Traum vom Aufstieg ausgeträumt? Die Reaktionen zur HSV-Pleite gegen Kiel

Der HSV ist nach einer Pleite im direkten Duell gegen Holstein Kiel noch weiter von einem Aufstiegsplatz entfernt. Für Ärger sorgte eine strittige Szene vor dem 0:1.
Der HSV ist von einem Aufstiegsplatz weit entfernt.
Der HSV ist von einem Aufstiegsplatz weit entfernt. / Joern Pollex/GettyImages
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Der HSV muss sich wohl ein weiteres Jahr mit Zweitliga-Fußball begnügen. Im so wichtigen Duell mit Holstein Kiel unterlagen die Rothosen mit 0:1 und haben nur noch minimale Chancen, den Schritt zurück ins Oberhaus zu schaffen. Tom Rothe sorgte mit seinem Treffer in der 59. Minute für die kalte Dusche, bei dem viele ein Foul an den Torhüter gesehen haben wollen. Selbst eine 20-minütige Überzahl nach Gelb-Rot gegen Lewis Holtby konnte den HSV nicht retten. Keiner der 21 abgegebenen Torschüsse landete im Tor.

Die bittere Konsequenz: Mit 49 Zählern haben die Hanseaten sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, den derzeit Fortuna Düsseldorf belegt. St. Pauli ist acht Zähler weg und hat noch ein Spiel mehr, während die Störche gar zwölf Zähler voraus und vier Spieltage vor Schluss kaum noch einzuholen sind.

Nach dem Spiel herrschte beim HSV pure Enttäuschung.

Die Stimmen zum Spiel (hsv.de)

Steffen Baumgart:

"Glückwunsch an Holstein Kiel. Wir hatten genug Möglichkeiten, auch wenn es nur Halbchancen waren. Wenn diese auf das Tor gehen, dann sind es klare Chancen. Das ist das Manko. Wir haben zu wenig Schüsse aufs Tor gebracht. Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Die Schlüsselszene war die Entstehung zum 1:0. Aus meiner Sicht war das ein ganz klares Foul am Torwart. So eine Situation verändert ein Spiel extrem. Die Jungs haben trotzdem weiter gemacht. Leider haben wir auch in der Überzahl unsere Möglichkeiten nicht klar genug durchgespielt. Am Ende gehen wir als Verlierer vom Platz. Es war ein Spiel, das man nicht verlieren muss."

Robert Glatzel:

"Ich fand nicht, dass Kiel heute unbedingt besser war, aber es ist typisch, wenn du da oben stehst. Es ist ein Spiel, das in beide Richtungen kippen kann. Bei uns hat dann in ein paar Situationen das Spielglück gefehlt. Trotz allem, hätten wir besser spielen müssen, aber es war keine schlechte Leistung heute. Wir haben im Moment leider nicht das Selbstverständnis, dass wir eine Offensivaktion nach der anderen fahren können. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Mit der Niederlage und der Ausgangslage muss ein Wunder her. Aber solange noch etwas möglich ist, muss man bis zum Ende immer alles versuchen. Aber klar ist, dass jetzt alles zusammenkommen muss. Es ist extrem schwer, aber wir können nicht aufgeben."

Sebastian Schonlau:

"Es war ein wichtiges Spiel heute für beide Mannschaften. Wir haben alles versucht und alles reingeworfen, aber nicht so viele Torchancen kreiert. Das Gegentor ist bitter und kurz nach der Halbzeit hatten wir eine gute Möglichkeit. Wenn wir das machen, dann fällt das Spiel vielleicht auf unsere Seite. Wenn du das Ding kassierst, kann sich Kiel aufs Verteidigen konzentrieren und wir haben es nicht geschafft, über die vielen Flanken Chancen zu kreieren. Jetzt muss natürlich einiges geschehen. Das ist uns bewusst. Sechs Punkte und das Torverhältnis ist viel."

Zur Szene vor dem 1:0 haben sich auch HSV-Keeper Matheo Raab und Schiedsrichter Sascha Stegemann geäußert. Wenig verwunderlich fielen beide Argumentationen konträr aus.

Torhüter Matheo Raab:

"Das Spiel war brutal intensiv. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, spielen gegen Kiel, die einen Monsterlauf haben. Wir haben uns wie so oft nicht belohnt und kriegen dann so ein Standard-Gegentor. Beim Gegentor habe ich erlebt, dass ich umklammert und blockiert wurde. Meine Hände konnten nicht zum Ball. Das habe ich dem Schiedsrichter gesagt. Für mich ist es unbegreiflich, wie man da kein Foul am Torwart pfeifen kann. Ich habe den einzigen Vorteil, mit den Händen hinzugehen."

Schiedsrichter Sascha Stegemann:

"Auf dem Spielfeld war die Wahrnehmung so, dass es einen Zweikampf gab und der Kieler Angreifer mit den Armen arbeitet. Für mich war das ein handelsübliches Positiongerangel. Die Sonderregelung, die es einmal gab, dass der Torwart im Fünfmeterraum besonders geschützt ist, gibt es nicht mehr. Für mich war es kein Zweikampf um den Ball, sondern ein Gerangel um die bessere Position. Der Torwart wäre nicht an den Ball gekommen, weil er von Schonlau am ersten Pfosten weggeköpft wird. Dabei war die Distanz zwischen dem Torwart und dem Ball sehr, sehr groß."

Natürlich machte sich auch im Netz Enttäuschung und Spott über den erneuten Rückschlag der Hamburger breit:



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