Transfer-Vorschläge: Diese 5 Spieler könnten dem FC Bayern helfen
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat beim Werben um Desire Doué den Kürzeren gezogen. Der junge Franzose wird sich Paris Saint-Germain anschließen. Die Münchner haben dadurch nach Xavi Simons bereits den zweiten Wunschspieler nicht bekommen. Auf der anderen Seite könnte der Klub aber die 55 bis 60 Millionen Euro, die eigentlich für Doué eingeplant waren, anderweitig verwenden.
Trotz der jüngsten Verkäufe von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui scheinen die Bayern-Verantwortlichen allerdings unentschlossen zu sein, ob sie auf dem Transfermarkt nochmals aktiv werden wollen. Spannende Optionen gäbe es definitiv. Wir möchten einen genaueren Blick auf einige Spieler werfen, die den Bayern-Kader verstärken könnten.
Ronald Araújo
Der Name Ronald Araújo wurde immer wieder mal mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Wirklich heiß ist die Angelegenheit allerdings nie geworden, da dem FC Barcelona eine Ablöse im Bereich von 100 Millionen Euro im Kopf umher geisterte. Der 25 Jahre alte Abwehr-Allrounder ist noch bis 2026 an die Katalanen gebunden.
Das spräche für einen Transfer:
Die Münchner haben in der vergangenen Saison 45 Gegentore in der Bundesliga kassiert und müssen diese hohe Anzahl unbedingt reduzieren. Durch die Abgänge von Abwehr-Leader Matthijs de Ligt und Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui hat die Münchner Defensive aber eher noch weiter an Qualität verloren. Zu glauben, dass die Verpflichtungen von Hiroki Ito und Joao Palhinha die Münchner Probleme lösen können, erscheint etwas naiv.
Araújo ist insbesondere deswegen interessant, weil er sowohl innen als auch rechts in der Kette auf Top-Niveau performen kann und die Qualität der Münchner Abwehr anheben würde. Zudem scheint der Zeitpunkt für einen Transfer günstig zu sein. Der FC Barcelona kann aktuell noch nicht mal Dani Olmo registrieren, weshalb der Klub Spieler verkaufen muss. Araújo soll laut spanischen Medien neben Frenkie de Jong, Ansu Fati und Raphinha zu den Verkaufskandidaten zählen.
Das spräche gegen einen Transfer:
Das ganz große Problem von Araújo ist seine Verletzungsanfälligkeit. Der Barca-Verteidiger hat in den letzten beiden Jahren 31 Pflichtspiele verpasst. Noch schlimmer ist jedoch, dass Araújo auch aktuell an einer Sehnenverletzung am Oberschenkel leidet und bis in den Oktober hinein ausfallen soll. Ein Transfer wäre folgerichtig mit viel Risiko verbunden. Zwar kann Barca aktuell nicht die ganz dicken Beträge aufrufen, jedoch besteht die Gefahr, sehr viel Geld in einen "Dauerpatienten" zu stecken.
So realistisch ist ein Transfer:
Zwar sollen die Münchner in der Vergangenheit an Araújo dran gewesen sein, jedoch ist ein Deal aktuell unwahrscheinlich. Die Bayern haben bereits bei Lucas Hernández nicht die beste Erfahrung damit gemacht, einen verletzten Spieler zu holen. Kommt noch ein Innenverteidiger, so wird es sich dabei wohl um Jonathan Tah handeln.
Jeremie Frimpong
Ein Abschied von Jeremie Frimpong von Bayer 04 Leverkusen erschien zu Beginn der Transferphase wahrscheinlich. Laut Angaben von Sky hat der amtierende Meister nun aber Hoffnung geschöpft, Frimpong doch halten zu können. Eine konkrete Spur bezüglich eines Wechsels des pfeilschnellen Außenbahnspielers gibt es gegenwärtig nicht. Der FC Bayern wurde in den vergangenen Monaten immer mal wieder als Interessent ins Spiel gebracht.
