Trotz Torflaute bei Mané: Salihamidzic verteidigt Star-Neuzugang!
Von Dominik Hager
Sadio Mané läuft seit einigen Wochen seiner Form hinterher und ist noch nicht der Top-Spieler, den eigentlich alle von ihm erwarten. Der 30-Jährige lässt zu viele Chancen liegen und harmoniert auch mit seinen Bayern-Kollegen auf dem Feld noch nicht so gut, wenngleich das in den ersten Wochen anders aussah. Hasan Salihamidzic hat seinen Star-Neuzugang nun aber in Schutz genommen und ist sich sicher, dass in den nächsten Spielen wieder mehr vom Senegalesen kommt.
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Beim FC Bayern läuft es seit einigen Wochen nicht mehr wirklich rund. Eines der Gesichter der Krise ist Neuzugang Sadio Mané. Der ehemalige Liverpool-Star überzeugte lediglich in den ersten Saisonspielen, blieb im gesamten September jedoch ohne Torbeteiligung. Dies nagte an seinem Selbstvertrauen, was man insbesondere gegen Augsburg erkennen konnte, wo sich der Spieler zahlreiche Unsauberkeiten in Sachen Ballführung und Passspiel erlaubt hat, die ihm normalerweise nicht passieren.
In den vergangenen Wochen fehlte es dem 30-Jährigen zudem an Spritzigkeit. Ist es Zufall, dass Jürgen Klopp den Spieler bereits im vergangen Jahr häufig in der Mitte statt über die Außen gebracht hat, oder lässt der Mané-Turbo allgemein schon nach? Eine Frage, die es in den nächsten Wochen näher zu durchleuchten gilt. In Sachen Top-Speed findet sich der Spieler mit 32,96 km/h nur auf Platz 127 im Liga-Ranking wieder.
Derzeit ist jedenfalls zu erkennen, dass er sich im Dribbling nicht durchsetzen kann, wodurch es andere Lösungen verlangt. Zuletzt griff er häufiger auf Flanken zurück, was ohne kopfballstarken Mittelstürmer aber nicht gewinnbringend ist. Stattdessen müsste er sich mehr ins schnelle Kurzpassspiel der Mannschaft integrieren. Dabei ist jedoch immer wieder zu sehen, dass die Abstimmung und die Selbstverständlichkeit noch fehlen. Immer wieder verliert Mané zudem die Bindung zum Spiel.
Salihamidzic bleibt bei Mané gelassen: "Wird bald alles vertrauter sein"
Was nach einem Berg von Problemen klingt, ist für Hasan Salihamidzic halb so wild. "Sadio braucht noch ein bisschen Zeit, er muss sich gewöhnen, auch an die Bundesliga, aber das wird er", gibt sich der Münchner Sportvorstand im Gespräch mit der BILD überzeugt.
Aus seiner eigenen Erfahrung wisse er zudem genau, wie es ist, "als Neuer in einem anderen Team anzukommen, in einem anderen Land, in einer anderen Stadt, einer etwas anderen Fußballkultur". Der Spieler sei nun in einem Prozess, jedoch wird ihm "bald alles vertrauter sein und das werden wir auch auf dem Platz sehen".
Salihamidzic zufolge, ist Mané "einer der besten Spieler der Welt", weshalb der FC Bayern "noch viel Spaß" mit ihm haben werde. Dabei baut der Sportvorstand auch auf die Hilfe der Teamkollegen. "Sadio spielt für das Team, das sehen seine Kollegen. Sie wissen, dass er ein wichtiges Gruppen-Mitglied ist und werden ihm helfen, weil er uns in Top-Form dabei hilft, Ziele zu erreichen."
Mané plagen noch keine Selbstzweifel
Laut Sportbild-Angaben denkt Mané selbst viel über seine aktuelle Situation beim FC Bayern nach. Der Spieler ist verärgert, dass er sein Können derzeit nicht abrufen kann und befindet sich nicht auf der Suche nach Entschuldigungen. Zudem könne er es akzeptieren, wenn er von Julian Nagelsmann vorzeitig rausgenommen wird, ebenso gut könne er mit Kritik umgehen.
Selbstzweifel plagen den Offensivspieler nicht, da er solche Phasen bereits in Southampton und Liverpool gehabt hat. Zudem glaubt er, dass seine schwachen Leistungen auch mit der generell schlechten Team-Form zu tun hat. In der Mannschaft ist Mané bereits sehr angesehen. So suchen Führungsspieler wie Neuer, Kimmich und Müller den Kontakt zum Neuzugang und betrachten diesen ebenfalls als einen der Leader.
Rechtfertigt Mané seinen Stammplatz? Hamann fordert Fingerspitzengefühl
Sky-Experte Didi Hamann sieht jedoch ein Problem auf Nagelsmann und Mané zukommen. "Bislang ist Sadio Mané gesetzt. Wenn er performt, ist das kein Problem. Wenn die Mitspieler aber sehen, dass er in jedem Spiel in der Startelf steht, obwohl er nicht die entsprechenden Leistungen bringt, ist das eine heikle Sache", warnte er. Hamann fordert vom Bayern-Coach "Fingerspitzengefühl" bei der Frage, ob Mané in der aktuellen Form Bestandteil der Top-Elf sein soll. Der Spieler wirke nach seinem Gefühl "aktuell nicht glücklich auf dem Platz".
Hamann sieht bei Mané jedoch auch ein Positionsproblem. Der Senegalese sei im Zentrum "nur halb so stark wie auf der Seite". In Liverpool habe er zudem "mit Firmino einen spielenden Mittelstürmer gehabt, der ihm die Bälle abgelegt hat". Beim FC Bayern fehle nun die Anspielstation in der Spitze, zumal der Spieler "einen Bezugspunkt im Zentrum" brauche. Es sei jedoch erwähnt, dass Mané all seine Bayern-Tore als Mittelstürmer erzielt hat. Bei seinen jüngsten Einsätzen auf der linken Seite blieb er praktisch wirkungslos.