Transfer-Pläne beim FC Bayern: Was entscheidend ist & worauf der Fokus liegen sollte

  • Harry Kane der entscheidende Faktor
  • Warum Tuchel bei Kimmich umdenken sollte
Quo vadis, Thomas Tuchel?
Quo vadis, Thomas Tuchel? / Etsuo Hara/GettyImages
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All-in bei Harry Kane! Eine klare Rolle für Joshua Kimmich! Wie der FC Bayern jetzt planen sollte.

1-2-6-9. Das ist nicht irgend ein Code. Sondern die Zahlen, die den Transfersommer des FC Bayern prägen. Ein neuer Torwart, ein Rechtsverteidiger, ein defensiver Mittelfeldspieler und vor allem ein Torjäger stehen dem Vernehmen nach im Fokus des deutschen Rekordmeisters.

Was ist von der Säbener Straße bis zum 1. September noch zu erwarten? Und vor allem: Wie sollten die Bayern-Bosse im weiteren Verlauf der Transferperiode vorgehen?

Die 3 (realistischen) Verkaufskandidaten der Bayern

Mit Sadio Mané und Yann Sommer stehen zwei Spieler vor dem zeitnahen Absprung. Mané hat offenbar realisiert, dass er in München keine Zukunft mehr hat. Mit dem kolportierten Angebot aus Saudi-Arabien könnten die Bayern sogar noch mindestens die Ablöse einstreichen, die man letztes Jahr für den 31-Jährigen ausgegeben hat.

Sommer auf der anderen Seite hat keine Lust auf die Nummer-zwei-Rolle hinter Manuel Neuer. Inter Mailand buhlt um den Schweizer und dürfte ihn am Ende für fünf bis sieben Millionen Euro verpflichten.

Wie es mit Benjamin Pavard weitergeht, bleibt dagegen völlig offen. Der Franzose soll eigentlich für mindestens 30 Millionen Euro verkauft werden, sollte er nicht über 2024 hinaus verlängern. Konkrete Angebote liegen aber noch nicht vor.

Diese drei sind die realistischsten Bayern-Abgänge bis zum Ende der Transferperiode. Deutlich unwahrscheinlicher sind Verkäufe von Gravenberch, Goretzka oder auch Sané - die immer wieder als Abgangskandidaten gehandelt werden.

Warum die Bayern Kane mit aller Macht verpflichten sollten

Was bedeutet das für die Kaderplanung bis zum 1. September?

Hinten rechts gibt es mit Kyle Walker den Wunschkandidaten, der aber eigentlich nur Sinn machen würde, wenn Pavard noch geht. Vorne drin ist Harry Kane ganz klar der Wunschspieler. Jan-Christian Dreesen und Marco Neppe wollen in London erneut mit den Spurs darüber verhandeln. Nach 90min-Infos wurde das Treffen allerdings auf kommende Woche verschoben.

Tottenham Hotspur v Lion City Sailors - Preseason Friendly
Kane oder nichts! / Playmaker/MB Media/GettyImages

Die FCB-Bosse tun gut daran, sich zunächst auf den Kane-Transfer zu konzentrieren. Je früher der neue Torjäger da ist, desto besser. Knausern darf und sollten die Bayern bei Kane nicht. Auch wenn sich Widerstand regt, für einen bald 30-Jährigen mit nur noch einem Jahr Restvertrag 100 Millionen Euro Ablöse oder mehr zu zahlen.

Kane ist ein Stürmertyp wie Robert Lewandowski, der auch im hohen Alter noch in der Lage sein sollte, Bestleistungen zu zeigen. Mit Kane wäre die Neuner-Position mindestens für die nächsten drei bis vier Jahre weltklasse besetzt. Für den FCB wäre das ein Zeichen nach außen und nach innen!

Das Bayern-Mittelfeld: Alles hängt an Kimmich

Walker wäre dagegen zwar "nice to have" aber kein "must". Und auch der weiter im Raum schwebende Wunsch von Trainer Thomas Tuchel nach einem defensiven Mittelfeld-Abräumer ist zwar nachvollziehbar, sollte aber keine Priorität haben.

Zum einen, weil es auf dem Markt aktuell einfach keinen (bezahlbaren) Spieler gibt, der ein deutliches Upgrade darstellen würde. Zum anderen, weil man mit dem vorhandenen Personal gut aufgestellt ist. Voraussetzung: Die Rolle von Joshua Kimmich wird angepasst.

Am Mittelfeld-Leader, der zuletzt deutlich gemacht hat, dass er bleiben möchte, hängt die weitere Personalplanung im Mittelfeld. Tuchel sollte seinen Plan (zumindest vorerst) verwerfen und Kimmich nicht offensiver einsetzen. Stattdessen würde der Mannschaft ein Kimmich extrem guttun, der als Sechser vor der Abwehr agiert. Von dort aus sollte Kimmich den Spielaufbau lenken und zum Großteil auf offensive Ausflüge verzichten.

Denn im Bayern-Kader tummelt sich genügend Offensiv-Wucht, um für reichlich Torgefahr zu sorgen. Vor allem, wenn Harry Kane kommen sollte. Kimmichs fraglos starke Chip-Bälle hinter die Abwehrkette braucht es in dem Maße nicht. Viel eher wären seine Qualitäten in der Spieleröffnung gefragt.

Neben ihm könnte dann endlich ein zentraler Mittelfeldspieler auf der Acht agieren. Ob das Leon Goretzka sein wird, liegt vor allem an dessen Form. Ein defensiv orientierter Kimmich würde ihm aber mit Sicherheit sehr helfen. Mit Ryan Gravenberch hat man einen weiteren Spielertypen, der diese Rolle sehr gut ausfüllen könnte.

Stark im Blick haben sollte man in dieser Rolle auch Konrad Laimer. Der Neuzugang aus Leipzig wäre vor allem gegen starke Gegner die Top-Wahl. Auf der Acht kann er seine Stärken im Gegenpressing und der Balleroberung perfekt ausspielen. Offensive Akzente bräuchte es auch vom Österreicher nicht unbedingt. Mit Coman, Musiala, Sané, Gnabry, Müller und Kane stünden Tuchel viele torgefährliche Spieler zur Verfügung.

Kane auf 9 und Kimmich auf 6

Vor allem in der entscheidenden Phase der Champions League wird zudem immer wieder deutlich, dass defensive Stabilität ein entscheidender Faktor ist. Offensiv reichen bei weltklasse besetzten Teams häufig zwei, drei Szenen in einem Spiel, die dann eiskalt ausgenutzt werden. Real Madrid - der erfolgreichste Klub in der Königsklasse - dient hier als Blaupause. Mit Kane hätte man genau den Spieler, den es dafür braucht.

Ähnlich hatte Tuchel übrigens auch mit Chelsea den Henkelpott gewonnen und zuvor mit PSG das Finale erreicht.

Also, liebe Bayern-Bosse: Konzentriert euch auf die Kane-Verpflichtung und verwerft die Sechsersuche (zumindest vorerst)!


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