101.000

7.

RB Leipzig

97.000

8.

AS Rom

97.000

9.

Chelsea

96.000

10.

Man United

92.000

13.

BVB

89.000

14.

Leverkusen

84.000

Stand: 15. April 2024


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