Trotz Führungsloch: Deshalb genießt Tuchel die Ausgangslage beim FC Bayern

  • Bayern weiter ohne Sportvorstand
  • Tuchel so einflussreich wie kein FCB-Trainer vor ihm
Thomas Tuchel
Thomas Tuchel / Adam Pretty/GettyImages
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Noch immer agiert der FC Bayern bei der Kaderplanung nach dem Aus von Hasan Salihamidzic aus einer zwischenzeitlichen Notsituation heraus. Thomas Tuchel scheint das aber ganz gelegen zu kommen, immerhin hat er als Trainer so ein viel größeres Mitspracherecht.

Weil der Posten des Sportvorstands nach dem Aus von Hasan Salihamidzic weiter unbesetzt ist und das wohl auch für längere Zeit noch sein wird, übernimmt zurzeit der sogenannte 'Ausschuss Sport' die Kader- und Transferplanung beim FC Bayern.

Marco Neppe ist ebenso ein Teil dieser Gruppe wie Jan-Christian Dreesen, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Herbert Hainer und Michael Diederich. Mitglied Nummer sieben: Thomas Tuchel.

Tuchel genießt neue Macht-Rolle im Transferbereich

Eigentlich ist es für einen Trainer durchaus gefährlich, keinen Sportvorstand und somit keinen direkten Ansprechpartner zu haben. Stattdessen, so die Sportbild, genießt der Coach die aktuelle Situation rund um die Kaderplanung sogar.

Der einfache Grund: Tuchel hat als Trainer ein zurzeit sehr großes Mitspracherecht bei den anvisierten Transfers.

Natürlich ist ein Trainer bei derartigen Bereichen nie gänzlich außen vor, zumindest im Optimalfall bespricht er die Planung mit den Verantwortlichen und kann Wünsche sowie Meinungen äußern. Doch Tuchel ist derzeit voll involviert und damit genau ein Teil dieser siebenköpfigen Gruppe, wie jedes andere Mitglied auch. So mächtig wie er damit momentan ist, war wohl noch kein anderer Bayern-Coach vor ihm.

Dem Bericht zufolge ist es zurzeit sogar so, dass Tuchel Vorschläge einbringt, die dann bearbeitet werden. Die interimsmäßig als Sportvorstand agierenden Bosse, so heißt es, wollen ihm möglichst viele Wünsche auch erfüllen - damit er das Beste aus der Mannschaft herausholen kann.

Support von Hoeneß und Rummenigge - Kane als aktuelles Beispiel

Als Hintergrund dieser Machtposition nennt die Sportbild die gute Beziehung zu Hoeneß und Rummenigge. Beide glauben an Tuchel und unterstützen ihn - und zwar zusammen! Das war in der Vergangenheit eher selten der Fall. Zumindest einer der beiden galt stets als Skeptiker beim jeweils amtierenden Trainer.

Ein ganz aktuelles Beispiel: Harry Kane ist der absolute Wunschstürmer von Tuchel. Andere Kandidaten wie Victor Osimhen oder Randal Kolo Muani wurden vorrangig bespielt, weil man sich halt nach anderen Optionen umsehen musste. Für den Trainer war aber bereits in der Endphase der abgelaufenen Saison klar, dass er am liebsten Kane verpflichten würde. Und deshalb liegt auf ihm nun auch der große Fokus.

Ein potenzielles Problem, wenn der Trainer so viel Transfer-Macht besitzt: Als Coach wird allen voran an die nächste Saison gedacht. In diesem Amt, insbesondere in München, braucht es aktuellen Erfolg. Dabei könnte also der Aspekt der Kaderplanung, im Hinblick auf Talente, Entwicklung und die nächsten zwei, drei, vier Jahre in den Hintergrund geraten.


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