Das spräche für einen Transfer:
Erkennt man im Bayern-Kader eine Schwachstelle, dann liegt diese am ehesten auf der Rechtsverteidiger-Position. Joshua Kimmich soll ins Mittelfeld zurückkehren und über die Qualität von Josip Stanisic und vor allem Sacha Boey kann sicherlich gestritten werden. Ein Jeremie Frimpong könnte demzufolge eine Verstärkung sein. Der Niederländer würde den Münchnern auch die Möglichkeit eröffnen, auf eine Fünferkette mit Frimpong und Davies als pfeilschnellem Flügelgespann zu setzen. Frimpong kann allerdings auch als offensiver Außenbahnspieler eingesetzt werden. Sollte Coman gehen, könnte er diesen durch seine Flexibilität direkt ersetzen.
Das spräche gegen einen Transfer:
Ein Blick auf die Vorbereitungsspiele verrät, dass Vincent Kompany aktuell nicht mit einer Fünferkette plant. Zwar ist Frimpong auch als klassischer Rechtsverteidiger und Außenstürmer stark, Weltklasse verkörpert er aber doch eher nur als Schienenspieler. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Ausstiegsklausel bereits im Juli ausgelaufen ist. Leverkusen kann also eine enorme Summe für den bis 2028 gebundenen Spieler aufrufen.
So realistisch ist ein Transfer:
Angesichts der Tatsache, dass die Ausstiegsklausel abgelaufen ist, kann ein Transfer in diesem Sommer als unwahrscheinlich angesehen werden. Sollte der FC Bayern wirklich alles auf die Karte Frimpong setzen, wäre ein Deal nicht ausgeschlossen. Bei den Münchnern herrscht jedoch wohl eher die Meinung vor, genug Rechtsverteidiger zu haben.
Johan Bakayoko
Greift nach dem Scheitern bei Desire Doué nun Plan B? Ein Spieler, der dem Profil des jungen Franzosen recht nahe kommt, wäre Johan Bakayoko. Die Bayern beobachten den 21 Jahre alten Rechtsaußen von der PSV Eindhoven laut Angaben von Transfer-Experte Sacha Tavolieri schon länger.
Das spräche für einen Transfer:
Sollten die Bayern Kingsley Coman tatsächlich noch verleihen oder verkaufen, wird es schnell wieder eng in der Offensive. Mit Harry Kane, Jamal Musiala, Leroy Sané, Serge Gnabry, Michael Olise, Thomas Müller und Mathys Tel stehen zwar sieben erprobte Spieler für vier Positionen zu Verfügung, jedoch hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass das schnell zu wenig werden kann. Mit Verletzungen muss man schließlich immer rechnen. Bakayoko würde perfekt ins Beuteschema der Münchner passen, die mit hungrigen und entwicklungsfähigen Spielern frischen Wind erzeugen wollen. Sein Potenzial hat Bakayoko in der Vorsaison mit 14 Toren und 14 Assists in 48 Pflichtspielen bereits beweisen.
Das spräche gegen einen Transfer:
Youngster aus der Eredivisie zu verpflichten, ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, weil sich insbesondere junge Offensivspieler in dieser Liga oft besser zurechtfinden als in einer absoluten Top-Liga. Folgerichtig ist schwer einzuschätzen, ob Bakayoko eine Soforthilfe darstellen könnte. Ganz günstig dürfte der Belgier auch nicht werden. Sollte man sich in einer aussichtsreichen Position bei Florian Wirtz und Xavi Simons in Bezug auf einen Transfer 2025 befinden, wäre ein Bakayoko-Deal in diesem Sommer nicht zielführend.
So realistisch ist ein Transfer:
Gewiss hat ein Verein wie der FC Bayern gute Argumente, um einen Spieler wie Bakayoko aus der Eredivisie zu erhalten. Die finanzielle und sportliche Perspektive ist schlichtweg größer als in Eindhoven. Ein Bakayoko-Deal wäre bei einem Abschied von Coman möglich, jedoch ist die Gerüchte-Decke noch sehr dünn.
