Tottenham: Mourinho weist Journalistin zurecht - bringt Bale die Probleme aus Madrid mit?
Von Christian Gaul
Nachdem Gareth Bale seine für alle Beteiligten unglaublich frustrierende Zeit bei Real Madrid hinter sich ließ und zu Tottenham zurückkehrte, scheint er auch bei seinem Herzensklub erhebliche Probleme zu haben, sein unfassbares Leistungsvermögen gewinnbringend an den Tag zu legen.
Spurs-Trainer Jose Mourinho reagierte nach dem 0:1 gegen den FC Chelsea wenig gesprächsbereit, als die Frage nach dem Waliser aufkam.
Journalistin Alison Bender wollte nach der Niederlage gegen Chelsea von Mourinho wissen, warum er beim Stand von 0:1 nicht auf Gareth Bale zurückgriff, der erneut über die volle Distanz einer Partie auf der Bank schmorte.
"Ein gute Frage, aber Sie verdienen keine Antwort darauf", beendete Mourinho das bis dahin eigentlich positiv verlaufende Interview. Der Portugiese hüllte sich erneut in Schweigen, wenn es um den Stand bei Rückkehrer Bale geht, der bislang besonders in der Premier League kein Faktor war.
Fitness, Mentalität? - Mourinho vermeidet klare Aussagen
Nach Angaben des telegraph führte auch ein späteres Nachfragen der Medien nicht dazu, dass Mourinho sich klar zur Personalie Bale äußern wollte. "Ich tue mein Bestes, er tut sein Bestes. Jeder tut sein Bestes", waren Mourinhos Worte zum Waliser, doch woran genau man mit Bale arbeitete, blieb weiterhin unklar.
Eine alte Weisheit besagt, dass ein Spieler, der sich am Spieltag im Kader befindet, durchaus fit genug ist, um zu einem Einsatz zu kommen. Gareth Bale stand in der laufenden Saison der Premier League allerdings bereits siebenmal im Kader, um 90 Minuten auf der Bank zu schmoren. Insgesamt kommt der 31-Jährige bislang nur auf sechs Liga-Einsätze, nur zwei davon von Beginn an.
In der Europa League bestritt Bale jedoch alle bisherigen sechs Partien in der Startelf, somit kann man davon ausgehen, dass Mourinho ihn in der Liga einfach nicht bringen will.
Ohnehin wollte der Portugiese den Fokus lieber auf den derzeit verletzten Harry Kane richten, dessen Fehlen in den letzten beiden Partien dafür sorgte, "dass wir dort kein Tor erzielen konnten", so Mourinho.
Verwunderlich ist, dass gerade in Abwesenheit Kanes nicht in Erwägung gezogen wird, Bale auf den Rasen zu schicken. Zwar durfte Bale beim 0:1 in Brighton über eine Stunde ran, doch im Top-Duell gegen Chelsea vertraute Mourinho Steven Bergwijn, der nach 70 Minuten durch Lucas Moura ersetzt wurde, die Rolle auf Bales Parade-Position rechts außen an.
Auch in den Schlussminuten wollte Mourinho nicht auf die Qualitäten Bales hoffen, um zumindest noch einen Punkt gegen Chelsea zu holen. Tottenhams Trainer schöpfte mit den Einwechslungen von Moura und Erik Lamela nicht einmal sein Kontingent aus.
Was der Waliser davon hält, kann man sicherlich erahnen. Sollte die Saison für Bale weiterhin eher unrund verlaufen, dann könnte er die auch schon in Madrid gezeigte Trotz-Haltung zu den Londonern tragen und Tottenham hätte neben der aktuellen sportlichen Misere eine weitere Baustelle zu bearbeiten.