Trainerkarussell Frauen-Bundesliga: Diese Vereine wechseln zum Saisonende den Coach
Von Helene Altgelt
TSG Hoffenheim
Die TSG-Frauen gaben im Februar bekannt, dass in der neuen Saison nicht mehr Stephan Lerch an der Seitenlinie stehen wird. Aktuell ist Stephan Lerch bei denTSG-Frauen in Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter aktiv.
Zur kommenden Saison werden die beiden Rollen auf vier Schultern verteilt - Lerch wird ab dann nur noch als Manager arbeiten. Hier hat sich die TSG also nicht vom Trainer getrennt, sondern sich gemeinsam für eine Umverteilung der Aufgaben entschieden. Sportlich läuft die Saison gut, Hoffenheim ist noch im Rennen um den dritten Platz und damit um die Champions League.
Die Trainerposition übernimmt im Kraichgau dann Theodoros Dedes. Dedes ist im Frauenfußball kein Unbekannter: Von 2019 bis 2022 hatte er die SV Meppen trainiert, ehe er als Co-Trainer bei Männer-Drittligist Waldhof Mannheim übernahm. "Er hat in Meppen sehr erfolgreich gearbeitet und kennt die Liga. Auch seine Zeit im Männerfußball hat ihn geprägt. All das wird uns zugutekommen", sagte Lerch über seinen Nachfolger, mit dem er weiter eng zusammenarbeiten wird.
Bayer Leverkusen
Als Lerch-Nachfolger wurde zwischenzeitlich über Leverkusen-Coach Robert de Pauw spekuliert. Nach der Vorstellung von Dedes ist klar, dass diese Option aus dem Spiel ist. Trotzdem muss sich de Pauw zum Saisonende einen neuen Job suchen. Leverkusen teilte mit, man habe sich "einvernehmlich" dazu entschieden, den im Sommer auslaufenden Vertrag des Niederländers nicht zu verlängern.
Die Trennung kam durchaus überraschend. Leverkusen spielt eine ähnliche Saison wie in den Jahren zuvor und bewegt sich im oberen Mittelfeld. Die Werkself will dennoch in der nächsten Saison einen "neuen Weg beschreiten", wie Leverkusens Direktor Frauenfußball, Thomas Eichin, erklärte. Die Trennung könnte daher als Zeichen verstanden werden, dass Leverkusen in den nächsten Jahren höhere Ziele verfolgen wird und die Lücke zu Frankfurt und Hoffenheim schließen will.
Leipzig
Leipzig trennte sich aus einem ähnlichen Grund von seinem Trainer: Auch der auslaufende Vertrag von Saban Uzun wurde nicht verlängert. Der Aufsteiger will mittelfristig bei den oberen Plätzen anklopfen, steckt aktuell aber noch im Abstiegskampf. In der ersten Bundesliga-Saison war auch nur der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben worden.
Das wird voraussichtlich erreicht - dennoch will Leipzig den weiteren Weg nicht gemeinsam mit Uzun gehen. Eine souveräne Saison war es nicht: Trotz einiger Ausnahmespielerinnen im Kader muss Leipzig weiter zittern, spielerisch haben sie sich wenig weiterentwickelt.
"Über die zukünftige Ausrichtung und Weiterentwicklung der Mannschaft hatten wir unterschiedliche Vorstellungen", erklärte die Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, Viola Odebrecht, dazu. Uzun hatte im Juli 2022 in Leipzig begonnen und das Team prompt zum Aufstieg in die Frauen-Bundesliga geführt.
In seiner ersten Saison besiegte Leipzig im DFB-Pokal die Bundesligisten Essen und Frankfurt und erreichte das Halbfinale. Ein Nachfolger von Uzun wurde bisher nicht präsentiert: "Gespräche mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten werden zeitnah aufgenommen", schreibt der Klub.
MSV Duisburg
Beim MSV Duisburg war die Trennung zum Saisonende dagegen die Entscheidung des Trainers. "Am 1. Juli liege ich entweder am Strand oder habe eine neue Aufgabe", verkündete Thomas Gerstner. Intern sei bereits länger klar gewesen, dass der 57-Jährige seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern würde.
Gerstner hatte in der letzten Saison den MSV Duisburg in hoher Not übernommen und die Zebras noch zum Klassenerhalt geführt. Diese Saison wartet Duisburg allerdings noch auf den ersten Sieg und steht mit vier Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Für den Neuanfang in der zweiten Bundesliga wird sich Duisburg jemanden Neuen suchen müssen.
Sonderfall: SC Freiburg
Beim SC Freiburg gibt es keine Trennung, nur eine Pause: Trainerin Theresa Merk erwartet im Sommer ihr erstes Kind, wie der Verein mitteilte. Für die Zeit ihrer Abwesenheit soll eine Vertretung gefunden werden - laut Sky könnte der frühere Duisburg-Trainer Nico Schneck übernehmen.
"Wir werden Theresa wie gewohnt auch in den kommenden Wochen und Monaten unterstützen", sagte die SC-Abteilungsleiterin Birgit Bauer-Schick. Merk sagte in einem Interview, sie befinde sich in Verhandlungen mit Freiburg über einen neuen Vertrag. Wie lange ihr aktueller Kontrakt läuft, ist nicht bekannt.
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