Bericht: Trainersuche führt Schalke in die 3. Liga

  • S04-Kaderplaner Ben Manga spricht über Chefcoach-Suche
  • Noch keine konkrete Spuren für die Geraerts-Nachfolge
  • Manga soll sich "intensiv" mit Drittliga-Coach beschäftigen
Heiner Backhaus
Heiner Backhaus / Christof Koepsel/GettyImages
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Nach der Trennung von Karel Geraerts befindet sich Schalke 04 mal wieder auf Trainersuche. Bis zur Länderspielpause soll U23-Trainer Jakob Fimpel in den Duellen gegen Preußen Münster und Hertha BSC als Interimscoach einspringen, im Anschluss ein neuer Cheftrainer übernehmen.

Wer das sein wird, ist bislang völlig unklar. Direktor Profiußball Ben Manga soll federführend bei der Suche sein. Namen wurden zwar schon viele lose mit den Knappen in Verbindung gebracht, eine konkrete Spur scheint sich aber noch nicht ergeben zu haben.

Schalke beschäftigt sich mit Raul

Träume von einer Rückkehr der Stürmerlegende Raul nach Gelsenkirchen waren zwar schnell da. Schnell hieß es aber auch, dass ein S04-Comeback des 47-Jährigen sehr unwahrscheinlich sei. Aktuell trainiert Raul weiterhin die zweite Mannschaft von Real Madrid. Dort soll er unzufrieden sein, die Königlichen würden ihm im Gegenzug keine Steine in den Weg legen. Laut Bild haben die Schalke-Bosse am Dienstag zudem erklärt, dass man sich natürlich auch mit Raul beschäftigen würde. Selbst finanziell soll ein Deal machbar sein. Ob Raul S04 aber in der aktuellen Lage tatsächlich als passenden Karriereschritt ansieht, darf weiterhin stark bezweifelt werden - alte Verbundenheit hin oder her.

"Seitdem er hier war, höre ich immer seinen Namen, sobald jemand entlassen wird. Natürlich ist Raul ein Name, der begeistert. Das ist normal, dass ihr euch automatisch mit dem Namen beschäftigt - und wir es vielleicht auch tun", erklärte Manga am Dienstag in einer Medienrunde. Dazu bestätigte er: "Wir waren in Madrid - aber nicht wegen Raul."

Insgesamt wolle man sich die nötige Zeit nehmen, führte Manga weiter aus: "Entscheidend ist nicht schnell - entscheidend ist, den Richtigen zu finden." Man werde "in Ruhe mit den Kandidaten sprechen und gucken: Wer passt zu dem Weg, der uns als Verein für die nächsten Jahre vorschwebt? Das kann fünf Tage dauern, aber auch drei Wochen."

Neuer S04-Trainer aus der 3. Liga?

Ungeachtet von Raul hieß es zuletzt, Schalke wolle sich bei der Trainersuche international umschauen. Regional wäre dagegen die Lösung mit Heiner Backhaus. Der 42-Jährige ist seit September 2023 Cheftrainer von Alemannia Aachen und führte den Traditionsklub auf Anhieb nach zehn Jahren zurück in die 3. Liga. Mit einem Punkteschnitt von 2,28 Zählern pro Partie und 87 erzielten Toren hat Backhaus mit seiner Arbeit in Aachen für Aufmerksamkeit gesorgt.

Die Alemannia hatte im Sommer aber vorgesorgt und den Vertrag mit Backhaus bis 2027 verlängert. Aktuell absolviert der 42-Jährige parallel den Lehrgang für den Fußballlehrer-Schein. Laut der WAZ hatten im Sommer bereits die ersten Zweitligisten angeklopft. Nun soll Backhaus auch ein Thema auf Schalke sein. Demnach habe sich Manga bereits "intensiv" mit dem Aachener Trainer beschäftigt. Eine Anfrage bei der Alemannia sei aber noch nicht eingegangen.

Aachens Technischer Direktor Erdal Celik gibt sich derweil gelassen: "Ich höre und lese immer wieder, dass Vereine an Heiner interessiert sind oder sein sollen. Ich sage es mal so: Wir wissen, welch überragenden Trainer wir hier in Aachen haben. Sollte ein Verein wie der FC Schalke 04 an Heiner Interesse bekunden, dann wäre das für uns eine große Ehre und Bestätigung der guten Arbeit in Aachen." Und weiter: "Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen. Denn Heiner ist hier noch vertraglich gebunden und die Geschichte unter ihm als Trainer ist bei Alemannia Aachen noch längst nicht zu Ende geschrieben."

Klingt nicht danach, als würde Aachen seinen Erfolgscoach freiwillig ziehen lassen. Hieße für Schalke, man müsste den Drittligisten mit einer Ablöse überzeugen. Dass das finanziell kaum darstellbar ist, dürfte jedem S04-Anhänger klar sein. Die Suche nach einem neuen Trainer geht also weiter. Viel konkreter ist sie bislang nicht geworden.


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