Trainersuche auf Schalke: Auch für Schröder und Knäbel ist es nicht einfach

Rouven Schröder
Rouven Schröder / Christof Koepsel/GettyImages
facebooktwitterreddit

Noch immer hat Schalke 04 keinen neuen Trainer vorgestellt. Schlussendlich wird es wohl auf Thomas Reis hinauslaufen, von dem aber auch nicht die ganze S04-Führung überzeugt ist. Angesichts diverser Schwierigkeiten sollte nicht vergessen werden, dass es für Rouven Schröder und Peter Knäbel auch kein Spaziergang ist. Ein Kommentar.


Eine Woche ist es inzwischen her, dass sich Schalke von Frank Kramer getrennt hat. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob der Neue an der Seitenlinie bereits zum Wochenende übernehmen würde, oder erst zu Beginn dieser Woche.

Mittlerweile ist klar: Weder neu. Am Wochenende setzte Königsblau auf die Dienste von Matthias Kreutzer. Und weder am Montag, noch am Dienstag wurde ein neuer Trainer vorgestellt. Die Suche zieht sich noch immer, wenngleich mit Thomas Reis der wahrscheinliche Kandidat gefunden wurde.

Je länger die Suche dauert, desto größer der (Fan-)Frust: Verständlich und trotzdem etwas zu einfach

Sowohl die Dauer der Suche, als auch das voraussichtliche Ergebnis mit Reis sorgt dieser Tage für Frust und Enttäuschung bei einigen Schalke-Fans.

Immerhin kam die Kramer-Trennung nicht wirklich überraschend, heißt es dann. Vorbereitungen hätten längst getroffen werden müssen, wird betont. Das ist auch soweit richtig. Ebenso naiv war es seitens Rouven Schröder und Peter Knäbel, sinngemäß verlauten zu lassen, dass der neue Coach quasi schon vor der Tür steht. Das ist nun auch schon ein paar Tage her.

So macht sich ein Bild breit, das die Verantwortlichen sehr kritisch sieht. Oder eben "die Medien", die zuletzt mehrfach das zeitnahe Ende der Trainersuche gesehen haben - ehe es dann doch nicht kam.

UEFA Europa League"Schalke 04 v Ajax"
Wer nimmt demnächst auf der S04-Trainerbank Platz? / VI-Images/GettyImages

Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die aktuelle Lage auch für Schröder und Knäbel - die beiden Hauptverantwortlichen bei der Suche - nicht gerade einfach ist. Sie haben sich selbst und dem Verein mit der Entscheidung für Kramer zwar auch keinen Gefallen getan, schließlich war es ein Scheitern mit Ansage. Aber trotzdem ist es für S04-Verantwortliche längst kein Zuckerschlecken mehr, gute Leute für sich zu gewinnen.

Es gibt so gut wie gar kein Geld. Dazu befindet man sich im typisch depressiven Abstiegskampf, derzeit sogar als Schlusslicht. Dazu gibt es Zweifel, ob die Mannschaft überhaupt gut genug für die Liga ist.

Bei aller berechtigten Kritik: Schröder und Knäbel suchen unter stark erschwerten Bedingungen

Prämissen, die sich ein Trainer auch erst einmal antun muss. Davon wird es nicht allzu viele geben, das hat sich schon im Sommer gezeigt. Entsprechend werden hohe Gelder, vertragliche Zu- und Absicherungen gefordert, wenn man sich diese Ausgangslage denn schon antun soll. Bedingungen, auf die Schalke oftmals nicht eingehen kann. So etwas zieht eine Trainersuche ebenso in die Läge, wie sie sie weiter erschwert.

Während die Fans also zuhause sitzen und mit einer ebenso großen Leidenschaft für den Verein, wie Schröder sie an den Tag legt, auf den neuen Coach warten, muss im Hintergrund mit diversen Komplikationen umgegangen werden.

Manche davon sind selbst geschaffen. Das ist richtig und sollte auch nicht verschwiegen werden - immerhin wurde mit Kramer in Fehler mit Ansage begangen. Die Realität auszublenden hilft dann aber auch nicht weiter. Es gibt nur sehr wenige Kandidaten, von denen ein Großteil zu hohe Forderungen stellt. Und dann muss auch noch der eine gefunden werden, von dem man überzeugt ist.

Es ist eben gar nicht so einfach.


Alles zu S04 bei 90min: