Traum vom Aufstieg ausgeträumt? Die Reaktionen zur HSV-Pleite gegen Kiel
Von Dominik Hager

Der HSV muss sich wohl ein weiteres Jahr mit Zweitliga-Fußball begnügen. Im so wichtigen Duell mit Holstein Kiel unterlagen die Rothosen mit 0:1 und haben nur noch minimale Chancen, den Schritt zurück ins Oberhaus zu schaffen. Tom Rothe sorgte mit seinem Treffer in der 59. Minute für die kalte Dusche, bei dem viele ein Foul an den Torhüter gesehen haben wollen. Selbst eine 20-minütige Überzahl nach Gelb-Rot gegen Lewis Holtby konnte den HSV nicht retten. Keiner der 21 abgegebenen Torschüsse landete im Tor.
Die bittere Konsequenz: Mit 49 Zählern haben die Hanseaten sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, den derzeit Fortuna Düsseldorf belegt. St. Pauli ist acht Zähler weg und hat noch ein Spiel mehr, während die Störche gar zwölf Zähler voraus und vier Spieltage vor Schluss kaum noch einzuholen sind.
Nach dem Spiel herrschte beim HSV pure Enttäuschung.
Die Stimmen zum Spiel (hsv.de)
Steffen Baumgart:
"Glückwunsch an Holstein Kiel. Wir hatten genug Möglichkeiten, auch wenn es nur Halbchancen waren. Wenn diese auf das Tor gehen, dann sind es klare Chancen. Das ist das Manko. Wir haben zu wenig Schüsse aufs Tor gebracht. Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Die Schlüsselszene war die Entstehung zum 1:0. Aus meiner Sicht war das ein ganz klares Foul am Torwart. So eine Situation verändert ein Spiel extrem. Die Jungs haben trotzdem weiter gemacht. Leider haben wir auch in der Überzahl unsere Möglichkeiten nicht klar genug durchgespielt. Am Ende gehen wir als Verlierer vom Platz. Es war ein Spiel, das man nicht verlieren muss."
Robert Glatzel:
"Ich fand nicht, dass Kiel heute unbedingt besser war, aber es ist typisch, wenn du da oben stehst. Es ist ein Spiel, das in beide Richtungen kippen kann. Bei uns hat dann in ein paar Situationen das Spielglück gefehlt. Trotz allem, hätten wir besser spielen müssen, aber es war keine schlechte Leistung heute. Wir haben im Moment leider nicht das Selbstverständnis, dass wir eine Offensivaktion nach der anderen fahren können. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Mit der Niederlage und der Ausgangslage muss ein Wunder her. Aber solange noch etwas möglich ist, muss man bis zum Ende immer alles versuchen. Aber klar ist, dass jetzt alles zusammenkommen muss. Es ist extrem schwer, aber wir können nicht aufgeben."
Sebastian Schonlau:
"Es war ein wichtiges Spiel heute für beide Mannschaften. Wir haben alles versucht und alles reingeworfen, aber nicht so viele Torchancen kreiert. Das Gegentor ist bitter und kurz nach der Halbzeit hatten wir eine gute Möglichkeit. Wenn wir das machen, dann fällt das Spiel vielleicht auf unsere Seite. Wenn du das Ding kassierst, kann sich Kiel aufs Verteidigen konzentrieren und wir haben es nicht geschafft, über die vielen Flanken Chancen zu kreieren. Jetzt muss natürlich einiges geschehen. Das ist uns bewusst. Sechs Punkte und das Torverhältnis ist viel."
Zur Szene vor dem 1:0 haben sich auch HSV-Keeper Matheo Raab und Schiedsrichter Sascha Stegemann geäußert. Wenig verwunderlich fielen beide Argumentationen konträr aus.
Torhüter Matheo Raab:
"Das Spiel war brutal intensiv. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, spielen gegen Kiel, die einen Monsterlauf haben. Wir haben uns wie so oft nicht belohnt und kriegen dann so ein Standard-Gegentor. Beim Gegentor habe ich erlebt, dass ich umklammert und blockiert wurde. Meine Hände konnten nicht zum Ball. Das habe ich dem Schiedsrichter gesagt. Für mich ist es unbegreiflich, wie man da kein Foul am Torwart pfeifen kann. Ich habe den einzigen Vorteil, mit den Händen hinzugehen."
Schiedsrichter Sascha Stegemann:
"Auf dem Spielfeld war die Wahrnehmung so, dass es einen Zweikampf gab und der Kieler Angreifer mit den Armen arbeitet. Für mich war das ein handelsübliches Positiongerangel. Die Sonderregelung, die es einmal gab, dass der Torwart im Fünfmeterraum besonders geschützt ist, gibt es nicht mehr. Für mich war es kein Zweikampf um den Ball, sondern ein Gerangel um die bessere Position. Der Torwart wäre nicht an den Ball gekommen, weil er von Schonlau am ersten Pfosten weggeköpft wird. Dabei war die Distanz zwischen dem Torwart und dem Ball sehr, sehr groß."
Natürlich machte sich auch im Netz Enttäuschung und Spott über den erneuten Rückschlag der Hamburger breit:
Die sind ja vor 6 Jahren nicht durch Zufall abgestiegen wie andere Vereine sondern mit mindestens 4 Jahren Anlauf. Wir sprechen über mehr als 10 Jahre komplettes Missmanagement! #HSV #HSVKSV
— Tobias Schade (@TobiasSchade) April 21, 2024
Saison damit beendet. Glückwunsch zum Klassenerhalt. 5 Jahre Boldt und wir stehen wie angekündigt vor einem Scherbenhaufen. Geht nur noch darum, St. Pauli den Aufstieg zu versauen. #HSV #HSVKSV
— Beamtensohn 🐐 (@Beamtensohn_) April 20, 2024
Wer vor ein paar Wochen noch sagte, "Der #HSV hat mit Abstand den besten Kader in Liga 2, da muss man liefern, Walter raus!" sagt jetzt übrigens: "Was sind das alles für Fehleinkäufe, wer hat denn den Kader zusammengestellt, Boldt raus!" Beides kann nicht stimmen Leute 🤷🏻♂️#HSVKSV
— Roland Müller @rm2099@threads.net (@rm2099) April 20, 2024
Die Saison in einem Satz: Der #hsv hat auf allen Ebenen versagt! Es gibt keine Ausreden. Wenn in dieser Woche nicht erste personelle Konsequenzen folgen, sollte man den ohnehin kaum tauglichen Aufsichtsrat besser komplett austauschen. Der Verein ist am Boden. #HSVKSV #HSV pic.twitter.com/tt0U4zDixT
— Philipp Marquardt (@PhlipMarq) April 20, 2024
Ja wir sind nach Schalke und Dresden wahrscheinlich der peinlichste Club Deutschlands. ABER wie wir offensichtlich jede zweite Woche komplett betrogen werden seit Jahren!!!! Ist echt nicht normal #HSVKSV #hsv
— Bäckerei Jatta (@Aufstiegsdrang) April 20, 2024
Die beste News für den #hsv gegen Kiel wird man in der nächsten Saison voraussichtlich nicht mehr verlieren #hsvksv
— Kieler Storch1990 (@storch1990) April 20, 2024
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