Trainersuche der Spurs: Rangnick Teil des Shortlist-Quartett - keine Chance bei Flick
Von Simon Zimmermann
Daniel Levy sieht derzeit die Fälle bei seinen Spurs ein wenig davonschwimmen. Die Tottenham Hotspur drohen im Premier-League-Endspurt aus den europäischen Rängen zu rutschen, mit Harry Kane hat der beste Spieler des Kaders seinen Wechselwunsch öffentlich gemacht - und ganz nebenbei muss auch noch ein neuer Trainer her.
Wie das britische Portal The Athletic berichtet, soll der Spurs-Präsident auf der Suche nach einem Nachfolger von José Mourinho vier Kandidaten auf der Shortlist haben. Zuvor war er sowohl bei Julian Nagelsmann als auch bei Hansi Flick abgeblitzt. Ersterer zog es als Nachfolger von Letzterem zu den den Bayern, Flick wird aller Voraussicht nach beim DFB anheuern. Flick würde dann auch dem FC Barcelona einen Korb geben.
Bleiben vier Kandidaten übrig. Ralf Rangnick soll einer von ihnen sein. Der 62-Jährige soll auch als übergeordneter Sportchef eine Option für Levy sein. Wir blicken auf die möglichen Tottenham-Trainer und wie wahrscheinlich ein Engagement im Norden Londons ist:
1. Ralf Rangnick
Kein Bundestrainer, kein Hütter/Bobic-Nachfolger in Frankfurt, nach Mailand geht es auch nicht und auch in Gladbach landet Rangnick nicht. Wohin also mit dem ehemaligen RB-Macher? Die Premier League könnte noch einmal zur gesuchten Herausforderung für den 62-Jährigen werden. Bei den Spurs hätte er einen Klub mit großem Potenzial, der aktuell aber ziemlich ins Straucheln geraten ist. "Naheliegend", sei die Premier League für die kommende Saison, erklärte Rangnick im Februar bei Sky.
Auf der Suche nach einer großen Lösung, bei der Rangnick auch die gesamten sportlichen Geschicke leitet, wäre er für die Spurs durchaus interessant. Fraglich bleibt, ob Levy eine so große Machtfülle abgeben möchte, nachdem der Versuch mit Mourinho letztlich gescheitert war. Dennoch könnte er mit Blick auf die Shortlist gute Karten besitzen...
2. Roberto Martínez
Der 47-jährige Spanier Roberto Martínez soll ebenfalls ein heißer Kandidat auf den Spurs-Trainerjob sein. Seit 2016 betreut er die Roten Teufel ziemlich erfolgreich, schaffte es mit der "Goldenen Generation" um De Bruyne und Lukaku bislang aber nicht, den ersehnten Titel nach Belgien zu holen. Auch bei der anstehenden EM gehören die Belgier zum engeren Favoritenkreis. Es könnte der letzte Anlauf mit Martínez sein. Folgt im Anschluss der Wechsel auf die Insel?
Fakt ist, Martínez' Vertrag beim belgischen Verband ist noch bis 2022 gültig. Der Plan sieht eigentlich vor, mit dem Belgier auch noch die WM in Katar zu bestreiten. Seine Zukunft könnte am Abschneiden bei der EM hängen. Doch, dass die Spurs so lange warten können, scheint unwahrscheinlich. So bleibt Martínez zwar eine gute Option, ob die Spurs gute Chancen hätten, ist aber komplett offen.
3. Erik ten Hag
Immer wenn aktuell bei einem größeren Klub eine Trainerstelle vakant ist, fällt der Name Erik ten Hag. Der ehemalige Coach der Bayern Amateure sitzt seit 2017 auf dem Chefsessel des niederländischen Rekordmeisters. Dort kombiniert er einen attraktiven Spielstil mit vielen Erfolgen. Dumm nur, dass ten Hag erst kürzlich um ein Jahr bis 2023 verlängert hat. Sonderlich wahrscheinlich ist es deshalb nicht, dass die Spurs ihn aus Amsterdam loseisen können.
4. Graham Potter
Bleibt mit Graham Potter noch ein englischer Trainer auf der Spurs-Shortlist. Der 46-Jährige wird auf der Insel hoch gehandelt. Nach Swansea City in der zweiten englischen Liga ist Brighton seine erste Station in der Premier League. Dort steht er noch langfristig bis 2025 unter Vertrag. Sollten die Spurs bei Potter ernst machen, wäre es aber ziemlich wahrscheinlich, dass man im Werben erfolgreich sein würde.
Sollte es also zu keiner Einigung mit Rangnick oder Martínez kommen - wobei es bei beiden unterschiedlichste Hürden zu überwinden gilt - dürfte Potter die naheliegende Lösung sein.