Nico Williams
Nico Williams zählte bei der EM 2024 zu den besten Spielern und hat sich in den Fokus zahlreicher großer Klubs gespielt. Der FC Bayern wurde immer wieder genannt, jedoch nie als Favorit. Wunschverein von Williams ist offenbar der FC Barcelona, jedoch können die Katalanen in diesem Sommer das Kleingeld für den Außenstürmer wahrscheinlich nicht mehr aufbringen.
Das spräche für einen Transfer:
Was Williams bei der EM, aber zum Teil auch schon im Vorfeld gezeigt hat, ist schlicht und ergreifend auf Top-Level. Der 22-Jährige bringt mit seiner Technik, Athletik und Effizienz alles mit, was ein Top-Flügelstürmer benötigt. Qualitativ wäre der junge Spanier folgerichtig jetzt schon eine Verstärkung. Im Vertrag von Williams soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro verankert sein. Damit wäre ein Transfer preislich in Sphären von Doué einzuordnen.
Das spräche gegen einen Transfer:
Angesichts der Qualität von Williams gibt es nicht viele Argumente, die man gegen ihn einbringen kann. Ein Wirtz-Transfer 2025 würde sich aber natürlich nicht leichter gestalten, weil der Kader mit Williams voller und die Kassen dafür leerer wären.
So realistisch ist ein Transfer:
Grundsätzlich wäre es absolut nachvollziehbar, wenn die Bayern nach dem Scheitern bei Xavi Simons und Desire Doué voll auf einen Williams-Transfer gehen. Die Spur scheint aktuell aber einfach kalt zu sein. Zwar gibt es widersprüchliche Nachrichten, ob Williams einen Sommer-Wechsel zu Barca anpeilt oder bei Athletic Club bleiben möchte, jedoch spielt sich wohl alles zwischen diesen beiden Klubs ab. Mutmaßlich will der Spieler wechseln, allerdings fehlen Barcelona die Mittel dazu. Der Youngster scheint geduldig genug zu sein, notfalls ein Jahr auf seinen Wunschverein zu warten. Bislang gibt es keine Indizien, dass sich Williams einen Bayern-Wechsel vorstellen kann.
Christopher Nkunku
Christoph Nkunku galt vor gut einem Jahr als Transferziel der Bayern, jedoch bekam der FC Chelsea letztlich den Zuschlag. Bei den Blues durchlebte Nkunku - wie so viele Neuzugänge - eine echte Horror-Saison. Aufgrund von vielen Verletzungen kam Nkunku lediglich auf 14 Einsätze und drei Tore.
Das spräche für einen Transfer:
Nkunku hat bei RB Leipzig gezeigt, dass er ein überragender Scorer ist und offensiv großartige Fertigkeiten mitbringt. Bleibt der Franzose verletzungsfrei, ist er definitiv auf dem Niveau von Xavi Simons anzusiedeln. Vor seiner Horror-Saison 2023/24 fehlte Nkunku abgesehen von einem Außenbandriss selten mal länger verletzt. Sollte Chelsea seinen XXL-Kader abspecken wollen, könnte die Chance auf den 26-Jährigen nun gekommen sein.
Das spräche gegen den Transfer:
Im Gegensatz zu Xavi Simons und Floiran Wirtz ist Nkunku ein wenig älter und zudem muss man sehen, wie er die vergangene Saison verkraftet hat. Der FC Chelsea dürfte auch nicht zu den Vereinen gehören, die ihre Spieler für geringe Summen verkaufen. Immerhin haben die Londoner auch selbst 60 Millionen Euro gezahlt.
So realistisch ist ein Transfer:
Derzeit gibt es keine konkreten Meldungen, wonach sich der FC Bayern mit Nkunku beschäftigt. Allerdings waren die Bayern-Verantwortlichen zuletzt auf Desire Doué fokussiert. Gut möglich also, dass sie ihren Fokus nun erweitern. Inwiefern Chelsea aber verkaufsbereit und Nkunku wechselwillig ist, kann nur schwer abgeschätzt werden.
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