Trotz Kehl-Dementi: Ab welcher Summe der BVB bei Adeyemi verkaufsbereit sein soll
Von Lennart Sörnsen
Es war seine Chance, sich beim BVB unsterblich zu machen. In der 21. Minute des Champions-League-Endspiels gegen Real Madrid lief Karim Adeyemi nach einem traumhaften Zuspiel von Mats Hummels alleine auf Torwart Thibaut Courtois zu. Doch anstatt den Abschluss zu suchen, versuchte Adeyemi an Courtois vorbeizukommen, legte sich den Ball mit seinem starken linken Fuß am Belgier vorbei. Dieser schaffte es jedoch, Adeyemi dabei soweit vom Tor abzudrängen, dass der Flügelspieler es am Ende aus spitzem Winkel nicht mehr schaffte, den Ball über die Linie zu bugsieren. Es war nicht die einzige gute Chance des BVB, um im Wembley in Führung zu gehen, doch es war die klarste Gelegenheit und die, die nach dem Spiel in Erinnerung bleibt.
Es war ein Moment, der die Geschichte einer insgesamt eher schwachen Adeyemi-Saison komplett hätte auf den Kopf stellen können. Die Wahrheit ist, dass Adeyemi kein schlechtes Finale spielte. Defensiv agierte der 22-Jährige aufmerksam und fleißig, offensiv deutlich auffälliger als Sancho auf der gegenüberliegenden Seite. Und dennoch steht Adeyemi am Ende sinnbildlich für diese schmerzhafte, da vermeidbare Niederlage. Und so könnte der BVB, der noch in den Tagen vor eben jenem Finale deutlich betonte, dass man Adeyemi nicht abgeben wolle, nun doch umdenken.
Adeyemi-Preisschild bei 30 Millionen Euro
Obwohl die Dortmunder, in Person von Sportdirektor Sebastian Kehl, kurz vor dem Champions-League-Finale einen Abgang von Adeyemi noch deutlich zurückwiesen, soll der BVB einem Bericht der BILD zufolge sehr wohl darüber nachdenken, den Flügelspieler zu verkaufen.
Da sich die Form des 22-Jährigen in den letzten Monaten verbesserte und er insbesondere in der Champions League seine Bedeutung für den BVB auf großer Ebene unter Beweis stellen konnte, könnte mit Adeyemi eine ordentliche Ablösesumme weiteres Geld in die Kassen des Tabellenfünften der abgelaufenen Bundesligasaison spielen. Demnach soll der BVB bei einem Angebot über 30 Millionen Euro einem Verkauf nicht abgeneigt sein - Interesse an dem ehemaligen Salzburg-Profi soll hierbei primär aus England bestehen.
Der BVB-Gedanke hinter einem möglichen Adeyemi-Verkauf: Mit hohen Einnahmen könnte das eigene Transferbudget weiter steigen, das laut Bild bei rund 100 Millionen Euro liegen soll. Im Fokus der BVB-Pläne soll primär ein neuer Torjäger stehen. Dazu braucht es wahrscheinlich einen Nachfolger für Mats Hummels in der Innenverteidigung. Und die anvisierten Verpflichtungen des Leih-Duos Jadon Sancho und Ian Maatsen wären auch nicht gerade billig...