Der Fall Toprak bei Werder Bremen: Zwischen finanzieller und sportlicher Not

Werder Bremen will Kapitän Ömer Toprak halten
Werder Bremen will Kapitän Ömer Toprak halten / Frederic Scheidemann/Getty Images
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Ömer Toprak führt den SV Werder Bremen aktuell als Kapitän aufs Feld. Sicher ist allerdings noch nicht, ob der Türke auch am Ende der Transferperiode noch die Farben Grün und Weiß trägt. Die Norddeutschen wollen den Innenverteidiger allerdings halten.


Viel Aderlass hatte Bremen in diesem Sommer noch nicht. Das soll sich eigentlich noch ändern; der wirtschaftlich angeschlagene Verein ist auf Einnahmen durch Spielverkäufe angewiesen. Als unverkäuflich wurde bisher nur Jiri Pavlenka erklärt. Diese Tendenz zeichnet sich auch bei Toprak ab.

"Wir würden uns alle freuen, wenn Ömer bleibt. Das weiß er auch", erklärte Clemens Fritz gegenüber der DeichStube. Topraks starke Leistungen an den ersten beiden Spieltagen hob Fritz deutlich hervor: "Ömer hat durch das Kapitänsamt noch mehr Verantwortung übernommen. Man sieht deutlich, wie er diese Rolle annimmt."

Und doch hält sich Fritz bei seinem Kapitän noch ein Hintertürchen offen: "Unsere wirtschaftliche Situation ist nun einmal so, dass wir auch bei ihm abwarten müssen, was alles noch so passiert."

Werder will Toprak halten - Werder-Kapitän hält sich Zukunft offen

Toprak symbolisiert in Bremen aktuell den Zwiespalt zwischen finanzieller und sportlicher Not. Mit dem aktuellen Kader wäre Werder definitiv Aufstiegskandidat Nummer Eins. Dass die Mannschaft bis zum Saisonende so zusammenbleibt, ist aber eigentlich undenkbar. Die Verantwortlichen müssen nun genau abwägen, wie sie die Mannschaft letztlich beisammen behalten und wer zu Geld gemacht wird.

Grundsätzlich bedeutet das, dass jedes eingehende Angebot auf den Prüfstand gestellt wird; das gilt auch für Ömer Toprak, der sich seine eigene Zukunft offen hält: "Natürlich bin ich gerne bei Werder Bremen. Aber es ist einfach eine schwierige Situation für den Verein: sportlich wie wirtschaftlich. Wir wissen, dass wir Geld brauchen. Ich weiß nicht, wie der Kader am Ende der Saison aussehen wird, aber wenn ich zum Training komme, wenn ich zu den Spielen da bin, werde ich alles geben – einfach aus Respekt vor Werder Bremen", erklärte der 32-Jährige.

Die Tendenz von Werder geht dahin, Toprak als Leitwolf zu behalten. Aber: absolute Handlungsgewalt hat der Verein nicht. Was personell noch passieren wird, steht an der Weser in den Sternen. Angenehm ist diese Situation nicht - und könnte noch ein massives Hindernis auf dem Weg zurück in die Bundesliga werden.