Trotz bevorstehendem Ibisevic-Transfer: Schalke noch auf Stürmer-Suche

S04-Sportvorstand Jochen Schneider sucht noch immer einen Stürmer
S04-Sportvorstand Jochen Schneider sucht noch immer einen Stürmer / DeFodi Images/Getty Images
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In Kürze soll auf Schalke der Wechsel von Vedad Ibisevic bevorstehen. Trotz der Verpflichtung des 36-Jährigen soll die Stürmer-Suche noch nicht abgeschlossen sein: Ein Mittelstürmer mit Stammspieler-Potenzial soll noch kommen.

Die Offensive gehört bei Schalke 04 mit zu den größten Baustellen im Kader, die in diesem Sommer trotz beeinträchtigender finanzieller Probleme angegangen werden sollen. Vergangenen Mittwoch gab es die ersten Berichte seitens der Bild, wonach sich Vedad Ibisevic Königsblau ein Jahr anschließen wird.

Bislang ist die Verpflichtung zwar noch nicht offiziell geworden, doch das soll sehr bald geschehen - das berichten der kicker und die Bild nun übereinstimmend. Was das Gehalt des 36 Jahre alten Angreifers betrifft, herrscht allerdings Uneinigkeit: Auf der einen Seite (kicker) wird von sehr niedrigen 100.000 Euro im Jahr gesprochen, da der Bosnier unbedingt für S04 spielen wollte und somit lukrativere Angebote ausgeschlagen hat. Auf der anderen Seite soll er für die bevorstehende Saison etwa zwei Millionen Euro verdienen (Bild) und somit im eher gewöhnlichen Mittelfeld der Schalker Gehaltsklasse liegen.

Vedad Ibisevic soll demnächst auf Schalke vorgestellt werden
Vedad Ibisevic soll demnächst auf Schalke vorgestellt werden / TF-Images/Getty Images

Schalke setzt Stürmer-Suche fort: Noch kein Kauf-, aber ein Abschieds-Kandidat

So oder so: Nach kicker-Informationen ist die Stürmer-Suche trotz Ibisevic noch nicht beendet. Ein weiterer Mittelstürmer "mit großem Stammplatz-Potenzial", wie es heißt, soll noch gesucht werden. Etwas finanzieller Spielraum für diese Suche, ebenso für die nach einem so wichtigen Rechtsverteidiger, den die Knappen bislang noch gar nicht im Kader haben, kommt durch den mittlerweile offiziellen Leih-Deal von Weston McKennie zu Juventus Turin. Tritt der sehr wahrscheinliche Fall der Champions-League-Qualifikation des italienischen Dauer-Meisters ein, bekommt S04 mindestens 23 und maximal 30 Millionen Euro - wenn auch etwas zeitversetzt.

Einen klaren Kandidaten als neuen Mittelstürmer gibt es noch nicht. Über das Wochenende war Shon Weissman ein Thema bei Blau-Weiß. Der 24-jährige Angreifer des österreichischen Wolfsberger AC hat in der vergangenen Saison 31 Liga-Einsätze bestritten und darin satte 30 Tore erzielen sowie sieben weitere Treffer direkt vorbereiten können. Der in Haifa geborene Torjäger verabschiedete sich bereits bei den WAC-Fans, doch mittlerweile hat Vereins-Präsident Dietmar Riegler den Wechsel nach Spanien zu Real Valladolid bestätigt (via kleinezeitung.at): "Wenn alles passt, ist der Vertrag am Montag unter Dach und Fach." Weissman soll sich bereits auf dem Weg befinden.

Entweder S04-Sportvorstand Jochen Schneider hat noch einen bislang medial unberührten Kandidaten in der Hinterhand, oder die weiterhin angestrebte Suche wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Spätestens bis zum 5. Oktober hat er Zeit, dann schließt das aktuelle Transfer-Fenster.

Konsequenzen für den derzeitigen Kader dürfte diese Entscheidung der sportlichen Führung dennoch haben: Benito Raman (erst vor einem Jahr gekommen), Ahmed Kutucu, Rabbi Matondo, Steven Skrzybski (soll sich beweisen dürfen, als Backup womöglich eingeplant) und Mark Uth (soll wieder eingegliedert werden) dürften mindestens noch für diese Saison bleiben. Heißt: Guido Burgstaller wird den Verein, vermutlich mit etwas Nachdruck, verlassen können. Schon früh berichtete die Sport Bild, dass der Klub nicht mehr fest mit ihm plane.

Abschieds-Kandidat Nummer eins in der S04-Offensive: Guido Burgstaller
Abschieds-Kandidat Nummer eins in der S04-Offensive: Guido Burgstaller / DeFodi Images/Getty Images

Sportlich dürfte diese Entscheidung wenig überraschen. Dass - alle Fakten und Planungen beiseite - der Stürmer gehen soll, den Trainer David Wagner noch inmitten seiner (weiterhin anhaltenden) Durststrecke als den "besten Pressingstürmer" und als "Mentalitätsmonster" bezeichnete, lässt dann trotzdem die Stirn runzeln. Ob sich diese Meinung vergleichsweise schlagartig geändert hat, oder ob Wagner schlicht sehr nette Worte finden wollte (während er ihn regelmäßig in die Startelf setzte), wird wohl niemand so richtig sagen können.