Trotz guter Bilanz ohne ihn: HSV-Kapitän Leibold übernimmt wohl bald wieder auf links!
Von Guido Müller
Seine Kollegen haben es wieder getan. Auch ohne ihren Kapitän Tim Leibold fuhren die Spieler des Hamburger SV am Freitag in Bochum einen extrem wichtigen Dreier ein. Es war das fünfte Spiel in dieser Saison ohne "Leibe" - und der vierte Sieg (bei einem Unentschieden). Sorgen um seinen angestammten Platz auf der linken Abwehrseite muss der 27-Jährige dennoch keine haben.
Denn natürlich wird Coach Daniel Thioune nach der nun abgesessenen Gelb-Rot-Sperre (aus dem Hamburg-Derby beim FC St. Pauli) seinen Capitano im nächsten Spiel gegen den 1. FC Heidenheim (Sa, 13.00 Uhr) wieder ins Gefecht werfen.
Zumal der Dauerbrenner der vergangenen Saison (Leibold verpasste 2019/20 keine einzige (!) Spielminute) nach etwas schleppendem Saisonstart wieder allmählich in die Form des Vorjahres kommt.
Die vom Hamburger Boulevard wohl eher scherzhaft gemeinte Frage "Wohin jetzt mit Tim Leibold? (mopo.de) müsste vielmehr umformuliert werden in: "Wer muss nun für Leibold weichen?"
Gyamerah wird für Vagnoman weichen müssen - Leibold auf links gesetzt
Und da hat Jan Gyamerah die momentan schlechtesten Karten. Beim 1:1 im Spitzenspiel gegen Holstein Kiel am vergangenen Montag, war es "Jambo" der den Kieler Lee beim Eckball in der 8. Minute aus den Augen verlor (obwohl dieser neben ihm stand!)
Und auch die neben dem Tor einzige zu verzeichnende Torchance der Kieler in der ersten Halbzeit resultierte aus einem Konter der Gäste über die rechte, also an diesem Abend Gyamerahs Seite. Beim Spiel in Bochum wurde es, wenn überhaupt, ebenfalls nur über die rechte Abwehrseite der Hamburger gefährlich.
Wo sind Gyamerahs Flankenläufe?
Insgesamt ist bei Gyamerah schon seit einiger Zeit ein Abwärtstrend erkennbar. Das lässt sich zwar nicht an kapitalen Fehlern, die zu Gegentoren geführt hätten, ablesen. Auch nicht daran, dass er bislang noch keinen Scorerpunkt vorweisen kann (das konnte er schon in der vergangenen Spielzeit nicht).
Vagnoman hat sich stabilisiert
Und dennoch vermissen viele HSV-Fans die einstigen Flankenläufe des ehemaligen Bochumers. Flankenläufe wie ihn sein Pendant Josha Vagnoman in den letzten beiden Spielen auf der linken Defensivseite zuletzt mehrfach gezeigt hat.
Die dürfte Vagnoman am kommenden Wochenende jedoch wieder auf der gewohnten rechten Seite anbringen. Statt Gyamerah. Und im besten Fall seine Scorerbilanz (2 Tore, 2 Vorlagen) weiter ausbauen. Defensiv stand Vagnoman sowieso in den letzten Wochen, sowohl als Links- als auch als Rechtsverteidiger relativ sicher.