Transfer in der Größenordnung Harry Kane? Wie der BVB die Zukunft plant

Borussia Dortmund will der zweitbeste deutsche Fußballklub hinter den Bayern sein. Das sind die Zukunftspläne der Schwarzgelben.
BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer
BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer / Jeff Spicer/GettyImages
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Ousmane Dembélé zum FC Barcelona: 135 Millionen Euro. Jude Bellingham zu Real Madrid: 103 Millionen Euro. Jadon Sancho zu Manchester United: 85 Millionen Euro. Dazu Christian Pulisic oder Erling Haaland.

Die Liste der spektakulären BVB-Verkäufe ist lang. Dennoch hat der Klub noch nie einen Spieler für ähnlich viel Geld geholt. Der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte ist nach wie vor Ousmane Dembélé, der 2017 für 35 Millionen Euro von Stade Rennes kam.

Doch das könnte sich bald ändern. Durch das neue Champions League-Format und die Klub-WM, an der 2025 erstmals 32 Mannschaften teilnehmen, winken dem achtfachen Deutschen Meister beträchtliche zusätzliche Einnahmen. Allein die Teilnahme an der Klub-WM soll angeblich 40 bis 50 Millionen Euro in die Kassen spülen.

Zusatzeinnahmen "im Wesentlichen" in den Kader investieren

Gegenüber Bild betont Geschäftsführer Carsten Cramer, dass das Geld primär in den Kader investiert werden soll. "Dass Gelder, die wir generieren, im Wesentlichen in die Entwicklung des Sports investiert werden sollen, ist klar. Es war nie unser Ziel, Gewinne zu horten", so der 55-Jährige.

Ob der BVB nun bald den eigenen Dembélé-Transferrekord bricht? In dieser Beziehung lässt sich Cramer nicht aus der Reserve locken. "Wir machen weiterhin alles mit Augenmaß" erklärt er. "Einen Transfer in der Größenordnung Harry Kane sehe ich für die nächsten Jahre nicht, den könnten wir als BVB nicht stemmen. Wir werden weiter unseren eigenen Weg gehen, insbesondere auch nach jungen, ambitionierten Spielern schauen und diese entwickeln. Wir machen beim BVB alles auf der Basis seriösen und soliden Wirtschaftens, also kein Harakiri, um sportlichen Erfolg zu garantieren."

Stadiontickets sollen bezahlbar bleiben

Solides Wirtschaften bedeutet auch, für eine Infrastruktur auf Topniveau zu sorgen. Aus diesem Grund wollen die Dortmunder die Mehreinnahmen nicht nur in Spieler, sondern laut Bild auch in Steine investieren. Konkret geht es um ein Fanhaus mit eigener Kita, eine BVB-Gesundheitswelt und die Optimierung des Trainingsgeländes.

Und es gibt weitere Themen abseits des Platzes, denen sich der Klub in den kommenden Jahren widmen will. Eine wichtige Rolle spielen etwa die Ticketpreise. Der BVB will weiter dafür sorgen, dass der Stadionbesuch bezahlbar bleibt. "Diese Einnahmen sind für uns sicher kein Wachstumstreiber. Es bleibt dabei, dass wir den Zugang zum Stadion bezahlbar halten werden und Ticketpreise nicht unter dem reinen Businessaspekt sehen", lässt Cramer daran keinen Zweifel aufkommen.

Frauenfußball und Nachhaltigkeit

Auch der Frauenfußball soll in Zukunft weiter gefördert werden. Aktuell sind die BVB-Frauen in der Landesliga aktiv. "Wir werden auf Sicht ein eigenes Trainingsgelände für die Frauen haben. Es ist ganz klar das Ziel, mit den Frauen in den Profibereich aufzusteigen", kündigt Cramer an.

Zum Thema Nachhaltigkeit erklärt der Geschäftsführer: "Unsere Fotovoltaik-Anlage wird ausgetauscht und durch eine noch leistungsfähigere Anlage mit Batterie-Speicher erweitert werden. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass wir mit unsere Liegenschaften in den nächsten 5 bis 10 Jahren Klimaneutralität erreichen. Wir haben unsere PKW-Betriebsflotte auf über 50 Prozent E-Mobilität umgestellt und setzen zunehmend auf energieeffiziente Wärmepumpen unseres Nachhaltigkeits-Partners Stiebel-Eltron. Unser Partner Eurowings arbeitet an einem Kraftstoff, der deutlich umweltfreundlicher ist."

Einsatz gegen Diskriminierung

Darüber hinaus, schreibt die Bild, soll der Anteil der nachhaltigen Produkte im Merchandising in den nächsten Jahren deutlich erhöht und das Lebensmittelmanagement im Stadion nachhaltiger gestaltet werden.

Weiterhin wird auch der Einsatz gegen Diskriminierung ein zentrales Anliegen des Klubs bleiben. Unter anderem hat der BVB in den vergangenen Jahren eine Millionensumme in den Bau des "Haus der Sammlungen“ in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem investiert. Bild zufolge wird das Programm neben dem Sport "DIE Herzensangelegenheit" des BVB bleiben.


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